48.Er darf ihr nicht näher kommen

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Liam's pov

Als sie mir bekannt machte, wer der Mann ist, der sie in eine schockstarre brachte, wurde mir anders um Herz. Die Wärme, die ich von ihrer Hand auf meiner Haut spüre, wurde mit einem Mal Eiskalt. Sie hatte mir mal erzählt, dass sie ihren Vater hasst. Er war oder ist immernoch Drogen und Alkoholsüchtig und wurde ihr gegenüber auch schon öfters ausfällig. Sie hat ganz klar Angst vor ihm. Außerdem hat sie mir auch erzählt, wie die letzte Begegnung der beiden ablief und diese war alles andere als gut. Sie waren bei seiner neuen Familie essen und aus denn nichts fing er an sie rumzukommandieren und anzuschreien und am nächsten Tag wusste er nichts mehr davon. Da wusste Ally, dass er nicht clean ist.

Mir wurde klar, dass ich sie ganz schnell irgendwo anders hinbringen muss, also nahm ich ihre Hand, die sie in meinen Arm presste und zog sie mit mir raus in den Vorgarten. Ich blieb mit ihr stehen und sah sie an, dabei ließ ich ihre Hand nicht los. ,,Ist alles okay?" sie guckte immer noch ganz erstarrt ins leere. ,,Ally?" Fragte ich vorsichtig. Nun guckte sie mich endlich an. Ihre Augen waren mit Tränen gefüllt und sie konnte nichts sagen. Also tat ich das einzig richtige in diesem Moment und nahm sie einfach ganz fest in den Arm. Sie bewegte sich zuerst nicht und war steif wie ein Baum, aber nach ein paar Sekunden fühlte ich, wie sie ihre Arme auch um mich legte und mich ganz fest an sich drückt.

Ich strich ihr mir meiner einen Hand übers Haar um ihr das Gefühl von Sicherheit zu geben. Auch wenn ich weiß,  dass ich das Gefühl wahrscheinlich nicht bei ihr auslöse und ich jetzt eigentlich lieber Patrick oder Kat holen sollte. Aber ich wollte jetzt grade für sie da sein. Ich weiß zwar nicht wieso aber dieses Mädchen löst irgendwas in mir aus, was ich nicht beschreiben kann. Ich weiß, dass ich scheiße gebaut habe und diese Wette mehr als nur bescheuert war und ich ihr gerne alles erklären möchte, aber das hier ist jetzt weder der richtigen Ort noch der richtige Zeitpunkt.
Für ein paar Sekunden blieben wir einfach so stehen. Es vergingen nur ein paar Minuten, aber es fühlte sich wie Stunden an.,,Soll ich deine Sache holen und dich nach Hause bringen?" Fragte ich sie als wir uns langsam wieder lösten. Sie schüttelte mit den Kopf ,,Nein ich kann noch nicht gehen." ,,Wir müssen Patrick finden." Ich nickte und ging dann mit ihr Hand in Hand wieder rein und gemeinsam suchten wir ihren Bruder.

Wir konnten ihn an auf der Tanzfläche ausmachen, also quetschen wir uns durch die Menge durch zu ihm. ,,Patrick!" Rief ich und er drehte sich zu uns um. Er guckte erst verwirrt auf unsere Hände, bemerkte dann aber Ally's Gesichtsausdruck und auch sein Blick verfinsterte sich dabei.
,,Was ist los?" ,,Euer Vater ist hier aufgetaucht" seine Augen weiteten sich. ,,Bitte was?! Was will der Idiot hier?" er legte einen Arm um seine Schwester, weshalb ich sie losließ. ,,Soll ich ihn rausschmeißen lassen?" fragte ich ihn. ,,Diesen Bastard schmeiße ich höchstpersönlich raus." Kam es von ihm wütend und ich wusste nicht, ob das so eine gute Idee ist, auf der Gala ihrer Mutter für Stress zu sorgen. ,,Ich denke nicht das es eine gute Idee ist." Meinte ich ehrlich.
,,Ich kann ihn doch nicht einfach hier rumlaufen lassen und so tun, als ob nichts wäre. Nicht nachdem was letztens passiert ist." Er lehnte sich zu mir vor und schaute bedrückt auf seine Schwester runter. ,,Guck sie dir an." Damit meinte er Ally. ,,Er darf ihr nicht näher kommen." Patrick schaute seine Schwester besorgt an. Wie abgesprochen hören wir auf einmal hinter uns die Stimme ihres Vaters. Ich drehte mich um, aber es war schon zu spät, er war nur noch Zentimeter von uns entfernt. ,,Er wird nichts tun wenn so viele Leute da sind oder?" flüstere ich Patrick zu und er legte daraufhin seinen Kopf schief ,,Ich bin mir bei ihm gar nicht mehr sicher." 

,,Ach wie schön, da sind ja meine bezaubernden Kinder." kam es von dem Spaßten.
Ich stellte mich vor die beiden. ,,Entschuldigen sie Sir, aber ich denke wir wissen beide, dass es keine gute Idee ist." Theodor Wheeler schaute mich von oben nach untern an und starrte mir bedrohlich in die Augen. ,,Und wer bist du, dass du denkst mir verbitten zu können meine Kinder zu begrüßen?" Fragte er eingebildet und prüstete sich vor mir auf. ,,Entweder sie gehen jetzt oder ich halte ein kleines plauschen mit der Presse." Drohte ich ihn aber er lachte nur auf. ,,Und was willst du denn sagen Bürschen?" Er versucht mir mit seiner Haltung angst zu machen, aber damit ist er bei mir an der falschen Adresse. ,,Das wissen sie ganz genau."
Seine Blick wurde noch ernster.,,Was glaubst du Knirps zu wissen?" Auch wenn er sich es nicht anmerken lassen will, aber ich erkenne, wie er ein wenig nervös wurde. ,,Was ich weiß, ist das sie eine ganz besondere Tochter und Sohn haben, die einen viel besseren Vater als sie verdient haben! Einen denn sie wichtig sind, wie Steve und nicht so einen wie sie, der sich einmal im Jahr meldet und den beiden eine Heiden Angst macht!" Es war mir egal, dass sich mittlerweile eine kleine Menschenmenge um uns versammelt hat. Auch wenn sie nicht wirklich was von dem Gespräch mitbekommen konnten, durch das Orchester. Was mir aber nicht egal war, war eine zierliche Hand, die mich am Arm packte. ,,Liam, lass es bitte." bat sie mich.

Ich drehte mich zu ihr um und sah in ihre leicht gerötteten Augen. Gleichzeitig kam Misses Wheeler bei uns an. Sie sah erst zu ihren Kindern und dann zu Theodor. ,,Was soll das ganze hier? Warum bist du hier, ich habe dich nicht zu der Gala eingeladen. Es wäre besser wenn du jetzt gehst, wir sprechen uns morgen.'' Sie sagte es in einen Ruhigen aber sehr strengen ton, der mir gewissermaßen eine Gänsehaut bescherte. ,,Sharleen, ich wollte nur meine Kinder begrüßen, bis dieser Junge mich grundlos anging.'' Sie sah zu mir rüber und schenke mir ein leichtes lächeln. ,,Geh jetzt oder muss ich die Sicherheitschefs holen? Du versaust mir meine Gala.'' flüsterte sie ihm zu. Daraufhin schnaubte er verächtlich und ging, aber nicht ohne mich noch einmal bedrohlich anzusehen. ,,Wir sprechen uns noch.'' Drohte er mir. ,,Ich freue mich drauf.'' Grinste ich zurück.

Meine Aufmerksam lag jetzt wieder auf Ally. ,,Ist alles okay bei dir?'' Sie sah von ihrer Mutter zu mir auf und nickte leicht. ,,Ja, ich brauche nur einen Moment für mich alleine.'' Damit lief sie von uns weg in den kleinen Saal, wo jetzt niemand mehr sein sollte, da alle mittlerweile im Großen Saal sind. Im Augenwinkel sah ich, wie Milly auch den kleinen Saal betritt. Das kann nicht gut ausgehen. Ich setze mich in Bewegung, aber Patrick stoppte mich. ,,Geh da jetzt nicht hin, sie will ihre Ruhe habe.'' ,,Aber Milly ist grade zu ihr gegangen.'' Erklärte ich ihm, aber er schüttelte nur den Kopf. ,,Lass die beiden das unter sich regeln. Hilf mir lieber mit dem Feuerwerk, dann werden die anderen Gäste abgelenkt von der kleinen Aktion grade.'' Er ging schonmal raus, während ich mich kurz im Saal umsah. Wo zur Hölle sind eigentlich mein Bruder und Kat?Seitdem ich zur Bar gegangen bin, hab ich keiner der beiden mehr gesehen. Ich hoffe einfach, dass einer von ihnen Ally findet. 

You and I? Never!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt