wer wen beherrscht

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Kapitel 19

Jason

Er sah dabei zu, wie Shinys kurzes Siegeslächeln verblasste, der Grund dafür war ihm aber schleierhaft und als er sicher war, dass Carlos sie nicht mehr belästigen würde, packte er das Handgelenk seiner Luna und sorgte dafür, dass Moonshine alleine wieder ihm seine Aufmerksamkeit schenkte. Sein Wolf war noch immer etwas wütend wegen Carlos Unverschämtheiten, aber nichts auf der Welt könnte wichtiger sein, als herauszufinden, wieso Moonshine einen menschlichen Arzt aufgesucht hatte.

„Was hatte das alles zu bedeuten?", fragte Jason und hörte selbst, wie das leichte Knurren, tief in seiner Kehle, seine Worte unnötig befehlsartig klingen ließ. Shiny zog kurz eine Augenbraue nach oben, legte ihren Kopf schief und sah ihn allerdings lediglich prüfend an, ohne sich eingeschüchtert zu fühlen.

„Er hat in der Praxis angerufen um herauszufinden bei welchem Arzt ich bin", erklärte sie ihm und er schüttelte sich innerlich, weil das eigentlich nicht das was, was er wissen wollte. Konnte sich aber kurz nicht konzentrieren, weil eine ihrer bunten Haarsträhnen seinen Handrücken kitzelte und seinen ganzen Arm herauf für eine Gänsehaut verursachte. Als er sie das erste Mal mit diesen Farben gesehen hatte, hatte er geglaubt, sie hätte den Verstand verloren, aber mittlerweile gefiel ihm das bunte Wirrwar. Es war jung, fröhlich und frech, so wie Moonshine selbst und es würde absolut göttlich in seinen weißen Laken aussehen. Wie eine Leinwand über der man einen Farbeimer ausgekippt hatte. Ein Kunstwerk.

„Deswegen wusste er, wo wir sind. Die Frage ist: Wieso? Was wollte er von dir?", fragte Shiny weiter und unterbrach damit seinen Fantasien und Jason zwang sich dazu, den Körperkontakt zu unterbrechen und sich auf das hier und jetzt zu konzentrieren.

„Dass ich für ihn den Postboten spiele. Er hatte einen Brief für Laura mit dabei," antwortete er brav und Moonshines Mundwinkel nahmen einen nachdenklichen Zug an, der an einen Schmollmund erinnerte und sie damit glatt wieder verboten jung aussehen ließ. Warum dieser Anblick aber dafür sorgte, dass es in seinen Lenden zog, war ihm schleierhaft. Es hatte ihn immer gestört daran erinnert zu werden, wie jung Moonshine in Vergleich zu ihm war, aber seit sie tatsächlich die Volljährigkeit erreicht hatte und sein Wolf noch weniger Gründe sah, sich von ihr fernzuhalten, machte dieser verbotene Touch es sogar irgendwie aufregend.

Kurz blitzte vor seinen geistigen Augen eine Szene auf, die er sich vor wenigen Monaten nie gestattet hätte, weil es einfach nicht in Ordnung war, von einer minderjährigen so zu träumen, aber jetzt gab es absolut keinen Grund mehr dafür. Er sah Shiny über sich, sie lächelte keck und zwirbelte sich eine ihrer farbenprächtigen Strähnen um die Finger, während sie ein Schmollmund zog und ihn fragte, ob sie die Schuluniform wirklich ausziehen sollte. Oh Gott. Er hatte nie auf Schulmädchen gestanden, aber Shiny rief jede Fantasie in ihm wach, der ein Mann haben konnte. Weil er sie so sehr wollte und schon so lange abstinent lebte, dass es weh tat.

„Vielleicht hatte er auch gehofft, Laura selbst hier anzutreffen, ich hatte sie benachrichtigt, als ich aus der Schule raus bin. Er hat uns zusammen auf der Beisetzung ihrer Mutter gesehen und weiß, dass wir gut miteinander auskommen. Es wäre wahrscheinlicher gewesen, dass ich eine Freundin mit zum Frauenarzt nehme, als irgendeinen Kerl", dachte Shiny laut nach, aber er realisierte ihre Worte nur langsam und träumte weiter vor sich hin.

Shiny, in Unterwäsche an seinem Bett gefesselt. Ihm ausgeliefert und...

„Hey! Erde an Jason!" Moonshine schnippte mit den Fingern vor seiner Nase und er zuckte kurz zusammen, bevor er ein paar mal blinzelte, seinen Nacken einmal knacken ließ und dazu überging, sich auf, für ihn wichtigere Fragen, zu konzentrieren.

„Gut möglich. Und jetzt sag mir, was zum Teufel zu bei diesem Arzt wolltest", befahl er wieder, für ihn untypisch sehr ungehalten und Moonshine zog erneut die Augenbrauen zusammen, verschwenkte die Arme unter ihren Brüsten und reckte herausfordernd ihr Kinn. Es war schon immer unmöglich gewesen, diese Frau einzuschüchtern. Sie hatte nie auch nur den Hauch von Angst gezeigt und es kam selten vor, dass sie sich ihres Alters entsprechend, verletzlich oder weniger verantwortungsvoll zeigte. Alleine dass ältere Wölfe auf sie hörten, als würden ihre Anweisungen von Jason oder Konstantin kommen, war Zeichen genug dafür, dass sie längst kein Kind mehr war. Schon lange nicht mehr. Und egal wie sehr er sich bemühte: Er konnte sie auch nicht anders betrachten. Sie mag jung sein, aber sie roch eindeutig nach Frau. Nach einer sehr würdevollen, selbstbewussten Frau, die er unbedingt in seinem Bett haben wollte.

„Nur wenn du dich nicht aufregst", begann sie zu verhandeln und er knurrte wieder.

„Kann ich nicht versprechen", gestand er, gerade weil sein Wolf nichts lieber wollte, als sie auf die nächste horizontale Fläche zu drücken, ihr in den Nacken zu beißen und ...

„Ja. Ich weiß", stöhnte sie etwas erschöpft und dieser kleine Laut aus ihrem Mund, sorgte dafür, dass sein Wolf die Ohren aufstellte und begann zu hecheln. Bei allen Monden, wenn schon dieses Geräusch genügte, um ihn in einen Schoßhund zu verwandeln, musste er aufpassen, nicht doch noch von Shiny untergebuttert zu werden. Er hatte schließlich schon immer Probleme damit gehabt, ihr gegenüber streng zu bleiben.

Da er sich wie jeder Wolfs-beta vorrangig um den Nachwuchs kümmerte und Shiny somit unter seinem Kommando stand, war das etwas gewesen, was ihm schon immer schwergefallen war. Schon lange bevor er herausfand, dass sie seine Luna werden würde. Damals hatte er es allerdings auf ihre Alpha-Aura geschoben. Und er verstand jetzt erst langsam, dass sie für ihn schon immer etwas Besonderes gewesen ist. Nie hatte ein Welpe so sehr seinen Beschützerinstinkt geweckt, ihn nie so viel Kraft gekostet und obwohl die Offenbarung, dass sie seine Luna war, auch alles furchtbar kompliziert gemacht hatte, war sein Wolf sofort zufrieden gewesen, als hätte er es schon immer irgendwie geahnt und wahrscheinlich hatte er das auch. Das Luna-Band war heilig, er würde nie so viel für eine andere Frau empfinden. Er gehörte ihr, sowie sie ihm gehörte.

„Lass uns nach Hause fahren, ich erkläre es dir auf dem Weg. Falls du dich doch aufregst, will ich kein menschliches Publikum, du kannst nämlich schon sehr furchteinflößend wirken, wenn du in diese zornige Stille verfällst." sagte sie, packte seinen Oberarm und schob ihn zum Wagen. Natürlich war er theoretisch viel zu schwer dafür, dass sie ihn tatsächlich hätte schieben können, aber Shiny war sowohl mit Worten als auch mit Gesten durchsetzungsstark, also gehorchte sein Körper fast automatisch. Ob sie ahnte, wie sehr sie ihn unter Kontrolle hatte?

Beta: noch nicht

am. 05.11 geht die zweite Exklusiv-Story an den Start!

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Die Stille des Wolfes - Alaska Werewolves Bd. 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt