10| »Bedeutungslose Gespräche oder doch mehr?«

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Nachdem ich den Akt des Horrors, ähm ja, die Dusche, hinter mich gebracht habe, bin ich ziemlich erschöpft. Mit Schaudern denke ich an den heutigen Schultag und wie ich ihn möglichst unauffällig bewältigen kann. Na ja, darüber nachzudenken wird mir jedoch kaum weiterhelfen, also wechsle ich die Verbände an meinen Armen und ziehe mich anschließend fertig an. Viel zu spät komme ich schließlich runter in die Küche und kann mir nur noch eine Banane schnappen, bevor ich mich auch schon in Richtung Schule aufmache.

Als es läutet, komme ich gerade im Schulhof an und bewältige stöhnend die letzten Meter bis zum Biologieraum. Wenigstens habe ich das Glück, dass der Professor noch nicht da ist, als ich in den Raum schlüpfe. Dann ist es schon wieder vorbei mit dem Glück, da sich der einzige freie Platz neben Ky befindet, der mich zerknirscht (?) ansieht. Mir bleibt nichts anderes übrig, also lasse ich mich auf den Stuhl neben ihm fallen und verfluche mich im gleichen Moment dafür, da meine Hüfte zu stechen und pulsieren beginnt. Ich muss einen Schrei unterdrücken und versuche mich an einem Pokerface, welches mir wohl völlig misslingt, da mich Ky fast schon verzweifelt anschaut.

Ich kann darüber jedoch nicht mehr nachdenken, da der Professor herein kommt. „So, heute werden wir uns mit dem Thema Blut beschäftigen. Diejenigen von euch, welche ihre Blutgruppe noch nicht kennen, werden dies nun nachholen. Die anderen werden in Partnerarbeit die wichtigsten Informationen über Blut, somit auch über Blutgruppen, zusammentragen und einen Aufsatz darüber schreiben. Die Partner werde ich übrigens verlosen, deshalb schreibt jeder, der seine Blutgruppe kennt, seinen Namen auf ein Stück Papier". Oh Shit, denke ich und folge seiner Anordnung.

Fünf Minuten später denke ich es jedoch nicht mehr, sondern sage es zischend, denn bei meinem, nicht mehr vorhandenen, Glück habe ich es tatsächlich geschafft, dass Ky mein Partner ist. But why? Insgesamt sind wir 30 Schüler, von denen 10 ihre Blutgruppe erst noch bestimmen müssen, also ist die Chance bei eins zu zwanzig gewesen. Der Professor hat mittlerweile die Blut-Ahnungslosen versammelt und bringt sie in das Labor, um sie zu erleuchten. Tja, jetzt werde ich zynisch, das liegt wohl an den psychischen Folgen des "Unfalls" gestern. Ich werde von einem Räuspern aus meinen Gedanken gerissen und fahre erschrocken zusammen.

„Also wir sollten langsam mal anfangen, meinst du nicht auch?", fragt mich Keylam. Ich drehe mich zu ihm und nicke. Schweigend sehen wir den anderen zu, wie sie aufstehen und in Richtung Informatikraum verschwinden und tun es ihnen gleich.

Zwei Stunden später sind wir noch nicht mal bei der Hälfte angekommen, deshalb müssen wir den Aufsatz wohl oder übel in unserer Freizeit fertigstellen.

Nach weiteren drei Stunden ist endlich Mittagspause. Ich esse wie üblich mit Isy und gehe gleich danach zu den Toiletten, da ich die Verbände wechseln muss. Ich möchte gerade die Türe öffnen, als sich jemand gegen diese lehnt und sie somit versperrt. Erschrocken schaue ich auf und blicke in Kys Gesicht.

„Wir müssen reden. Kommst du bitte kurz mit?", fragt er mich und schaut mich abwartend an.

„Okay, aber nur kurz. Ich muss vor dem nächsten Kurs noch was erledigen", erwidere ich und folge ihm, als er losgeht. Wir machen in einem kleinen Innenhof Halt, den ich zuvor noch nie bemerkt habe. Als ich mich genauer umsehe, bemerke ich, dass hier ebenfalls einige Autos parken. Unter anderem ein Dodge Ram. Ich muss nach Luft schnappen. Okay, warte mal. Das ist nicht nur „ein" Dodge Ram, das ist vielmehr „der" Dodge Ram, von welchem ich fast überfahren worden wäre. Ihr fragt euch wahrscheinlich, warum ich das so genau weiß. Er ist rot. Ja ich weiß, es gibt sicherlich viele rote Modelle, doch ich kann mich noch genau an das gelbe Surfboard erinnern, welches am Dach befestigt gewesen ist. Und - Überraschung! - dieser rote Dodge Ram, welcher hier im Innenhof parkt, hat genauso eines am Dachträger befestigt.

Ich spüre den, fast schon brennenden, Blick von Ky und wende mich langsam zu ihm um: „Du warst das? Du...du wolltest mich also umbringen?! Oh mein Gott, wie konntest du nur? Du elender ... Idiot!!!". Schluchzend drehe ich ihm den Rücken zu, als ich plötzlich einen gleißenden Schmerz an meinem rechten Arm verspüre und das Gleichgewicht verliere.

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Ähm ja, also langsam finde ich Gefallen an den (fiesen) Cuts. :)
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Ich bin zur Zeit ziemlich eingespannt, also nicht böse sein, wenn ich mal ein paar Tage länger brauche. :)

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