Heimfahrt - Teil 1

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Kapitel 20

Jason

Die Pause zwischen ihnen war mehr als bedrückend und Jason musste aufpassen, nicht doch noch das Lenkrad herumzureißen und dieser Abigail Duslaski in der Schule aufzulauern, um sie in Stücke zu reißen. Stattdessen umfasste er das Lenkrad wieder fester, bis es gefährlich knirschte und Moonshine ihn auf die Finger schlug, als hätte sie ihn mit der Hand in der Keksdose erwischt.

„Wenn du eine Beule in den Wagen fährst, erzähle ich das jeden neuen Welpen, der mit dir Fahrstunden macht, also reiß dich zusammen!" ermahnte sie Mütterhaft und Jasons Wolf ließ kurz schuldbewusste die Ohren hängen und rollte sich schniefend zusammen. Manchmal wusste er selbst nicht so genau, wer hier eigentlich wessen Vorgesetzter war.

Aber anstatt dazu etwas zu sagen, blieben seine Gedanken bei dem, was Moonshine ihm geduldig erklärt hatte.

„Ist das dein Ernst? Sie haben dich herausgeworfen?", fragte er noch einmal, weil er es einfach nicht glauben kannte. Ein Flyer, ein Schulverweis und eine schriftlich, attestierte Jungfräulichkeit. Er hatte noch nie so viel aneinandergereihten Blödsinn gehört, wie in den letzten zehn Minuten. Was dachte sich die Schule dabei?

„Der Schnappschuss von uns beiden ist ziemlich eindeutig und es ist genau das eingetreten, mit dem Konstantin gerechnet hat: Ein kleiner Aufschrei, weil eine Schülerin mit einem erwachsenen Mann eine Beziehung führt. Zum Kotzen", gab Shiny von sich, klang aber von der Stimmlage her eher gelangweilt, als wirklich wütend. Wahrscheinlich weil sie sich bereits eine Strategie zurechtgelegt hatte, es dieser Abigail Duslaski heimzuzahlen und ihre Unschuld zu beweisen.

„Wir klagen dich zurück in die Schule", sagte er nur und versuchte selbst wieder ruhig zu werden.

„Nein, vergiss es. Ich mach die Prüfung über Damien zu Ende. Für den formalen Abschluss. Den Rest klage ich nur ein, um ihr damit eins auszuwischen, doch das wird länger dauern als die paar Monate, die ich eh nur noch auf der Highschool hätte. Der Vorteil ist, dass ich keine Schülerin mehr bin", meinte sie dann fast schon begeistert. Sein Wolf öffnete ein Augen und stellte wieder die Ohren auf. Lauerte aufmerksam.

„Vorteil?", fragte er etwas naiv.

„Ja. Vorteil. Es bleibt nur eine Sache zu klären", ihre Stimme wurde leiser, eindringlicher und fuhr ihn direkt zwischen die Beine. Verfluchter Vollmond, dieses leichte Säuseln war zum Niederknien

„Und...die wäre?", stellte er die wohl dümmste Frage, die er hätte stellen konnte. Moonshine war keine Schülerin mehr und sein Wolf streckte sich bereits und leckte sich die Schnauze, weil er seine Zähne in Moonshine vergraben wollte...keine Schülerin mehr....

„Packe ich noch heute meine Sachen und ziehe bei dir ein, oder verschieben wir das auf Morgen und ich komme direkt jetzt mit zu dir", verkündete Moonshine ganz unverhüllt und während seine Finger wieder das Lenkrad an die Grenze seiner Belastbarkeit brachten, spürte er wie ihre feingliedrige Hand seinen Oberarm umfasste.

Das. Konnte. Sie. Nicht. Machen.

Sie konnte ihn doch einfach solche Bilder in den Kopf setzen und ihn berühren, wenn er sich doch auf die Straße konzentrieren sollte. Sollte er den Wagen in den nächsten Graben fahren?

„Das ist keine gute Idee, Shiny", presste er zwischen seinen Zähnen hervor, während er seine Kiefer aufeinander presste, um seine weltberühmte Selbstbeherrschung unter Beweis zu stellen.

„Ich bin deine Luna und finde das ist eine hervorragende Idee", flötete sie weiter und ihre Fingernägel kratzten über den Stoff seines Shirts und das Geräusch ließ seinen Wolf aufheulen und ihn fast in seiner Hose kommen.

Heiliger Mond....die Straße. Er musste auf die Straße schauen!

„Wir müssen mit Konstantin und Laura reden", brachte er hervor und drückte das Gaspedal durch, als Moonshines Stimme begann nur noch wie ein Schnurren zu klingen und ihre federleichte Berührung seines Armes. Ihn fast in den Wahnsinn trieb.

„Ja. Sollten wir", stimmte sie zu. „Danach."

Das war's. Das war das eine Wort, dass seine Selbstbeherrschung zum Zerreißen brachte. Er fuhr an den Straßenrand und war zufrieden es zumindest bis auf das Rudelgelände geschafft zu haben, bevor er auf die Bremse trat und sich nicht mal die Mühe machte, den Motor auszuschalten, während er Moonshines Hand umschloss, die ihn berührte, sie mit einem Ruck an sich zog und ihren Nacken packte.

Seine Lippen prallten auf ihre und er begann sofort damit sie zu verschlingen, das süße, zustimmende Stöhnen, das ihr dabei entfloh, war alles, was er brauchte, bevor er seine Zunge tief in ihren Mund schob und sie endlich so küsste, wie er es immer gewollt hatte. Sein Wolf übernahm die Führung und dem war es egal, dass es über die Mittelkonsole hinweg furchtbar unbequem für Shiny sein musste, oder dass der Sicherheitsgurt sie fast strangulierte.

Sie nahm es hin, löste den Gurt mit einem kleinen Klicken und packte ihrerseits sein Gesicht, um diesen Kuss nicht zu unterbrechen, während sie so anmutig, wie es nur eine Wölfin zustande brachte, über die Konsole kletterte und sich rittlings auf seinen Schoß setzte,

Ja. Genau so wollte er es. Er rutschte mit dem Sitz zurück, packte ihren Hintern mit einer Hand und schob ihr Becken gegen seines, ohne den Kuss auch nur eine Sekunde zu unterbrechen.

Sie schmeckte wieder Himmel selbst. Feurig, blumig und frech. Moonshine mochte jung sein und definitiv etwas unerfahren, aber er führte sie, hielt sie und würde sie auch auffangen, wenn sie einmal nicht weiter wusste.

Seine Instinkte waren dabei, die Oberhand zu gewinnen, vor allem als Shinys Finger über seine Brust glitten, an den Stoff seines Shirts zogen und dann so plötzlich darunter schlüpften, als könnte sie es kaum erwarten seine Haut zu anzufassen. Und so war es auch. Er spürte wie sie erzitterte, als sie ihn berührte und er konnte sich seinerseits nicht davon abhalten seine Hand auf eine ihrer Brüste zu legen und zuzudrücken, bis sie erneut aufkeuchte, diesmal aber wohl, weil er zu fest zugepackt hatte.

Zu seinem Erstaunen aber war es nur ein kurzer Protest und er machte ihren Kuss noch wilder, doch für Jason hatte es gereicht, ihn aus dem Nebel zu befreien, den diese Frau über ihn gelegt hatte und ihm wurde klar, war sie hier machten.

Es war ihr erstes Mal. Seine Luna würde ihr erstes Mal sicherlich nicht in einem Wagen irgendwo am Straßenrand haben. Als ihr Gefährte war es seine Aufgabe sie zu verwöhnen, sie anzubeten und sie dazuzubringen, ihm ihr wertvollsten Besitzt in reinen Vergnügen zu übergeben, nicht wie ein paar hektische Teenager in einem Wagen, wo jeder sie sehen konnte und...

Er hörte einen Motor und auch Shiny riss sich von ihrem Kuss los und sah auf, bevor sie leise fluchte.

Jason sah im Seitenspiegel, wie sich ein Fahrzeug näherte und immer langsamer wurde. Laura. Die Luna seines Alphas hatte mit Sicherheit die Kinder im Schlepptau und würde es sich nicht nehmen lassen anzuhalten. Mist. Noch ein Grund mehr um jetzt die Finger von Shiny zu lassen und zumindest abzuwarten, bis sie sich wirklich sicher waren, nicht gestört zu werden.


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Die Stille des Wolfes - Alaska Werewolves Bd. 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt