Kapitel 72

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Harry hält mir ein Foto hin. Wenn ich schon die anderen Dinge schmerzhaft fand - dieses Bild stellt sie alle in den Schatten. Ich habe es noch nie gesehen, habe nicht mal gewusst, dass dieses Bild gemacht wurde. Dass es existiert. Es zeigt ihn und mich, wie wir in seinem Bett schlafen. Dicht aneinander gekuschelt. Wer wen im Arm hält kann ich garnicht sagen, so fest wie wie uns aneinander fest klammern. Ich habe keine Ahnung wann dieses Bild gemacht wurde, aber wenn ich schätzen müsste würde ich sagen, dass es an dem Abend entstanden ist, an dem ich bei Harry geschlafen habe. Es war ein schöner Abend, trotz Rachel. „Woher hast du das?" - „Niall hat es mir geschickt." Verstehend nicke ich und sehe das Bild erneut an. Wir sehen so unfassbar friedlich und glücklich aus. So richtig glücklich, als könnte nichts und niemand uns aus der kleinen Blase holen, in der wir uns befinden. Er hat beide Arme um meine Schultern geschlungen während mein Gesicht an seine Brust gepresst ist. So wie es aussieht, umklammere ich seinen Oberkörper so fest, dass ich wie ein Koala halb auf ihm liege. „Warum hast du es mir nie gezeigt?", will ich von Harry wissen und halte ihm das Bild wieder hin. „Ich habe es erst heute ausgedruckt." Ein Schwall von Emotionen bricht über mich hinein und meiner Kehle entkommt ein ungläubiger Laut. Das scheiße, wie lange hatte er bitte dieses Bild schon?! Heute erst ausgedruckt. Das ist... Monate her!

Die Verwirrung wird von Schmerz ersetzt, den ich mir nicht erklären kann. Es fühlt sich an, wie betrug, aber Harry hatte nie einen Grund, mir dieses Bild zu zeigen, genau so wenig hatte Niall das recht, es zu machen. Dem gebürtigen Iren bin ich nicht wirklich Böse, aber... obwohl ich das Bild mag, es ist... das zwischen Harry und mir war privat. Dieser Moment, diese Nacht hat nur ihm und mir gehört. Es war mein erstes Mal, das erste Mal, dass wir beieinander übernachtet haben und eines der ersten Male, dass wir privat Zeit miteinander verbracht haben. Dieses Bild zeigt alles, was ich mir mit Harry zusammen wünsche. Es bedeutet mir viel diesen Moment und das Gefühl in einem Bild eingefangen zu haben, auch wenn es nicht die Art von Bild ist, die ich eigentlich haben möchte. Geheim und von der Welt versteckt, obwohl genau das auch das ist, was ich daran so sehr genieße. Zu sehen, wie friedlich ich in Harrys Armen schlafe erinnert mich an all die Moment der letzten Tage, in denen ich mich so sehr nach dem Gefühl gesehnt habe. Ich wusste nicht was ich gefühlt habe, während ich mich stundenlang im Bett gewälzt habe und erwägt hab, mir tatsächlich ein neues Bett zu kaufen, wie Jules es mir empfohlen hat. Dieses Dumpfe Gefühl in meiner Brust, das nie gehen wollte war einfach nur die Sehnsucht, Harry im Arm zu halten. Fuck, das ist... lächerlich. Es ist lächerlich, dass ich ausgerechnet zu der Person will, für die ich Gefühle entwickelt habe. Naja, wirklich dumm ist es nicht, aber... fuck, es ist ungewohnt. Und ich bin noch immer sauer, dass er es mir diese ganze Zeit vorenthalten hat.

„Harry, warum zeigst du mir dieses Bild?" - „Ich wollte, dass du es gesehen hast" Danke, habe ich. Wieder schiebe ich da Bild zu Harry, aber er tut nichts. Er sieht mich nur an und regt keinen Muskel. Mit jeder verstreichenden Sekunde blubbern mehr Emotionen in mir hervor, bis ich nicht mehr kann und den Kopf schüttelnd einen Schritt zur Seite. „Was soll das alles hier?" frage ich schmerzlich, sehe auf all die Dinge in meinen Armen und atme zitternd ein. „Harry, du kannst mich nicht einfach an deiner Tür abweisen während schon eine neue Person dein Bett wärmt und dann drei Tage später hier auftauchen und mir einfach... Sachen in die Hand drücken. Also bitte nimm jetzt deinen Scheiß und verpiss dich. Ich hab die mehr als genug Zeit gegeben." Das auszusprechen tut schrecklich weh. Ich habe das Gefühl spüren zu können, wie mein Herz immer weiter einreißt, bis es nicht mehr genügend Teile hat, um sich zusammenzuhalten und es in sich zu Staub zerfällt. Mit großer Mühe kann ich verhindern, dass Tränen in meine Augen steigen, die Ränder meiner Sicht verschwimmen dennoch leicht. Und Harry sieht es. Natürlich sieht er es, es ist Harry. „Louis..." murmelt er sanft und macht einen Schritt auf mich zu, bei dem ich nicht zur Seite treten kann. Er und ich stehen uns nah gegenüber, so nah, dass unsere Zehenspitzen sich berühren. Ein Funke schießt durch meinen Körper und lässt meine Nackenhaare empor stehen, aber ich kann den Kontakt nicht unterbrechen. „Geh", flehe ich ihn an, aber meine betrügerischen Finger Zucken und ich berühre seine Hand. Sie ist warm und ich fühle, wie weich seine Haut sich unter meinen Fingerspitzen anfühlt. Trotzdem zucke ich zurück und klammere meine Finger wieder in die Sachen in meinen Händen.

Es ist eine Blitzschnelle Entscheidung, als ich die Sachen auf den Boden stelle und Harry dabei zusehe, wie er den Dingen mit den Augen folgt. „Harry. Du gehst jetzt... bitte." - „Nein." Nein. „Harry, das hier ist mein Grundstück." - „Ich bin noch nicht fertig." erklärt er und mir kommt ein verbittertes Lachen über die Lippen. „Du hattest genug Zeit." - „Du bist ein solcher Vollidiot, Louis, du machst mich fertig." Ich will emportrieb schnauben, aber dafür bleibt mir keine Zeit, denn Harry überbrückt den Abstand zwischen uns, legt die Hände an meine Wangen und küsst mich. Ich keuche überrascht, ziehe Harry an mich und bewege meine Lippen gegen seine. Glücksgefühle strömen durch meinen Körper und ein aufgeregtes Kribbeln schießt meine Wirbelsäule hinab. Seine Daumen streichen über meine Wangen Knochen, während ich ihn so nah an mich ziehe, dass kein Blatt Papier mehr zwischen uns passt. In meiner Brust pocht mein Herz wie verrückt aber ich kann spüren, dass es ihm nicht anders geht, weshalb ich nur zufrieden gehen seine Lippen seufze und mich noch enger an ihn presse. „Lou", nuschelt er, woraufhin ich ihn jedoch bloß weiter Küsse. Ich will nicht damit aufhören, am liebsten nie wieder. Mir ist egal ob ich nie mehr jemand anderen Küsse, oder ob Harry und ich für immer hier stehen müssen, wenn das heißt, dass ich meine Lippen auf seinen Spüren darf. Entgegen meiner Hoffnung zieht Harry sich zurück und weil er noch immer mein Gesicht in seinen Händen hält, kann ich ihm nicht folgen. Nicht, dass ich groß genug wäre es tatsächlich zu tun, aber das ist reine Nebensache. „Wenn du denkst ich wäre für irgendwas anders hier, als das... dann bist du ein riesiger Idiot", grinst der Lockenkopf und legt eine Hand in meine Haare.

„Aha?" Er lacht, lehnt seine Stirn an meine und platziert einen Kuss auf meiner Nasenspitze. Das Kribbeln in meinem Bauch nimmt zu, was ich dadurch reguliere, meine Arme um Harrys Oberkörper zu schlingen und zu ihm hoch zu sehen. Seine Grünen Augen strahlen eine solche Wärme aus, dass meine Knie weich werden. So angeschaut zu werden wird mich immer und immer wieder umhauen. Das hat es bereits am ersten Tag getan, an dem er mir in den Arm gestolpert ist. „Dass du es bei den ganzen Sachen nicht gemerkt hast, bereitet mir ein wenig Sorge." grinst er. „Warum?" - „Weil es offensichtlich war, dass du mir auch was bedeutest" Obwohl ich mir das bereits gedacht habe, explodiert in meinem inneren ein weiterer Schwarm von Schmetterlingen, als ich seine Worte realisiere. „Ich bedeute dir was?" frage ich nach und grinse, als er zustimmend nickt. Mit meiner Hand streiche ich unter Harrys Oberteil und spüre die seidig weiche Haut unter meinen Fingern. „Warum bist du heute hier aufgetaucht?" - „Hm?" - „Du... es ist Tage her, dass ich bei dir war und ich habe nichts von dir gehört. Du hättest mir schreiben können, aber die letzten Tage. Meine Tage waren scheiße, heute eingeschlossen." Verstehend nickt Harry, streicht mir über die Wange und tritt einen Schritt zurück. Augenblicklich setzt mein Herz einen Schlag aus und ich habe Angst, dass er einfach wieder geht, aber in der Art und weise wie er mich anschaut erkenne ich, dass er es nicht tun wird. „Wir sollten reden." Ich nicke. „Worüber?" - „Über uns" Ich schlucke schwer, aber nicke. Noch nie musste ich mit Zayn über mich und ihn reden, wir sind Freunde, das ist wissen wir beide. Und wenn meine Mom diese Worte gesprochen hat wusste ich, dass ich am Arsch bin, aber - mit Harry bedeutet es was. „Okay." Harry nickt, hebt seine Sachen vom Boden auf und sieht mich abwartend an.

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Hi Freunde der Sonne,

es wird emotional... aber so langsam bekommen beide es auf die Kette... was sagt ihr?

Ich bin SO froh dieses Update endlich mit euch teilen zu können! Ah!!

love, j x

fake it ⎜l.s. auWo Geschichten leben. Entdecke jetzt