Nachdem Luke aufgelegt hat, laufen seine Worte in Dauerschleife in meinem Kopf. Was ist so wichtig, dass ich den ganzen Nachmittag für dieses Gespräch einplanen muss? Außerdem wäre da noch die Frage, warum er mir dieses „äußerst Wichtige" nicht bei uns zu Hause erzählen kann, sondern dies gemeinsam mit Agent Berelly in seinem Büro machen muss. Ich vermute, dass es sich um eine offizielle Mitteilung handelt und soweit ich weiß, ist das ein schlechtes Zeichen.
Ein paar Stunden später ist die Schule aus, Isy und Ky sind mir während dieser Zeit nicht mehr über den Weg gelaufen und somit gehe ich alleine Richtung Ausgang. Mir ist erst nach dem kurzen Gespräch mit Luke eingefallen, dass er gar nicht weiß, wann ich heute Schulschluss habe, woher soll er also wissen, wann er mich abholen soll? Ich ziehe mein Handy aus der Handtasche und sehe, dass ich nur noch einen Prozent Akku habe, deshalb wähle ich sofort Lukes Nummer, doch es geht niemand ran. Ich krame Agent Berellys Karte mit ihrer Nummer heraus und nach fünfzehn Mal klingeln springt ihre Mailbox an. Der Tag wird wirklich immer besser.
Ich komme zu der Entscheidung, dass ich wohl mit dem Bus werde fahren müssen und mache mich auf den Weg zur nächstgelegenen Haltestelle. Auf dem Weg dorthin habe ich das Gefühl, dass ich beobachtet werde und schaue immer wieder mit einem mulmigen Bauchgefühl nach hinten, kann aber niemanden sehen. Die anderen Schüler sind schon längst weg und als ich bei der Haltestelle ankomme, ist dort ebenfalls niemand mehr.
Ich schaue am Fahrplan, wann der nächste Bus kommt und finde heraus, dass dies in ungefähr zwanzig Minuten der Fall ist. Wirklich äußerst toll. Ich versuche nochmals, Luke zu erreichen, aber er geht wieder nicht ran. Bevor mein Akku den Geist aufgibt, schreibe ich ihm, dass ich auf dem Weg zu ihm bin und weil ich schon dabei bin, verfasse ich eine kurze Nachricht an Ky.
Plötzlich bleibt ein weißer Lieferwagen vor mir stehen. Das Beifahrerfenster wird runtergelassen und ein bärtiger Mann kommt zum Vorschein. „Hey Kleine, weißt du wo die Kepuhi Road ist? Wir müssen dort etwas abliefern."
Zuerst ist mir die Tatsache, dass ein weißer Lieferwagen an der Haltestelle stehen bleibt, äußerst suspekt vorgekommen, doch der Mann scheint wirklich etwas zu suchen. Ich setze gerade zu einer Antwort an, als von hinten jemand meinen Oberkörper umschlingt, sodass ich mich nicht mehr bewegen kann. Bevor ich zu schreien beginnen kann, pressen sich dicke, wurstige Finger, welche ein weißes Tuch halten, auf meinen Mund. Ich habe solche Szenen bis jetzt nur aus Filme gekannt und habe nie verstanden, warum sich die Entführungsopfer kaum gewehrt haben. Nun weiß ich es. Das weiße Tuch ist mit Chloroform getränkt und vernebelt mir innerhalb von Sekunden die Sinne.
Bevor ich einen bewusstlosen Zustand gerate, balle ich mühsam meine Hände zu Fäusten, hole ein wenig aus und ramme der Person, die hinter mir steht und mich festhält, meinen Ellenbogen in den Magen.
Der Mann, ich denke es handelt sich um einen solchen, fängt zu würgen an und lässt mich los. Ich zwinge mich, klar zu denken und entferne das Tuch mit dem Chloroform von Nase und Mund. Ich verpasse dem Mann, der sich fluchend den Bauch hält, mit meinem Knie einen Tritt in die Weichteile und versuche danach, mich schwankend von ihm zu entfernen. Das Ganze ist so schnell gegangen, dass ich den Fahrer des Lieferwagens, welcher hundertprozentig ein Komplize ist, ganz ausgeblendet habe. Dies erweist sich als einen großen Fehler.
Ich habe gerade mal zehn Schritte geschafft, als ich grob am Arm gepackt und zurückgerissen werde. Erneut wird mir das Tuch mit dem Chloroform unsanft ins Gesicht gedrückt und ich fange zu röcheln an, da mir der Mann fast die Luftröhre abdrückt. Sein malträtierter Komplize hat sich von meinem Tritt und dem Hacken in den Magen wieder einigermaßen erholt und ist wahnsinnig wütend. Er kommt wie ein Stier auf mich zu, ergreift brutal meine Beine und das letzte was ich mitbekomme ist, dass ich zum Lieferwagen geschliffen werde, die Schiebetüre wird aufgerissen und ich werde in den Laderaum geschleudert. Das Chloroform breitet sich nun deutlich spürbar aus und dunkle Schleier vernebeln mir die Sicht.
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Oh no... Leute, was denkt ihr?
Was meint ihr, in welches Genre würde mein Buch am besten passen? ☺
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Mystery / Thriller𝑩𝒂𝒏𝒅 𝑰 𝒅𝒆𝒓 𝑭𝒐𝒍𝒍𝒐𝒘-𝑹𝒆𝒊𝒉𝒆 Aislynn MacKennas Leben als irische Austauschschülerin auf Hawaii wird von etwas Düsterem und Gefährlichem überschattet. Von etwas, dass nur sie selbst lichten kann. Wird Aislynn dies gelingen und kann sie...