53.Beschützer Wauwau

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In dem Viertel, in dem Liam mich hinfuhr, bekam ich direkt ein mulmiges Gefühl im Magen. Ich kann mich dran erinnern, dass ich schon mal hier war. Letzten Sommer hatte Patrick die falsche Adresse ins Navi eingegeben und wir sind bei einem gruseligen alten Mann gelandet, der uns anschrie, dass wir sofort verschwinden sollen und uns dann mit einer Missgabel hinterhergejagt ist. ,,Also wenn du mich hier jetzt umbringst und verstecken willst, hast du wohlmöglich den besten Platz dafür gefunden.", meinte ich zu Liam, der daraufhin anfing zu grinsen. ,,Bring mich lieber nicht auf Ideen, Wheeler.'' Er bog nach links ab und ich hörte Musik, die immer lauter wurde, je näher wir dem Haus kamen. Liam's Range Rover kam zum Stehen. ,,Wir lassen das Auto hier stehen und laufen den Rest.'' ,,Gemütlich hier.'' Ich blickte die dunkle Straße an, durch die wir gehen müssen, um zum Haus zu kommen.

,,Ja ganz schnuckelig.'' Liam schaltete den Motor ab und stieg aus, ehe er sich seine Jacke anzog und ungeduldig warte, bis ich auch ausstieg. ,,Verhalte dich einfach genauso, als würdest du hierher gehören, okay.'' ,,Hör auf mir zu sagen, was ich tun soll.'' Er rollte seine Augen und gemeinsam liefen wir dann die Straße entlang und ich war erleichtert, als wir das Haus erreichten. Schon im Vorgarten war einiges los gewesen und ich versuchte, Kat auszumachen, aber ich sah nur bekiffte oder betrunkene Leute, die ich nicht kannte.

,,Lass uns drinnen nachsehen.'' Schlug ich vor und lief schon mal rein, ohne auch nur auf eine Antwort von Liam zu warten, denn dafür habe ich keine Zeit. Ich muss sie finden, ehe ihr was Schlimmes passiert. Die Musik dröhnte in meinen Ohren, während ich versuchte, mich durch die verschwitze Menge zu quetschen. ,,Komm mit.'' Kam es von Liam, der mein Handgelenk umgriff und mich so durch die Menge führte. Wir blieben in einer Ecke stehen, wo man wenigstens nicht alle paar Zentimeter mit jemandem zusammen stieß und genug Platz hatte. Neben mir konnte ich ein Sofa ausmachen, also stellte ich mich drauf, aber leider konnte ich Kat nicht sehen, also ging ich wieder vom Sofa runter. ,,Sieht du sie irgendwo?'', fragte ich Liam, der dank seiner Größe sich nirgendwo draufstellen muss, doch er schüttelte nur den Kopf. Dabei bemerkte ich, dass er sehr nah an mir stand. ,,Steh nicht so nah an mir, die denken sonst noch, dass wir Freunde wären.'', schnauzte ich ihn an, doch er rührte sich nicht. ,,Glaub mir, auf solchen Partys ist es besser, wenn jemand weiß, dass man nicht alleine hier ist und keine Angst, ich werde dich beschützen, versprochen." ,,Danke, aber auf dein Versprechen pfeife ich."

Über mir sah ich eine Treppe, also versuchte ich sie zu erreichen, um von oben einen besseren Blick zu bekommen und so Kat leichter zu finden. Doch als ich an der Treppe ankam, versperrte mir ein Junge den Weg. Da er viel größer als ich war, musste ich meinen Kopf in den Nacken legen, um ihn überhaupt anzusehen. ,,Oh hey, ich bin Fotograf und war auf der Suche nach einem Gesicht wie deinem.'' Ohje. ,,Wie passend, ich bin nämlich plastische Chirurgin und habe nach einem Gesicht wie deinem gesucht.'' Meinte ich desinteressiert zu ihm und daraufhin fing er an, mich an zu grinsen. ,,Hätte ich wissen müssen. Ich muss gestehen, schlagfertige Mädels machen mich an.'' Glückwunsch. ,,Kannst du mich bitte durchlassen? Ich muss meine Freundin finden.'' ,,Lass die Kleine doch etwas Spaß haben und im Gegenzug haben wir beide auch etwas Spaß miteinander.'' Dabei zwinkerte er mir zu und legte seine Hand an meine Taille. Widerlich .,,Ganz bestimmt nicht!'', motze ich ihn an und schlug sie von meinem Körper weg, was ihn wütend machte. Bekommt wohl nicht so oft einen Korb der Gute. ,,Kleine, ich weiß ja nicht, was dein Problem ist, aber wenn du so weitermachst, hast du bald eins mit mir.'' Was stimmt bitte bei dem Typen nicht? Nur weil ich auf sein Anmachen nicht eingehe, droht er mir. Er muss wohl ein großes Problem mit seinem Selbstwertgefühl haben. ,,Hör zu, ich gebe dir noch eine Chance, okay. Vielleicht habe ich dich gerade auch einfach nur etwas eingeschüchtert. Also wie wäre es, wir beide holen uns noch einen Drink und dann zeige ich dir den Rest des Hauses, beziehungsweise das nettes Schlafzimmer, was dieses Haus zu bitten hat.'' Und wieder platzierte er seine Hände dort, wo ich sie davor schon weggeschlagen hatte.

You and I? Never!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt