15| »Tiefe Gespräche«

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Ich bin seit dem ersten Augenblick in ihn verliebt. In ihn, der mich immer zum Gespött der Schule gemacht hat. In ihn, welcher einen Streich nach dem anderen macht und dabei auf niemanden, außer auf sich selbst, Rücksicht nimmt. Letztendlich scheint er, sobald mein Kopf nicht im Spiel ist, mein Herz davon überzeugen zu können, dass er bis jetzt nur eine unnahbare Maske getragen und alles gespielt hat. Ihr fragt euch jetzt wahrscheinlich, wer „er" ist? Er heißt Keylam O'Connor.

Wir sitzen schweigend am Meer und genießen die Ruhe. Sagen wir mal so, ich genieße die äußerliche Ruhe, denn in meinem Inneren herrscht gerade das Gegenteil davon. Nach gefühlten Stunden sagt er schließlich: „Konntest du auch nicht schlafen?". Ich schrecke aus meinen verwirrenden Gedanken: „Ähm, na ja, Luke feiert heute eine Party mit seinen Kumpels und ich hab die Musik nicht mehr ausgehalten." Seine Miene wird verschlossen und er setzt sich ein wenig aufrechter hin: „Wer ist Luke? Hast du dir etwa einen Freund geangelt?". Ich schaue ihn schweigend an und erwidere erstmal nichts. Insgeheim frage ich mich, warum er gleich wieder einen auf Bad Boy macht, sobald ein männlicher Name fällt. Ich lasse ihn also ungeduldig zappeln, erst nach einer Weile erlöse ich ihn: „Nein, ich wohne während des Schuljahres bei seinen Eltern, er ist wie ein Bruder für mich." „Sieht er das dann genauso oder ist das nur deine verblendete Sichtweise?", fragt er mich allen Ernstes. Ich schnaube empört: „Er sieht das genauso wie ich es gesagt habe. Glaub mir einfach oder lass es bleiben." Er fängt daraufhin zu lachen an und nun bin ich diejenige, die ungeduldig zappeln darauf wartet, dass er sich wieder beruhigt und mit mir redet. Als dies nicht der Fall ist, schaue ich ihn auffordernd an. Er fängt zu grinsen an: „Okay, ich glaube dir. Ah, und noch etwas. Ich mag dein Feuer, Kleine". „Hör auf mich Kleine zu nennen! Ich nenn dich auch nicht Mister ‚Geht-mich-nichts-an', sage ich. „Ich hab ja schon immer gewusst, dass du dir wünschst, dass ich mir etwas aus dir mache. Gib es doch einfach zu!", meint dieser Frechdachs ganz locker.
„Hey, warum sollte ich mir so etwas wünschen?", frage ich ihn interessiert. Er schaut ertappt drein: „Hm, vielleicht weil es auch mein Wunsch ist?".
„Okay, Zeit für einen Themenwechsel! Warum bist du eigentlich hier, anstatt zu schlafen?", frage ich ihn. „Ich komme eigentlich jede Nacht hierher, weil es hier so friedlich ist." „Wo wohnst du eigentlich? Hier in der Nähe?".
Er schüttelt den Kopf: „Das kommt ganz darauf an, wie du Nähe definierst. Ich wohne am Ehupua Place. Genauer gesagt im Haus 1525 Ehupua Place".
„Echt? Das ist ja cool, ich wohne eine Straße entfernt, in der Ohialoke Street", sage ich und wundere mich, warum ich ihn dort noch nie gesehen habe, schließlich geht man von mir bis zum Ehupua Place nur fünf Minuten. „Ich hab dich aber noch nie da gesehen", spricht Ky meine Gedanken aus.

„Wollen wir nach Hause gehen?
Wir haben morgen schließlich Schule", sage ich und stehe auf. Er verdreht die Augen, erhebt sich aber geschmeidig aus dem Sand und Seite an Seite treten wir den Heimweg an.

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Ich war heute wieder mal ganz produktiv, daher hier ein neues Kapitel.

Wie gefällt es euch? Ich freue mich wie immer sehr über euer (leider nicht stark vorhandenes) Feedback und auch über Votes...

Hättet ihr geglaubt, dass Aislynn die weiche und sanfte Seite von Keylam so schnell kennenlernt? Wobei, schnell kann man es ja eigentlich nicht nennen, nachdem sie sich schon so lange kennen.

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