Kapitel 7

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Seit Minuten bereits reize ich mich mit hauchzarten Berührungen, umkreise meine Spitze und fahre mit der anderen Hand durch meine Haare. Wie von selbst presse ich meine Hüfte gegen meine Faust, um der durch meine Venen strömenden Lust Platz zu machen. Keuchend strecke ich meinen Rücken durch, beiße auf meine Unterlippe und presse meine Augenlieder fest aufeinander. Meine Haare kleben nass vom Schweiß an meiner Stirn, während der Stoff meiner Bettdecke an meiner Haut kleben bleibt. Mit meinem Daumen fahre ich über meine Spitze, fahre mit dem Zeigefinger der anderen Hand über meinen Nippel und stöhne leise. „Fuck." Leicht kribbelt es in meinen Lenden, weshalb ich meine Hand schneller um mein Glied bewege und über meine empfindliche Spitze fahre. Wenn sich das schon so gut anfühlt, wie- noch ehe der Gedanke zu Ende geführt ist, ergieße ich mich begleitet von einem rauen Stöhnen über meinen Bauch. Mit sanften Berührungen durchlebe ich meinen Höhepunkt und ziehe ihn hinaus, bis ich zu empfindlich bin. Schwer atmend lasse ich mich in die Matratze sinken, schließe meine Augen und fahre mir durch die Haare.
Unter der Dusche wasche ich die Spuren meines Soloabenteuers den Abfluss hinab und greife nach meinem Duschgel. Vorsichtig reibe ich meine Haut ein, wasche mir den Schaum vom Körper und greife nach dem Shampoo, das ich in meinen Haaren aufschäumen lasse. Schnell mache ich mir eine Mentale Notiz, meine Stylistin anzurufen. Die Mähne auf meinem Schädel verdient es, wieder gezähmt zu werden.

Meine bestellte Pizza kommt gerade, als ich aus der Dusche komme, weshalb ich nur im Handtuch bekleidet zur Tür gehe. Als ich die Tür öffne, steht ein Junger man davor, dessen Augen sofort auf meinen Oberkörper fallen. Langsam scannen seine Augen meinen Körper ab, bleiben bei meinen Tattoos kurz hängen, ehe sie wieder zu meinen Augen finden. Mit einem Koketten Lächeln auf den Lippen sehe ich dem Blonden Jungen in die Augen. Gegen diese Art der Bestätigung habe ich sicherlich nichts. „Uh ... eine Pizza." Bringt er gerade so hervor, weshalb ich schmunzle und nicke. „Ja, danke schön. Ich hole eben meinen Geldbeutel", vertröste ich ihn, laufe in die Küche und komm mit einem zwanzig Pfund Schein zurück. Im Gegenzug für die Pizza, überreiche ich den Geldschein, stelle den Karton auf dem Sideboard ab und schließe meine Tür wieder. Schnell, mein Handtuch festhaltend, sprinte ich die Treppen hoch, nehme mir eine Boxershorts aus dem Kleiderschrank und ziehe sie mir über, nachdem ich das Handtuch fallen lassen habe.

Zusammen mit einer Wiederholung der sechsten Staffel von Friends esse ich mein Abendessen, scrolle durch meine Twitter Timeline und beantworte die Nachreichten, welche zuletzt bei mir eingetroffen sind. Die letzten, fast, zehn Stück, sind allesamt von Zayn und berichten mir von seinem Tag.

Z: Bin Zuhause

Z: Glaubst du, einen Joghurt, der gestern abgelaufen ist, kann man noch essen?

Z: Ich lebe noch

Z: Lebst du noch? Masturbierst du? Schläfst du?

Z: Louis William Tomlinson

Z: Ruf mich an, wenn du das hier siehst

Stirnrunzelnd sehe ich die Nachricht an, seufze und wische mit meinem Daumen hoch, um zum Homebildschirm zu gelangen. In meiner Telefon App klicke ich auf Zayns Kontakt und rufe ihn an, ehe ich den Fernseher Stumm schalte und das Pizzastück, welches ich in der Handhalte, in den Pappkarton lege. „Louis, endlich.", murmelt mein Bester Freund, sobald er drangeht. Ich lache leise, lehne meinen Kopf nach hinten und drücke das Handy fester gegen mein Ohr. „Ja, ich rufe dich endlich zurück. Mich wundert, dass du noch nicht durch den Joghurt gestorben bist." – „Haha, sehr lustig, Louis." – „Warum willst du mit mir sprechen?" – „Freundlich", erwidert er, lacht aber. Ich brumme, beiße von meinem Pizzastück ab und konzentriere mich wieder auf Zayns aus dem Hörer kommende Stimme. „Ich wollte eigentlich nur kurz nachfragen, ob alles okay ist." Verwirrt runzle ich die Stirn. Warum sollte denn nicht alles in Ordnung sein? „Ja, warum?" – „Der Kommentar vom Moderator.", führt Zayn seinen Gedankengang weiter aus, weshalb ich nicke und leise seufze. „Ja, alles ist soweit gut. Er ... es war nicht extra." – „Nimmst du ihm etwa in Schutz? Louis Tomlinson, was – Oh. Mein. Gott!", ruft er, weshalb ich mein Handy vom Ohr weg halte und meinen Kopf schüttle. Meine Güte. Was der jetzt schon wieder für einen Geistesblitz hatte, weiß ich nun wirklich nicht. „Was, Zayn?" – „Du findest ihn heiß!", ruft er lachend und ich weiß schon jetzt, dass er gerade vom rechten bis zum linken Ohr lächelt. „Tue ich nicht." – „Oh doch!" – „Nein.", murmle ich, beiße erneut in meine Pizza und richte meine Augen auf die Szene vor mir. Ross mit einem X-beliebigen Mädel. Wie man sich auf den einlassen kann, verstehe ich nun mal gar nicht. Ich meine – es ist Ross! „War stört dich denn an ihm?" – „Ich weiß es nicht. Er war nett, das war es aber auch.", murmle ich, beiße in den Rand des Stücks Pizza und warte Zayns Antwort ab.

„Zayn, selbst wenn ich einen Mann attraktiv fände, könnte ich nichts machen." Er seufzt am anderen Ende der Leitung. „Warum das denn?" – „Weil ich für die Welt hetero bin." Einen Augenblick lang, ist Zayn still, dann höre ich ihn schwer ausatmen. „Louis." – „Nein, Zayn. Wenn ich einen Freund hätte, würde ich mit ihm raus gehen wollen, Dates, was auch immer. Das kann ich aber nicht, wenn ich mich verstecken muss. Ich hab keinen Bock darauf, okay? Es ist genug, wenn du es weißt und die Welt nichts davon mitbekommt. Dann tu ich halt so als würde ich auf die Spargel Tarzane stehen, mit denen du mich ablichten lässt, anstatt meine Beziehung nicht zeigen zu können. Und sind wir mal ehrlich: ich kann nicht zum erstbesten Typen gehen und ihn fragen, ob er Bock auf einen One-Night-Stand hat, oder?" – „Mit einer NDA könntest du das", unterbricht Zayn mich, hält dann aber inne. „Oute dich" – „Zayn, nicht so ein Bullshit.", murmle ich und nehme mir ein weiteres Stück Pizza. „Ich meine es ernst, Louis. Wenn man das anständig macht ... kannst du dich bestimmt Outen." Er sagt es mit einer solchen Überzeugung, dass ich daran Glaube.

„Zayn ..." Zum Ende hin wird meine Stimme höher und verstummt schließlich. Ich habe noch nie darüber nachgedacht, mich zu Outen. Nicht mal einen einzigen Gedanke habe ich daran verschwendet. Ich als schwuler Musiker mit massenhaft weiblichen Fans – naja, dann eher ohne Fans. „Du sagst das so leichtfertig", murmle ich und nehme das Handy vom Ohr, um es auf Lautsprecher zu stellen. Es ist leicht das zu sagen, wenn man das nein noch nicht gehört hat. Ich habe es mit achtzehn gehört und kein einziges Mal versucht, daran zu ruckeln. Es war einfach da und ich habe mir meine Karriere darum herum aufgebaut. Mein Leben darum aufgebaut. Nicht einen einzigen Freund hatte ich, nicht einen One-Night-Stand hatte ich. Nachdem mein Gesicht das erste Mal auf dem Cover eines Klatschmagazins zu sehen war, wäre es auch gar nicht mehr möglich gewesen. Und es wird nie möglich sein, aber ich habe einen Job, den ich liebe, was viele andere Menschen nicht haben. Ich könnte aufhören zu arbeiten und hätte trotzdem keine Probleme mit dem Geld. Da kann ich es mir nicht noch rausnehmen, etwas anderes zu wollen. Mein Leben ist ein einziges Privileg.

„Louis, vertrau mir doch bitte." – „Ich will mich gar nicht outen, Zee" – „Quatsch mit Soße. Würdest du es nicht wollen, hättest du es nicht angesprochen." Wo er recht hat, hat er recht. Arschloch. „Okay", murmle ich daher, lasse mich tiefer in die Kissen sinken und greife nach dem letzten Stück der Pizza. „Ich schaue mal, ob ich Nachforschungen anstellen kann, okay? Nicht in deinem Namen, aber generell. Und wenn ich weiß, ob du dich wirklich Outen kannst, setzen wir uns zusammen und überlegen nochmal, ob wir das wirklich machen werden und wenn ja, wie, okay?" – „Nachforschungen?", frage ich nach, als ich das ungute Gefühl in meiner Magengegend wahrnehme. Ich vertraue Zayn, vollkommen, aber das? Ich weiß nicht. „Gab es Outings in deiner Branche, wie stehen deine Fans dazu, würde es dir eventuell helfen, in die Presse zu kommen und irgendwelche Skandale zu verhindern, inwiefern würde es dich bereichern? So als Beispiele?" Ich hasse, wie gut er ist. Deshalb hat er den Job auch, aber verdammt. Dann soll er das halt machen, ich kann immer noch Nein sagen. Kann alles abblasen und mich der Musik widmen. „Du bist dir sicher, dass keiner was mitbekommt?" – „Ich kaufe sicherlich keinen Banner auf dem „Louis Tomlinson ist Schwul" steht und hänge ihn hinter ein Flugzeug", lacht Zayn.

Ich stimme zu.

-

hi, freunde der sonne,

Louis hat ein kleines Solo Abenteuer. Und irgendwie hat sich das Gespräch in richtung Outing entwickelt... Wie findet ihr Zayns Ansicht?

love, j x

fake it ⎜l.s. auWo Geschichten leben. Entdecke jetzt