fake it ⎜l.s. au

Kapitel 32

Verwirrt runzle ich meine Stirn, erwidere allerdings nichts, woraufhin Zayn sich auffordernd räuspert. „Was laberst du für eine Scheiße?", frage ich meinen besten Freund und richte mich leicht in meinem Bett auf. Anders komme ich mit dieser Menge an abgefuckten Informationen nicht klar. „Das würde ich gerne wissen. Warum klingelt Joseph mich um diese Zeit aus dem Bett?" – „Ich hab keine Ahnung, Zayn. Vielleicht ist er auf Drogen? Kann man von zu viel Viagra wirr im Kopf werden?" Am anderen Ende der Leitung höre ich meinen Besten Freund lachen, ehe er sich wieder räuspert und mit einem ernsten Ton zu mir spricht. „Ich meins Ernst. Überleg, was er meinen könnte." – „Ja, schon gut... ich ... ich habe keine Ahnung. Nach meiner Party habe ich ihn nicht mehr gesehen, bis ich gestern auf seiner Party war." – „Waren dort viele Menschen?" – „Nein, nur Freunde von ihm. Niall, Ed, er und die Frau." – „Rachel. Sie heißt Rachel. Und Ed heißt übrigens Sheeran mit Nachnamen und so ziemlich jeder nennt ihn Ed Sheeran." – „Woher weißt du denn jetzt bitte ihren Namen?" – „Sie hat sich mir vorgestellt, als du deine Release Party hattest", erklärt Zayn. Ich grummle unzufrieden. „Ich rufe dich in einer Stunde zurück."

Ich rufe ihn nicht in einer Stunde zurück. Stattdessen schlafe ich für zwei weitere Stunden und lasse mir dann Zeit, mir mein Müsli zu machen, welches ich vor dem Fernseher esse während die Wiederholungen und Highlights der gestrigen Premiere League Spiele laufen. An mein Handy denke ich nicht, obwohl das morgendliche Telefonat durchgehend in meinem Kopf herumschwirrt. Es sollte mir egal sein, dass ich Harry betrogen haben soll, weil es schlecht für mein Image, mein Outing ist, aber das ist es nicht. Dass mein Outing damit ein schlechteres Image als geplant annimmt, ist mir egal. Es ist die Tatsache, dass ich den Lockenkopf hintergangen haben soll, die mich so sehr stört. Und das wirft mich aus der Bahn. Harry ist ein Teil meines Jobs und nur weil ich ihn einmal nackt unter mir hatte, ist er plötzlich mehr als das? Sicherlich nicht. Wahrscheinlich liegt es einfach an dem Unglaublichen Orgasmus, den er mir entlockt hat. Kann doch sein, dass wir die letzte Nacht nicht wiederholen können, wenn das ganze dazu führt, dass Harry und ich uns offiziell trennen. Solang ich geoutet bin, wird es meinem Management so ziemlich egal sein, ob ich als Betrüger dar stehe, oder nicht. Hauptsache die Sales stimmen noch. Deshalb mache ich mir sorgen, dass Harry und ich uns vorzeitig „trennen." Des Sexes wegen. Nur deswegen. Nicht wegen ihm.

Kopfschüttelnd sehe ich den Fernseher vor mir an und stelle fest, dass ich fast nichts von dem mitbekommen habe, was die Sportmoderatoren über die Spiele zu sagen haben. Als es an meiner Tür klingelt, muss ich garnicht erst darüber nachdenken, wer davorsteht. Zayn. Eine Minute später kommt Zayn ins Wohnzimmer gelaufen, bleibt vor mir stehen und stemmt sich die Arme in die Hüfte. Fragend sehe ich ihn an und halte mir rechtfertig die Hand vor den Kopf, bevor das erste Kissen fliegt. „Zayn!", rufe ich, fange das nächste Kissen und pfeffere es in seine Richtung. Wirft es zur Seite, sieht mich fragend an und setzt sich dann neben mich aufs Sofa. „Du bist so ein Hohlkopf, Louis. Ich weiß nicht, was gestern passiert ist, aber verdammt, irgendjemand hat dir so sehr den Putzlappen vom rechten zum linken Ohr gezogen, dass dein Verstand mit raus gekommen ist." – „Was?" – „Du wolltest mich vor drei Stunden anrufen, Louis. Und selbst das war zu spät. Du bist so ein Vollidiot. Hast du überhaupt eine Ahnung, was in den Magazinen steht?" Er hält mir die anscheinend neuste Ausgabe der Sun entgegen.

Ärger im Paradies?

Sänger Louis Tomlinson, welcher sich erst vor kurzem als schwul outete, scheint doch nicht so schwul zu sein, wie geglaubt. Nachdem ein Bild mit einem Fan online ging, postete eine junge Frau dieselbe Flasche wenig später in ihrer Instagram Story.
Erst am nächsten Morgen wurde Tomlinson dabei gesichtet, wie er eine Londoner Wohnung verließ. Was sein Freund dazu sagt, wissen wir noch nicht – wir sind dran.

Nebendran ist ein Bild von Harry und mir vor Starbucks und das mit dem Fan, welches ich auf dem Parkplatz gepostet habe.
Was ein Bullshit.

Jeder Mensch könnte diese Flasche Gin haben, aber nein – sofort betrüge ich Harry.

Bullshit.

Muss ich jetzt nur einen orangenen Pulli tragen, um Niederländer zu sein, oder was?

„Du weißt so gut wie ich, dass diese Magazine sich aus den Rippen schneiden, was sie wollen? Warum ist das überhaupt gedruckt worden? Was ist mit unseren Publizisten?" – „Louis." – „Was, Zayn? Was ist mit der PR-Abteilung? Was sagen die dazu?" – „Jede Promo ist gute Promo." Daraufhin sehe ich Zayn an, verschränke meine Arme vor meiner Brust und sehe ihn herausfordernd an. „Dir ist es einfach egal?" – „Für die Presse werde ich jetzt so oder so ein Betrüger sein." – „Du kannst doch was dagegen sagen." – „Und die Presse wird nicht zuhören. Also ist doch egal, was ich jetzt daraus mache." Seufzend lasse ich meinen Kopf nach hinten fallen und schließe meine Augen. „Können wir die Sun nicht einfach verklagen oder so?" – „Nein und das weißt du auch."  - „Also, was soll ich dann sagen? Soll ich eine Insta Story machen, in der ich erkläre, dass ich meinen Freund nicht betrogen habe? Dass es mehrere dieser Flaschen Gin gibt, die in London verkauft werden? Surprise, es gibt nicht nur einen Pinken Gin in England." Mein bester Freund mustert mich unberührt, lässt sich neben mir nieder und legt den Kopf schief. „Ein Tweet wäre ein Anfang." Mir entkommt ein kleines Lachen, ehe ich meine Lippen aufeinanderpresse und meinen Kopf schüttle. Gott, ist diese Situation bizarr. „Dann los, hau in die Tasten Zayn." – „Ich darf nie dein Twitter benutzen." – „Freu dich doch, dass du es darfst" erwidere ich grinsend und stehe auf.

In meinem Rücken spüre ich Zayns Blick, entschließe mich aber dazu, es zu ignorieren. Noch ehe ich mich wieder zu ihm drehen kann, beginnt mein Handy zu vibrieren und ich weiß, dass ein Tweet über meinen Account veröffentlicht wurde. „Was hast du getweetet?" – „Bei H und mir ist alles gut. Eine Bekannte hat das Foto veröffentlicht, während H und ich beieinander waren." Es klingt genauso klinisch, wie es sich nicht nach mir anhört. „Ist das okay so?" – „Man kann es eh nicht mehr löschen, alles gut." Zayn nickt, lässt seinen Blick aber noch immer auf mir liegen. „Du verschweigst mir was." Überrascht zieht ich meine Augenbraue in die Höhe, erwidere allerdings nichts. „Ich glaube nicht." – „Ich schon." Lachend schüttle ich meinen Kopf, lasse mich neben ihn fallen und lehne meinen Kopf gegen die Rückenlehne, während ich meine Füße unter meinen Po schiebe. „Ich habe bei Harry geschlafen" – „Ja, das habe ich mir bereits gedacht", lächelt Zayn und sieht mich abwartend an.

Zögerlich spiele ich mit dem Stoff meiner Hose, seufze und öffne meinen Mund ohne, dass ein Ton über meine Lippen kommt. „Harry weiß, dass ich ihn nicht betrogen habe." – „Du hast dort geschlafen, natürlich weiß er das." – „Ich habe mit Harry geschlafen, Zayn. Und fuck es war gut." Die Augen meines besten Freundes werden groß, dann zuckt sein rechter Mundwinkel in die Höhe und er nickt. „Du und Harry hattet Sex?" Ich nicke. „Guten Sex." Dieses Mal nickt er und grinst, ehe er die nächste Frage stellt: „Habt ihr jetzt was am Laufen oder war das einfach nur ein einmaliges, betrunkenes Ding?" – „Mal gucken. Aber wenn wir eh viel zusammen sind, können wir es ja ausnutzen, ehe unsere Wege sich trennen. Wie lang haben wir noch? Nen Monat?" Er nickt und ich fahre fort. „Dann ist ein Monat mit gutem Sex doch besser, als nen Monat kein Sex, oder? Ich kann ja schlecht im Club wen mit nach Hause nehmen, während ich eine Beziehung führe." Meine Hand verkrallt sich leicht im Stoff meiner Hose und ich sehe auf meinen Schoß, ehe mein Blick wieder auf Zayn landet. „Eine Fake Beziehung."

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hi, freunde der sonne

was haltet ihr von der Situation?

love, j x