Kapitel 27

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Etwas kitzelt in meiner Nase, als ich langsam, aber sicher, aufwache. Unzufrieden grummle ich, drücke mich, ohne nachzudenken näher an die Wärmequelle in meinen Armen und lasse mich zurück in einen angenehmen Schlaf lullen.

Das nächste Mal wache ich auf, weil jemand an meiner Schulter rüttelt und durch meine Haare streicht. „Mh" – „Louis, aufwachen." – „Lass mich in Ruhe" Jemand seufzt und streicht meine Haare aus meiner Stirn. „Zayn ist da" Zayn ist da. Zayn ist da. Das ist nicht Zayn. Ich blinzle meine Augen auf und starre in Harrys Gesicht. „Harry?" – „Zayn ist da", wiederholt er seine Worte, richtet sich auf und stellt sich ans Deckenhohe Fenster, wo er die Jalousie hochfährt. Grummelnd drehe ich mich auf den Bauch und strecke mich, ehe ich mich aufsetze und die Decke mir in den Schoß rutscht. Meinen Nackten Schoß. Gestern Abend. Harry und ich haben miteinander geschlafen. Fuck! Harry hat hier geschlafen. Zayn weiß, dass Harry hier geschlafen hat. Ich springe aus dem Bett auf, stolpere in mein Badezimmer und mache mich in Rekordzeit fertig. Mit einem Handtuch trockne ich meine Haare, während ich mich anziehe und schließlich die Treppen hinuntersprinte.

Grinsend steht Zayn in meiner Küche, hebt seine Augenbraue, als er mich sieht und sieht mich fragend an. „Styles ist noch da?" Zustimmend nicke ich nur, sage allerdings nichts. Stattdessen sehe ich mich im Wohnzimmer um und fahre mir theatralisch seufzend durch die Haare. Verdammt, es sieht aus, wie eine Müllhalde. „Bist du zum Putzen gekommen?" – „Träum weiter." – „Hast du Frühstück mitgebracht?" – „Nein." – „Zaynnnnnn", seufze ich enttäuscht, lehne mich an die Wand hinter mir und öffne den Kühlschrank. Nach kurzem Überlegen nehme ich einen Vanille Joghurt aus dem Fach und hole einen Löffel aus der richtigen Schublade. Mit Schritten kündigt Harry sich an, welcher in meinem Pullover gekleidet den Raum betritt und ihn einnimmt, als würde er ihm gehören. So wie er jeden Raum betritt. Automatisch dreht sich jeder Kopf zu ihm, jeder schenkt ihm freiwillig seine Aufmerksamkeit, verdammt. Als wäre er Jesus oder so ein anderer Scheiß heiliger. „Hi nochmal" – „Hi Harry", grinst Zayn, ehe er mich mit wackelnden Augenbrauen betrachtet. „Was machst du noch hier?" – „Ich habe hier geschlafen", erklärt der Lockenkopf, welcher sich neben mich lehnt und den Joghurt in meinen Händen betrachtet. „Hast du noch einen?" fragt er so leise, dass nur ich ihn verstehen kann. Mit einem Nicken bestätige ich, hole den Becher aus dem Kühlschrank und drücke ihn inklusive Löffel in Harrys Hand. Diese unfassbare Hand, die noch unfassbaren Dinge die diese Hand kann, schießen mir in den Kopf. Mit einem Kopfschütteln versuche ich meine Gedanken wieder zu ordnen, scheitere allerdings. „Warum hast du denn hier geschlafen?", hakt Zayn weiter nach und ich kann in meinem Augenwinkel bereits sehen, wie Harry antworten will, woraufhin ich ihn davon abhalte. „Ist doch gut für die Presse, wenn er sie sehen, wie er morgens mein Haus verlässt." Zayn zieht seine Augenbraue in die Höhe, aber nickt. „Wann bist du denn PR-Spezialist geworden?" – „Seit du mir eine gefälschte Beziehung aufgezwungen hast", erwidere ich mich falschem Lächeln, drehe mich zu Harry und lege meinen Kopf schief. „Nicht wahr?" – „Hm?" Anstatt mich zu erklären, schüttle ich meinen Kopf und wende mich wieder Zayn zu, welcher uns misstrauisch betrachtet.

„Also nochmal, warum bist du hier?", frage ich an meinen Besten Freund gewandt und werfe meinen Joghurtbecher in den Mülleimer. „Ich wollte eigentlich nur schauen, wie schlimm es ist und dir sagen, ob Presse vor deiner Tür steht, aber anscheinend hast du damit ja schon geplant, wenn Harry deshalb geblieben ist." – „Es ist klar, dass Joseph Paps an gesetzt hat. Entweder, um über meine Single berichten zu können, oder sonst was." – „Stimmt auch wieder" Ich nicke und seufze. Dass ich nach einer, meiner, Release Party mal keinen Kater habe, verwirrt mich mehr, als es wahrscheinlich sollte. „Dann hilf jetzt wenigstens Aufräumen, oder mach Frühstück, wenn du schon hier bist, okay?" – „Ich kann auch Frühstück machen", funkt Harry dazwischen und sieht mich verunsichert an. Kurz halte ich inne, dann nicke ich. „Solang es nicht so ein Öko-Zeug ist." Harry verdreht die Augen, sagt allerdings nichts, weshalb Zayn und ich uns an die Arbeit machen.

fake it ⎜l.s. auWo Geschichten leben. Entdecke jetzt