18| »Pläne«

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Der Kurs bei Professor Brooks ist schneller da, als ich erwartet habe. Ich betrete den Raum so ziemlich als letzte und sehe, dass die Professorin schon da ist. Sie ist eine der Professorinnen, die immer vor ihren Schülerinnen und Schülern da ist und großen Wert auf Pünktlichkeit und gutes Verhalten legt. Aus diesem Grund murmle ich ein leises „Hallo" in ihre Richtung, was sie mit einem Kopfnicken und einem strahlenden Gesicht erwidert. Ich gehe zu meinem üblichen Platz und kurze Zeit später beginnt sie auch schon den Unterricht.

Ich habe bereits erwähnt, dass dieser Ethikkurs einer von vielen Zusatzkursen ist, welche man sich zu Schulbeginn hat aussuchen können. Ich habe ihn gewählt, um mein Wissen auf diesem Gebiet zu erweitern und na ja, um ein wenig an meiner Menschlichkeit zu arbeiten. Heute hat uns Brooks ein Buch ausgeteilt, welches wir bereits im Kurs zu lesen begonnen haben und als Hausaufgabe fertig lesen sollen. Ich finde es ziemlich interessant, weil es mit, in Ich-Form geschriebenen, Beispielen die recht trockenen Themen gut veranschaulicht.

Natürlich ist es mit reinem Lesen nicht abgetan, wir müssen auch Notizen machen und nach Beendigung des Buches eine umfassende Rezension schreiben, welche unsere Note in diesem Kurs beträchtlich beeinflussen wird. Während ich also lese, schreibe ich immer wieder Seitenzahlen und Stichworte auf den Collegeblock neben mir.

Ich lese gerade die Stelle: „Ich dachte nie, dass ich einmal in eine solche Situation kommen würde, aber wie sagt man so schön? Hochmut kommt vor dem Fall. Naja, dass trifft jetzt nicht hundertprozentig auf meine Situation zu. Aber wie soll man den derzeitigen Stand meines Lebens sonst beschreiben? Bisher war immer alles eitel Sonnenschein, ich bin mit den besten Noten durch alle Prüfungen geschwebt und habe auch ansonsten alles erfolgreich gemeistert. Als mir meine Eltern mitgeteilt haben, dass sie mit dem Gedanken spielen, auszuwandern, bin ich schockiert gewesen. Meine Reaktion habe ich deutlich gezeigt, indem ich meinen Standpunkt zu dieser Idee offenlegte.", als es klingelt und somit das Ende des Kurses angekündigt wird.

Ich klappe das Buch zu und die Vortragende ruft: „Bitte findet bis zum nächsten Mal einen Freiwilligen, der euch bei euren Selbststudien zur Hand gehen kann. Ich habe die zu erfüllenden Aufgaben bereits erstellt und in die Cloud hochgeladen,
ihr könnt also sofort mit dem Arbeiten beginnen. Der nächste Kurs ist am Mittwoch, also in zwei Tagen und dementsprechend möchte ich, dass ihr bis dahin die Hälfte der Aufgaben erledigt und abgebt. Einen schönen Nachmittag wünsche ich euch." Mit diesen Worten endet sie ihren Monolog und bekommt aufgrund der Ankündigungen ein Stöhnen von allen Seiten zu hören.

Ich werfe meine Bücher und Stifte in meinen Rucksack, und da ich wieder mal die Letzte bin, beeile ich mich aus dem Saal rauszukommen. Ich bin fast im Flur, als die Professorin mich zurückhält...

Fünf Minuten später verlasse ich endlich den Kursraum, und gehe in Richtung Ausgang, als ich aus dem Augenwinkel einen Schatten an der Wand ausmache. Ich wirble herum, dabei scheine ich die, dem Schatten zugehörige Person, durch meine plötzliche Bewegung ziemlich zu erschrecken, denn ich höre ein lautes Keuchen.

„Ais, kannst du nicht mal chillen?", fragt mich Ky. Ich schaue ihn verwundert an, denn er scheint doch tatsächlich auf mich gewartet zu haben. „Du hast auf mich gewartet", murmle ich erstaunt wobei ich seinen „chill mal" Kommentar gekonnt ignoriere.

Er grinst: „Klar, wir gehen doch jetzt zu dir? Komm." Er ergreift meine Hand und zieht mich den Flur entlang Richtung Ausgang. Draußen angekommen schiebt er seine Sonnenbrille, die zuvor ihren Platz in seinen Haaren gehabt hat, auf seine Nase und lässt meine Hand wieder los.

Ähm, Moment mal! Warum hat er vorhin so selbstverständlich meine Hand ergriffen? Ich würde ja nichts sagen, wenn wir befreundet wären, aber heute ist erst der zweite Tag seitdem wir uns kennen, an dem wir uns nicht, sobald wir uns sehen, an die Gurgel gehen. Kopfschüttelnd folge ich ihm und stelle fest, dass wir in Richtung Parkplatz gehen: „Ky, zu mir geht's aber da lang", sage ich. Er ruft, ohne sich umzudrehen: „Ich weiß, aber wir fahren mit meinem Motorrad." Ich reiße meine Augen auf, denn ich bin bisher noch nie mit einem Motorrad mitgefahren.

„Okaayy, wenn du glaubst, dass das eine gute Idee ist, können wir gerne mit dem Motorrad fahren", sage ich betont langgezogen. Endlich dreht er sich zu mir um: „Sag bloß, du hast Schiss?!". Ich schüttle wohl ein wenig zu hastig den Kopf, denn er fängt zu lachen an. Das kann ich nicht auf mir sitzen lassen: „Pfft, das hättest du wohl gerne!", sage ich selbstbewusst und nehme den Helm entgegen, welchen er mir entgegenhält. Erst da fällt mir auf, dass er seltsamerweise zwei Helme da hat, so als ob er gewusst hätte, dass ich mitfahre.

„Warum hast du eigentlich zwei Helme? Also, nicht dass ich was dagegen hätte, ich will schließlich nicht einen ungerechten Tod sterben, aber es ist trotzdem seltsam." Er schüttelt, wohl aufgrund meines Tot-Kommentars, den Kopf: „Ich habe vorhin einen Kumpel gefragt, ob ich seinen Zweithelm haben kann. So, können wir?" Er schwingt sich auf das Motorrad und sieht mich abwartend an.

„Yeah, wir können", murmle ich und schwinge hinter ihm auf das Motorrad. „Halt dich an mir fest", weist Ky mich an und ich gehorche und schlinge meine Arme um seinen Oberkörper, der, nebenbei bemerkt, ziemlich muskulös ist. Er scheint mein schnelleres Atmen bemerkt zu haben, denn ich spüre regelrecht, wie er sein Lachen zu verbergen versucht. Als er den Motor startet und Gas gibt, habe ich allerdings andere Gedanken als sein Verhalten im Kopf, denn ein Adrenalinrausch ergreift mich und ich fange zu strahlen an.

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Wow, mittlerweile haben wir das 18. Kapitel und vielleicht ist euch etwas aufgefallen...

Okay, wahrscheinlich hat es eh kaum jemand bemerkt, aber Teile aus dem Prolog kamen in diesem Kapitel vor.
War es für euch übersichtlich geschrieben oder habe ich euch verwirrt?

Bitte weist mich auf Rechtschreibfehler hin, es ist nämlich so, dass anderen Fehler eher auffallen als derjenigen, die den Text verfasst hat...

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