Kapitel 55

856 21 0
                                    

Kamie

Schon wieder ist ein Monat vergangen, in dem ich bei Alessandro gewohnt habe. Mittlerweile wird es wirklich Zeit, dass ich mir etwas eigenes suche. Alessandro arbeitet viel und meine Ausbildung als Flugbegleiterin steht auch in den Startlöchern. Kayden und Sabrina erwarten in wenigen Monaten ihre kleine Tochter und stehen sich doch näher, als Alessandro und ich erwartet hätten. Heute sind wir mit Kayden verabredet, um zu hören, wie es ihm als werdender Vater geht.

„Kommst du jetzt mal?!", ruft Alessandro aus dem Flur, während ich mir noch mein Parfüm auftrage. Wir wollen mit Kayden Essen gehen. Deswegen trage ich ein enganliegendes, rotes Kleid. Nicht zu kurz und nicht zu lang. Als ich nach unten gehe, steht Alessandro mit Autoschlüssel in der Hand an der Tür und wartet genervt auf mich. Er trägt eine dunkle Hose mit einem weißen Poloshirt und einer schwarzen Anzugsjacke darüber. Und er sieht verdammt gut aus.
Er scannt meinen Körper ab und fängt an zu grinsen.

Als ich unten ankomme, nimmt er meine Hand und zieht mich zu sich ran. Dann flüstert er in mein Ohr. „Wenn wir später zurück sind, werde ich dir dieses hübsche Kleid vom Leib reißen, davon kannst du ausgehen."

Röte schießt in meine Wangen, als ich Alessandros Mutter im Flur stehen sehe. Dann gebe ich Alessandro einen Klaps auf die Schulter und verabschiede mich von ihr.
„Seid nicht zu laut, wenn ihr später wiederkommt, okay? Und Alessandro denk dran, immer verhüten, ja?", ruft sie uns hinterher, während wir ins Auto steigen.

„Ich bin mir sicher, dass sie sich darüber erstmal keine Gedanken machen muss.", murmelt er und ich weiß ganz genau, wieso. Wir haben einfach kaum noch Zeit für einander. Es wäre schon ein Erfolgserlebnis, wenn wir es heute Nacht wirklich schaffen würden, miteinander zu schlafen. Aber die Chancen stehen nicht so gut. Alessandro hatte heute Frühschicht, das heißt er musste super früh aufstehen und ist dementsprechend müde. Ich muss morgen früh aufstehen und will dementsprechend so viel schlafen, wie es geht. Das Treffen mit Kayden hat heute trotzdem Priorität gehabt. Und wir hoffen beide, dass wir nicht drei Stunden lang im Restaurant sitzen müssen.

Ich streiche Sandro über die Haare, während er das Auto startet. „Irgendwann schaffen wir das wieder, keine Sorge."
„Tesoro, ich fühle mich, als wären wir Mitte Vierzig, haben schon fünf Kinder und kein starkes Bedürfnis mehr nach Sex. Aber wir sind Anfang zwanzig, das ist nicht normal. Jedes Mal, wenn wir uns vornehmen, was zu starten, kommt wieder was dazwischen. Entweder ich bekomme einen Notfall rein, du wirst angerufen oder Gia steht plötzlich in der Tür. Das ist alleine schon krank, dass wir uns verabreden müssen, um Sex zu haben.", beschwert er sich.

„Ich weiß, ich will das so doch auch nicht. Aber irgendwann werden wir uns an unsere Arbeitszeiten gewöhnen und dann sind wir auch nicht mehr so müde. Wir schaffen das schon, da bin ich mir sicher.", sage ich und nehme seine Hand in meine. „Ich liebe dich."

Er schaut kurz zu mir rüber und küsst meinen Handrücken. „Ich liebe dich auch. Aber der Sex fehlt mir schon sehr."
Ich kann ein Lachen nicht unterdrücken. „Mir auch. Und es wird irgendwann auch wieder die Normalität zurückkehren. Das verspreche ich dir."

Bevor wir zu Kayden fahren, wollten wir noch einmal in einem Kindergeschäft anhalten, um Kleidung für Kaydens Tochter zu kaufen. Alessandro nimmt meine Hand und wir gehen gemeinsam schauen, was es so gibt.

Und schon dort komme ich mir seltsam beobachtet vor. Ich weiß nicht, wer oder was es ist, denn ich kann niemanden sehen. Wir gehen in die neugeborenen Abteilung und schauen uns verschiedene Bodys und Strampler in unterschiedlichen Farben und Mustern an. Ich verliebe mich direkt in einen hellblauen Strampler mit Bambi drauf, während Alessandro viel lieber schlichte Kleidung will. Nach einer ewig langen Diskussion nehmen wir fünf verschiedene Kleidungsstücke mit. An der Kasse werden wir dann noch beglückwünscht und ich versuche garnicht erst, zu erklären, dass wir kein Kind erwarten.

„Hab ich eigentlich so doll zugenommen?", frage ich Alessandro, als wir zu Kayden fahren.
Er schaut mich an und legt dann seine Hand auf meinen Oberschenkel.
„Finde ich nicht, wieso?"
„Die Verkäuferin dachte, ich sei schwanger.", sage ich gereizt.
„Aber doch nur, weil wir Babykleidung gekauft haben.", meint er und konzentriert sich weiter auf den Straßenverkehr.
„Ich weiß nicht. Ich hab das Gefühl, du findest mich nicht mehr so attraktiv wie früher. Beziehungsweise, vielleicht bin ich es auch einfach nicht mehr."
Alessandro drückt die Bremse durch und bleibt mitten auf der Straße stehen. Dann schaut er mich an.

„Wie zur Hölle kommst du auf so einen Quatsch?!", er nimmt mein Gesicht in seine Hände und zwingt mich, ihn anzusehen.
„Ich weiß nicht. Ich habe zugenommen, sehe schwanger aus und du willst keinen Sex mehr mit mir. Da muss sich doch irgendwas an mir verändert haben."
„Hör auf damit. Du hast nicht zugenommen. Und du siehst auch in keiner Welt schwanger aus. Hör auf, dir das einzureden. Und wenn du wüsstest, wie sehr ich mit dir schlafen will, würdest du umkippen. Allein wenn ich an dich denke, komme ich schon fast. Wenn ich könnte, würde ich genau jetzt und genau hier mit dir schlafen. Das schwöre ich."
„Wieso tust du es dann nicht?", frage ich und erwarte eine patzige Antwort, die meiner gleichkommt.

Er hingegen fährt den Wagen zum Straßenrand und stellt den Motor aus. Dann schaut er mich an.
„Was soll das?", frage ich irritiert.
„Ich werde dir hier und jetzt zeigen, wie attraktiv ich dich finde.", murmelt er und küsst mich hastig. Dann schnallt er erst sich selbst und danach mich mit einer schnellen Bewegung ab und greift nach meiner Hüfte, um mich über die Mittelkonsole auf seinen Schoß zu ziehen.

Augenblicklich spüre ich die Hitze zwischen meinen Beinen.

Wir hatten definitiv schon zu lange keinen Sex mehr.

Ich spüre Alessandros Hände an meinem Hintern. Dann zieht er mein Kleid Stück für Stück hoch, bis meine Spitzenunterwäsche freiliegt.
„Gott. Du bringst mich um.", knurrt er, als er diese sieht. Er küsst meinen Hals runter bis zu meinem Schlüsselbein und mir entweicht ein erregtes Keuchen. Ich spüre seine Härte deutlich unter mir. Und jetzt bin ich überzeugt, dass er mich nach wie vor attraktiv findet und meine Sorgen alle umsonst waren.

Er schiebt meine Unterwäsche mit seinen Fingern zur Seite und dringt ohne Vorwarnung mit ihnen in mich. Ich kralle mich in seine Schultern und versuche, ein Stöhnen zu unterdrücken.
„Fuck. Wie ich das vermisst habe, dich so zu sehen.", flüstert er und küsst meinen Hals. Ich kann nicht antworten, denn ich bin gefangen in meiner eigenen Welt, in der es nur mich und Sandros geschickten Finger gibt. Dann mache ich mich an seine Gürtelschnalle und öffne im Anschluss darauf seine Hose. Alessandro zieht seine Finger aus mir und leckt sie ab. Ich versuche, seine Hose ein Stück herunterzuziehen und greife nach seinem besten Stück.

Ich fahre mit der Hand ein paar Mal an ihm hoch und runter, bis er meine Hand stoppt. „Ich komme gleich schon, wenn du jetzt nicht aufhörst, und das wäre mir wirklich peinlich. Also setz dich jetzt auf meinen Schwanz.", befiehlt er und ich werde automatisch feuchter zwischen den Beinen.
Ich tue was er sagt und lasse mich auf ihn gleiten. Mein Stöhnen gemischt mit seinem Keuchen erfüllt das Auto.
Ich fange langsam an, mich zu bewegen, während er meine Hüfte hält. Er kontrolliert meine Bewegungen und den Rhythmus.
Wir werden immer schneller und er stößt zusätzlich immer härter von unten in mich, sodass ich lautes stöhnen und kleine Schreie nicht unterdrücken kann.
Irgendwann lässt er seine Hand zwischen uns gleiten und stimuliert mich, sodass ich innerhalb von wenigen Sekunden den heftigsten Orgasmus meines Lebens habe. Während meines Orgasmus kommt Alessandro ebenfalls heftig.
Ich sacke auf ihm zusammen und er schlingt seine Arme um mich. Dann gibt er mir einen Kuss auf die Stirn.

„Ich liebe dich.", murmelt er und küsst mich nochmal.

just be careful | ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt