Kapitel 21
Moonshine
Sie spürte wie Jason ihre Hüften mit beiden Händen umfasste und sie wie eine Puppe zurück über die Konsole auf ihren Sitz hob, was ihre Wölfin anerkennend zur Kenntnis nahm und sich so nur noch mehr an den Hals dieses kräftigen und hochrangigen Wolfes schmeißen wollte, der damit stark genug schien, sie und die Welpen zu beschützen, die sie ihm schenken wollte. Einen ganzen Sack voll, wenn es nach ihr ginge.
Kurz war Moonshine über diesen Gedanken schockiert, weil sie eigentlich viel zu jung war, um von Welpen zu träumen, vor allem als dominante Wölfin, die immer nochmal etwas später über Nachwuchs nachdachten, aber letztendlich zuckte sie nur innerlich darüber mit den Schultern und nahm es hin. Auch wenn sie ihre Wölfin darauf hinweisen musste, dass sie ihre Welpen selbst beschützen konnte. Mit Zähnen und Klauen würde sie für sie kämpfen, so wie jede Mutter es tun würde.
Der Wagen, den sie gehört hatte, gehörte eindeutig zum Rudel und als dieser langsamer wurde und schließlich neben ihr und Jason hielt, war Shiny froh nicht dabei erwischt zu werden, wie sie auf dem Schoß ihres Gefährten herumrutschte. Die Wölfe waren nicht zurückhaltend, wenn um die Demonstration von Gefühlen ging, aber dennoch würde sie den jüngsten im gegenüberliegenden Wagen keine Show bieten wollen. Gerade als Mat interessiert seinen Kopf aus dem Fenster streckte und sie und Jason prüfend anblickte, wusste sie, dass sie die richtige Entscheidung getroffen hatte. Vor allem als Laura die Fenster herunterließ und Jason das Gleiche tat, damit sie sich besser unterhalten konnten.
„Alles okay?", fragte die Luna ihres Alphas und sah um Louis Kopf herum, der auf dem Beifahrersitz ausharrte und versuchte sich auf die Musik zu konzentrieren, die aus seinen Kopfhörern plärrte. Hauptsache er musste sich nicht mit dem Treiben der Welpen hinter ihm auseinandersetzen.
„Die haben sich nur geküsst", platzte es aus Mat heraus und Laura sah ihren Neffen warnend an.
„Mat!", ermahnte sie den Zehnjährigen, doch dieser war sich keiner Schuld bewusst.
„Was denn? Du küsst Onkel Kon auch andauernd und Shiny ist Jasons Luna, also dürfen sie sich küssen. Voll eklig" urteilt er und jaulte dann auf, weil Carly ihn mit der Faust gegen den Arm schlug.
„Du bist so ein Baby! Erwachsene finden das nicht eklig!" belehrte sie ihn und der Junge schnaufte.
„Als würdest du so was toll finden, du findest es auch eklig!"
„Gar nicht! Ich bin nicht so ein Baby wie du!", widersprach sie und Mat sah sie ganz kurz fragend an, bevor er sich zu ihr herüber lehnte und ihr einen Schmatzer auf den Mund gab.
„Mat!", entfuhr es Laura, während Shiny kurz auflachte und Jason sich ebenfalls ein kleines Lachen nicht verkneifen konnte. Carly drückte Mat weg, fuhr sich mit verzogenen Gesichtsausdruck mit dem Ärmel über den Mund und gab dann ein lang gezogenes, angeekeltes Quietschen von sich.
„IHHHHH! IGIT! LAURA! MAT HAT MICH ANGESABERT!" beschwerte sie sich und Laura holte einmal tief Luft und schien von einer Sekunde auf die andere, sehr müde zu werden. Sie schüttelte nur den Kopf, sah dann zu Jason und Shiny herüber und warf ihnen einen entschuldigenden Blick zu.
„Tut mir leid, wir sind sofort weg, ich dachte nur, ihr hättet eine Panne oder so etwas. Was ist beim Arzt herausgekommen?", fragte Laura in Shinys Richtung und diese winkte nur ab, während Jason ihrer Antwort zuvorkam.
„Wir kommen morgen früh lang und reden", sagte er schnell und Laura nickte darauf, meinte dann aber dennoch zu Shiny:
„Schreib mir, wenn etwas ist, okay?" Moonshine nickte und sah dann weiter dabei zu, wie Carly und Mat sich gegenseitig lautstark aufzogen.
„Siehst du! Bist auch noch ein Baby!" behauptete Mat aber Carly weigerte sich ihm recht zu geben.
„Pah. Ich will nur nicht von dir an gesabbert werden!"
„Das war ein Kuss!"
„Das war kein Kuss, sondern Spucke! Eklig!" pfefferte sie zurück, und dann wurde es leiser, weil Laura das Fenster wieder hoch ließ und weiter fuhr. Während Moonshine unverblümt in sich hineingrinste.
Als Jason ebenfalls wieder das Glas hoch ließ und sie ansah, lachten sie beide und Moonshine streckte ihre Hand nach die ihres Gefährten aus, woraufhin Jason seine Finger mit ihren verschränkte.
„Sie sind süß zusammen", meinte Shiny dann und Jason nickte lächelnd, wobei Moonshine auffiel, dass sie Jason selten so entspannt erlebt hatte. Allerdings war das auch verständlich. Das gesamte Rudel hatte in den letzten Wochen wenig zum Lachen gehabt. Es war so viel Furchtbares passiert. Aber jetzt ging es bergauf, würde Moonshine behaupten, auch wenn es vielleicht auf den ersten Blick nicht so aussah.
„Ja, das bedeutete aber auch, dass wir Erwachsenen ein Auge auf sie haben sollten. Carly ist ein Mensch", meinte Jason und Moonshine wusste, was er damit meinte. Menschen waren empfindlich und selbst wenn sie in einem Gestaltwandlerrudel groß wurden, war es für sie schwer bestimmte Dinge nachzuvollziehen. Aber dennoch zuckte Shiny mit den Schultern.
Sie würden das hinbekommen. Mat war trotz seines jetzt schon riesigen Egos, ein gut erzogener Junge und wusste, dass er mit Carly vorsichtig sein musste. Sowohl körperlich als auch emotional. Dennoch können die ersten sexuellen Erfahrungen für Wölfe etwas aus dem Ruder laufen, wenn der Wolf übernahm. Krallen und Fangzähne kamen da nicht selten zum Einsatz. Für einen Menschen war es dann nicht ratsam, teil dieser ersten Erfahrungen zu sein, sondern sich eher an Wölfe zu halten, die wussten, wie sie in solchen Momenten ihren Wolf unter Kontrolle hielten. Aber bis dahin würden noch einige Jahre ins Land ziehen.
„Sie werden das hinbekommen, wir haben ja alle noch ein paar Jahre, bis wir uns darüber ernsthafte Sorgen machen müssen. Bis dahin hoffe ich aber, dass ich dir ein paar mal den Rücken zerkratzt habe" hauchte sie Jason zu und sah genau wie seine Augen gelb wurden und wie sein Wolf begann an seiner Haut zu kratzen. Sie konnte ihn spüren, seinen Wolf, weil sie seine Luna war und weil ihre Wölfin instinktiv darauf ansprang.
Dennoch schaffte es Jason sich zu beherrschen, führte seine Hand, die mit ihrer verschränkt war an seinen Mund und küsste sie so sanft, dass Moonshine sofort das Herz aufging und ihre Wölfin verliebt winselte.
„Wir fahren zu mir", meinte Jason dann und sofort schlug die rührselige Stimmung in heiße Wollust um, die ihren Puls erneut zum Flattern brachte und dafür sorgte, dass sie sich über die Lippen leckte. Ja. Zu ihm.
Sie würde ihn überall hin folgen, selbst bis in seine viel zu kleine Junggesellenbude, wo sie hoffentlich endlich das tun würde, was ihr Abigail Duslaski eh schon vorwarf. Einen Mann verführen.
Beta: noch nicht
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Die Stille des Wolfes - Alaska Werewolves Bd. 2
Werewolf(Update jeden Mittwoch) Nach den blutigen Morden in Black-Water sind die Menschen den Gestaltwandlern noch misstrauischer eingestimmt als sonst. Um sich nicht weiter ins Schussfeld zu begehen verlangt der Alpha des Black-Water-Rudels, deshalb von se...