49.Versöhnung

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Allison Pov

Ich spürte den kalten Wind, der durch die offene Tür kam, aber es störte mich nicht. Im Gegenteil, es half mir runter zukommen. Ich setze mich auf die Treppe des Saal und versuchte mich selbst wieder zu beruhigen. Meinen Vater zu sehen, war einfach ein wenig zu viel für mich. Seitdem letzen besuch bei ihm, habe ich noch mehr Angst vor ihm. Ich hörte ein klacken, dass immer lauter wurde. ,,Hey, bist du okay?'' Bilde ich mir ihrer Stimme jetzt nur ein oder steht da wirklich Milly vor mich und fragt mich wie es mir geht? ,,Jetzt nicht Milly! Lass mich einfach in ruhe." Bat ich sie genervt, da sie die letzte Person ist, die ich grade sehen will. ,,Ich hab Kat nicht gesehen, deswegen bin ich hier." Sie zögerte kurz. ,,Was ist das zwischen dir und deinen Vater? Hat er wieder angefangen zu trinken?" fragte sie mich dreist. Ich hob meinen Kopf hoch, um sie ansehen zu können.,,Ich wüsste nicht was dich das angeht?!" Doch als ich in ihr Gesicht sah, sah ich alles andere als Schadenfreude, sonder ehr Besorgnis. ,,Ally, das war grad ganz schön heftig. Als ich dich ansah und die Angst in deinen Augen sah wurde mir anders. Du und dein Dad waren früher unzertrennlich."

Sie nahm neben mir platzt. ,,Tja, Zeiten ändern sich nunmal." Ich lag meinen Kopf auf meinen Knien ab, die immer noch am zittern waren. Milly bemerkte es und legte ihre Hand auf meine. ,,Ich weiß, wir haben keinen Kontakt mehr und sind auch keine Freunde, aber wenn du reden willst, kannst du das ruhig machen und wenn du nur jemanden zum Händchen halten brauchst, ist das auch gut." Wir haben früher stundenlang über alles möglich geredet. Unsere Eltern ließen uns irgendwann nicht mehr in den selben Zimmern schlafen, damit wir wenigstens etwas Schlaf bekamen. An den Gedanken daran, fing ich an zu schmunzeln. ,,Na siehst du, geht doch.'' Diesmal lächelte sie mich ehrlich an und ich erwidertet es.

,,Es tut mir übrigens leid, dass ich dich damals einfach so ersetzt habe. Ich wollte unbedingt dazu gehören und beliebt sein. Dabei hatte ich ganz vergessen, dass du mir dieses Gefühl schon längst geben hattest, nur ich war zu dumm dies zu verstehen.'' Stirnrunzeln sah ich sie an. ,,Soll das jetzt so etwas wie ne Entschuldigung werden.'' sie schmunzelte ,,Dass sollte nicht nur eine werden, das war eine.'' Ich lachte auf ,,Glaub jetzt nicht, dass wir nach all den Jahren wieder freunde werden.''

,,Gut, das wäre ja auch viel zu langweilig. Ich brauche doch das Drama.'' sie zwinkerte mir zu. ,,Ich hab übrigens nur mit Liam geflirtet, weil ich weiß, dass ihr mal zusammen wart, sorry. Ich will eigentlich gar nichts von ihm.'' Sie zögerte kurz, ehe sie weiter sprach. ,,Ich habe einen Freund, aber meine Eltern wissen es noch nicht, da er nicht in unsere Liga spielt, wie meine Eltern es sagen würden.'' Da ich weiß, wie ihre Eltern ticken, wundert mich es nicht, dass sie ihn geheim hält. Ich wusste, dass sie mir die Sachen nur erzähl um mich abzulenken und um ehrlich zu sein, es hilft. ,,Wer ist es?'' Milly atmete tief ein, ehe ihr blick wieder auf mich fiel. ,,Kai Graham.'' Mein Mund kippte auf. ,,Nicht dein Ernst! Der Typ in den du schon in der Grundschule verknallt warst? Das ist wirklich süß.'' Sie grinste übers ganze Gesicht. ,,Aber du hast auch keinen schlechten Fang mit Liam gemacht. Wie er dich vor deinen Vater beschützt hat, war halt schon mega sweet.'' Ich zog Luft durch meine Zähne. ,,Jaa was das angeht. Wir waren nie zusammen, wir hatten nur so getan, lange Geschichte.'' Ich spürte wie sich schon wieder tränen ansammelten. Das passiert immer wenn ich darüber nachdenke, was er getan hat. ,, Ich meine, nicht dass ich mich nicht in ihn verliebt hätte dabei, aber er ist ein ganz großer Dreckskerl. Er hasst mich und ich sollte dass auch,... aber ich kann es einfach nicht.'' seufzte ich und wischte mir mit meinen Handrücken die Träne weg. Milly legte mir ihre Hand auf die Schulter und sah mich mit großen Augen an. ,,Du hättest mal sehen soll, wie eifersüchtig er war, als du mit dem Barkeeper geredet hast. Außerdem hat er dich die ganze Zeit beobachtet und dann auch noch verhindert, dass dein Vater mit dir redet. Glaub mir Allison, er hasst dich nicht.'' Wie gerne ich ihr glauben würde. ,, Die Sachen die er getan hat, sind unverzeihlich. Er hat mir mein verdammtes Herz rausgerissen und vor meinen Augen zerrissen. Wer macht sowas?" Sie rückte noch näher an mich heran.
,,Das ist echt beschissen. Vielleicht hatte er aber seine Gründe, dass zu tun, was er gemacht hat." Wenn sie ihn kennen würde, dann wüsste sie, dass er das einfach nur gemacht hat um mich zu verletzten. Um zusehen, wie leicht er mich um den Finger wickeln kann und wie schnell ich drauf reinfallen werde. ,,Glaub mir, er ist einfach kein guter Mensch.'' Milly schnaubte. ,,Wer ist das schon?'' Ruckartig stand sie auf und zog mich an den Armen wieder auf meine Beine. ,,So und jetzt komm, richte dein Kleid und beweg dein Arsch da wieder rein.''

Auf keinen Fall gehe ich da wieder rein, nicht solange mein Vater noch da ist. ,,Aber was wenn mein Dad noch da ist?'' Fragte ich sie deshalb ängstlich. Noch eine Begegnung mit ihm verkrafte ich heute glaub ich nicht.,,Ich bin mir sicher, deine Mum und Patrick haben dafür gesorgt, dass er verschwindet und selbst wenn, dann zeigst du ihm wie stark du bist.''

Auf einmal hörten wir ein lautet Knallen hinter uns, was uns zusammen zucken ließ. Wir drehten uns um und sahen am Himmel bunte Lichter. Das hatte ich ja komplett vergessen, eigentlich sollte ich ja das Feuerwerk vorbereiten, ups. Anstatt direkt in den Großen Ballsaal zu gehen, schauten wir uns das Feuerwerk auf der Terrasse an. Vom ökologischen her mal abgesehen, sah  es wunderschön aus, wie der Himmel in allen möglichen Farben leuchtete und wer hätte gedacht, dass ich mir mal ein Feuerwerk auf der Gala meiner Mutter mit Milly zusammen ansehen werde.

You and I? Never!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt