Hierarchie

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Danke. Und nun zum Kapitel :)

Kapitel 35

Jason

"Ich will nicht, dass du das machst", begann Jason und versuchte sich davon abzuhalten, seine Stimme wie einen Befehl klingen zu lassen, obwohl alles in ihm sich danach fühlte, ihr diesen zu geben. Er war der Beta, es war zu gefährlich und er würde sich nie verzeihen, wenn er sie ohne weiteres gehen ließ.

"Ich weiß, dass du gerne diese Entscheidung für mich treffen würdest, aber ich lasse nicht zu, dass du mir absprichst eine Gefahrensituation selbst einschätzen zu können. Wenn es zu gefährlich ist, breche ich ab, aber wenn ich das Risiko eingehen möchte, musst du mich lassen."

"Nein!" das war der Wolf, der aus ihm hervorbrach und der bei dem Gedanken, seine Luna könnte verletzt werden, fast durchdrehte. Aber auch Shinys Wölfin lag nahe an der Oberfläche und würde eher sterben, als sich so dominieren zu lassen.

"Ich habe dich auch gehen lassen, auch wenn es scheiße gefährlich war! Du hättest da draußen im Wald sterben können und Peeter auch! Du weißt, wie gut ich bin, du hast mich selbst trainiert! Wenn du kein Vertrauen in mich hast, dann klappt das hier nicht, Jason!" fauchte sie und ihre Eckzähne wurden lang und spitz. Ihre Wölfin war bereit, für ihre Freiheit zu kämpfen.

Jason zweifelte keine Sekunde an Shinys Fähigkeiten. Darum ging es auch nicht. Sie war schnell, geschickt und der Alpha Instinkt gab ihr Naturgemäß einen gewaltigen Vorteil, der sie durchaus dazu befähigte, selbst ihm gefährlich zu werden.

Sein Wolf war groß und schwer, er war erfahren und trainiert, das hatte ihm den Posten als Beta eingebracht, Außenstehende würde wohl eher auf ihn wetten, wenn er gegen eine Wölfin wie Shinys im Kampf gegenüber stehen würden. Und sie alle würden diese Wette wahrscheinlich verlieren.

Moonshine war jung, ihre Wölfin klein, aber alleine die Tatsache, dass sie mit einer Alpha Aura geboren war, würde immer dafür sorgen, dass sie jeden Angriff ihres Gegners instinktiv vorausahnen konnte. Deswegen würde Jason wohl nie gegen sie gewinnen, genauso wenig wie er gegen Konstantin bestehen könnte.

"Ich weiß, dass du gut bist. Aber ich möchte erst alle anderen Möglichkeiten ausschöpfen bevor ich dich diesem Risiko aussetze." sagte er und ließ seine Stimme einen sanften Klang annehmen. Er wollte sich nicht mit ihr streiten, seine Gefährtin nicht einengen. Er wollte lediglich, dass sie in Sicherheit war.

Als er eine Hand ausstreckte und ihr Gesicht berührte, spürte er wie ihre Wölfin die Krallen einzog. Die spitzen Zähne in Shinys Mund verschwanden augenblicklich und sie schmiegte sich seiner Berührung entgegen. Auch sein Wolf wurde sofort ruhiger, drängte Jason näher an seiner Luna heran.

Während er sich hinunterbeugte, kam Shiny ihm entgegen und der sanfte Kuss, den sie teilten, beendete diesen Streit augenblicklich. Ihre Wölfin rieb sich an seinen. Ein Wolfspaar, das sich einmal an knurrte, aber immer wieder zusammen finden würde. Shinys Arme schlangen sich um seinen Hals und als er sich aufrichtete, lächelte sie, weil ihre Füße vom Boden abhoben und sich dennoch weigerte ihn loszulassen.

"Okay, aber wenn es uns weiter bringen kann, lässt du mich gehen" hauchte sie an seine Lippen und er schlang seine Arme um ihre Hüfte, um sie zu stützen. Wenn sie weiter einfach an ihm drang hin, würde sie sich noch ihre Schultermuskeln zerren. Zumindest sagte sein Wolf ihm das, doch der Mann wusste das Shiny hart ihm nehmen wahr. Er würde sie schon nicht kaputt machen. Sie war keine Porzellanpuppe und bei weitem nicht so zerbrechlich wie Laura.

"Ja. Würde ich, auch wenn ich in der Zeit nicht eine Sekunde Ruhe finden werde", meinte er und Shiny ließ sich an ihm hinab sinken, um wieder auf eigenen Beinen zu stehen.

"So wie ich, als ihr dieses Lager gesucht habt. Der Trick ist, dich mit etwas zu beschäftigen, von dem du weißt, dass es für das Rudel wichtig ist. Das lenkt dich von dem Wunsch ab hinterher zu stürmen und mich zurückholen zu wollen."

Jason nickte bestätigend und nahm sich vor diesen Tipp zu beherzigen, denn das würde nicht das erste Mal sein, dass sie alleine und getrennt etwas Gefährliches würden tun müssen. Sie mussten beide mit der ständigen Angst um den jeweils anderen leben. Aber das war nicht alles, was sie miteinander klären mussten.

"Wie verbleiben wir mit dem Rest, Shiny? Die Hierarchie?", fragte Jason, aber bevor er Befürchtungen dazu auch nur denken konnte, schüttelte Shiny den Kopf.

"Die bleibt, wie sie ist. Du bist der Beta, das warst du immer. Meine Wölfin strebt nicht nach deinen Posten, sie will nur gehört und einbezogen werden."

"Das wirst du", versprach Jason und hoffte, dass sie nie das Gefühl gehabt hatte, dass es anders wäre.

Konstantin und er waren stets darauf bedacht, Shiny mit einzubeziehen. Erst um Konflikte zu vermeiden und weil es ihr schlicht zustand, dann weil sie sich dafür interessierte und sich einbinden wollte. Es überraschte Jason ein wenig, dass Shiny den Posten als Beta nicht einmal anstreben und ihn als Vorgesetzten akzeptierte.

"Bist du dir sicher? Wenn Konstantin etwas passiert, bist du automatisch der Alpha", sagte er und Shinys Gesicht verzog sich erschrocken.

Der Gedanke gefiel ihr nicht, aber das war eine Tatsache. Zwar würde in jeden anderen Rudel der Beta die Rolle übernehmen, aber ohne eine Alpha Aura würde ein Rudel langfristig nicht überleben. In einem gesunden Rudel würde in einem solchen Fall schnell ein weiterer Alpha geboren werden, wenn dies nicht schon längst passiert war.

Das zwei, in so kurzen Abständen geboren wurden wie bei Konstantin und Shiny, war selten und sprach dafür, dass etwas im alten Rudel im Argen gelegen hatte. Vielleicht war der ehemalige Alpha des Black-Water Rudels deshalb im höheren Alter so radikal geworden. Konstantins Geburt war dem einfachen Generationswechsel geschuldet, aber Shiny war der lebendige Beweis gewesen, dass er ein schlechter Alpha gewesen war, der es nicht schaffte das Rudel zusammenzuhalten.

"Gott, ich hoffe doch, dass dieser Kelch an mir vorüber geht. Mahl also bitte nicht den Teufel an die Wand. Und selbst wenn: Du wärst mein Beta. Du hast dir die Position verdient und Erfahrung darin. Ich respektiere das und habe nie das Gefühl gehabt, du hättest etwas, dass mir gehört." meinte sie und grinste bevor sie weitersprach.

"Wo du doch eh mir gehörst. Alles, was deines ist, ist sowieso meins. Wenn ich anderer Meinung bin erfährst du es als Erster. Aber bilde dir nichts darauf ein. Wenn ich merke, dass du als Beta schluderst, bist du schneller in der Hierarchie unter mir, als du gucken kannst", grinste sie und er lächelte zurück.

"Und im Bett wahrscheinlich auch", hauchte er und Shiny atmete tief durch und ging dann schnell einige Schritt zurück. Doch Jasons Wolf hatte die plötzlich aufkeimende Lust bei seiner Luna genau wahrgenommen.

"Auf jeden Fall. Aber darüber sollten wir hier nicht reden, wir müssen Peeter noch einmal befragen und ich muss immer noch meine Sachen von Magnolia holen", versuchte Shiny die Stimmung ein eine Richtung kippen zu lassen, in der sie beide nicht in die Horizontale enden würde. Jason nickte verstehend und war dankbar für ihr Verständnis auch wenn es bedeutete Shiny doch diesen Einbruch machen zu lassen.

Die Stille des Wolfes - Alaska Werewolves Bd. 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt