Kapitel 24

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Alessandro

Ich küsse sie weiter. Ich kann nicht aufhören. Ich will mehr. Ich will sie.

Ich denke schon lange nicht mehr mit meinem Gehirn. Das Blut befindet sich bereits an einer anderen Stelle meines Körpers.

Meine Hände fahren ihre Seiten entlang. Unter ihr T-Shirt. Sie stöhnt leise auf.
Musik in meinen Ohren.

Ihre warme Haut fühlt sich gut unter meinen Händen an.
Ich verteile Küsse an ihrem Hals, ihre Hände befinden sich in meinen Haaren. Meine Hände erkunden ihren Körper. Sie wechselt schnell die Position, bevor ich mit meinen Händen zu ihrem Brustansatz komme.

Sie hat die Oberhand. Sie sitzt jetzt auf mir drauf und zieht mir mein Shirt aus. Ihr Blick wandert ganz langsam über meinen trainierten Oberkörper. Und dieser Blick macht mich verrückt. Sie beginnt sich an mir zu reiben, indem sie ihr Geschlecht an meinem vor und zurück bewegt. Sie stöhnt leise, was meine Lust noch um einiges weiter amtreibt.

Ich kann nicht mehr klar denken.

Ich ziehe sie wieder zu mir und küsse sie weiter. Wir berühren uns. Küssen uns. Machen uns gegenseitig verrückt. Genießen die Nähe des anderen. Hände fahren über unsere Körper. Wir küssen uns inniger. Ich bin gerade dabei, ihren Körper von ihrem Shirt zu befreien,...

als mein Handy klingelt und uns unterbricht.

Ich löse mich schnell von ihr, Schubse sie vorsichtig von mir runter und ziehe mein Shirt hektisch wieder an. Ich schaue auf mein Handy und sehe, dass Mamma versucht, mich anzurufen.

Plötzlich fällt alles auf mich herunter. Das schlechte Gewissen. Das beschissene Gefühl. Die Gefahr. Alles, was ich mit Kamie verdrängen konnte, ist wieder zurück.

Ich stürme aus Kamies Zimmer, ohne mich nochmal umzudrehen und lasse sie da auf ihrem Bett sitzen.

Ich kann jetzt nicht mit Mamma reden. Und auch nicht mit Kamie.

Auf dem Flur kommt Kayden mir entgegen und schaut mich wissend an.
„Du willst also Bodyguard sein, kannst aber nichtmal dein T-Shirt richtig herum anziehen.", scherzt er und deutet auf das Schild, welches vorne aus meinem Shirt herausguckt.

„Mist.", murmle ich und gehe schnell auf mein Zimmer.
„Und ich glaube kalt duschen solltest du auch!", ruft er mir noch hinterher, bevor ich die Tür mit einem lauten Knall schließe.

Ich denke ich habe Kayden den ersten Platz als schlechtesten Bodyguard der Welt geklaut.

Ich meine, wie kann man denn so dumm sein und bei vollem Bewusstsein mit seinem „Job" rummachen? Hätte mein Handy nicht geklingelt, hätte ich wahrscheinlich sogar mit ihr geschlafen. Und der Gedanke schreckt mich nichtmal ab.

Ich weiß nicht, was mich geritten hat.

Ganz plötzlich war die Lust da. Und Kamie war auch da. Und dann hat mein Gehirn ausgesetzt und mein Schwanz hat angefangen zu denken.

Wenn man das so nennen kann.

Und dass Kayden mir auf dem Flur begegnet ist, macht die ganze Sache auch nicht wirklich besser.

Kaum habe ich den Gedanken zu Ende gebracht, klopft es an meiner Tür.

Genervt öffne ich sie und sofort quetscht sich mein bester Freund an mir vorbei ins Innere meines Zimmers.

„Geil ey", ist das erste, was Kayden lachend sagt, als er sich auf mein Bett setzt. Auf seinem Gesicht ist das breite Grinsen nicht zu übersehen.
„Was?", frage ich genervt. Ich weiß was er meint. Und doch versuche ich es zu leugnen.
Es ist einfach nicht passiert. Keiner erfährt davon.

„Du und Kamie. Ich hätte nicht damit gerechnet, dass das wirklich passiert."

„Es ist nichts passiert.", sage ich schnell. Im Prinzip ist ja auch nichts passiert. Bei dem Kuss auf der Party hat schließlich auch niemand ein großes Drama daraus gemacht, abgesehen von mir.

„Dein Blick sagt mir was anderes. Ihr hattet fast Sex. Das erklärt auch dein Shirt und die Beule in deiner Hose. Du kannst mir nichts vormachen."

Ich seufze.

„Du hältst die Schnauze, klar? Keiner erfährt was davon. Niemand. Und wehe irgendwer bekommt irgendwas mit. Dann war's das mit deinem Job."

„Mit deinem auch.", murmelt er grinsend.

„Ich meins ernst, Kadyen.", warne ich ihn.
„Ist ja gut. Keiner bekommt was mit. Wenn du mir sagst, wie das gerade passiert ist."

Versucht er gerade ernsthaft, mich zu erpressen?

„Eigentlich haben wir uns ein bisschen gestritten, dann habe ich mich entschuldigt und dann habe ich sie geküsst.", sage ich kurz und setze mich auf meinen Stuhl.

Du hast dich entschuldigt? Und du hast sie geküsst?", hakt er ungläubig nach.
„Hab ich doch gesagt, ja."

„Okay und warum habt ihr nicht miteinander geschlafen?"
„Weil meine Mutter mich angerufen hat."

„Ouhhh. Bist du rangegangen?"
„Nein, natürlich nicht. Ich war voll im Sexrausch. Dann kann ich doch nicht mit meiner Mutter telefonieren und so tun als wäre alles in Ordnung."

„Und ihr habt nicht einfach weitergemacht?", hakt er enttäuscht nach.
„Bist du komplett bescheuert? Natürlich nicht! Ich bin einfach gegangen. Mein Gehirn hat sich wieder eingeschaltet und dann habe ich gemerkt, dass das das dümmste war, was ich in meinen fast zweiundzwanzig Jahren auf dieser Welt gemacht habe."

„Nein Sandro. Das dümmste, was du in deinen fast zweiundzwanzig Jahren auf dieser Welt gemacht hast, war, sie da jetzt alleine zurückgelassen zu haben. Was meinst du wie sie sich jetzt fühlt?", meint er mit einem Hauch von Wut in der Stimme.
„Ich bin ihr Bodyguard.", mache ich ihm erneut klar.
„Ja und? Du hattest dich nicht unter Kontrolle und das ist nicht ihre Schuld. Sie fühlt sich jetzt wahrscheinlich eklig und benutzt. Weil du einfach abgehauen bist. Bodyguard hin oder her. Sowas macht man nicht. Und weißt du wer mir das eingetrichtert hat?", motzt er.

„Ich.", murmle ich gekränkt.

„Richtig. Jedes fucking Mal hast du mich zusammengefaltet, weil du meintest, dass man Frauen nicht so behandelt. Und selber bist du auch nicht besser. Fass dir an die eigene Nase, Alessandro. Und entschuldige dich verdammt nochmal bei ihr!"

„Ich kann nicht alle zwei Tage bei ihr ankommen und mich entschuldigen.", murmle ich und verschränke die Arme vor der Brust.
„Dann hör auf jeden zweiten Tag scheiße zu bauen.", meint er genervt.

„Ich wollte sie, okay? Ich will sie immernoch, aber was hätte ich denn machen sollen, hm? Vielleicht mit ihr vögeln und darauf warten, dass ich meinen Job verliere und nie wieder einen finde, weil in meiner Bewertung steht, dass ich meine Kunden ficke?"
„Du hättest mit ihr reden sollen, Alter. Du bist so unfassbar hohl manchmal!", schreit er mich an.

„Was hätte ich denn sagen sollen?"
„Du bist erwachsen, du musst das selber wissen. Aber lerne verdammt nochmal zu reden.", wütend verlässt mein bester Freund mein Zimmer und schließt die Tür mit einem lauten Knall.

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