Einsam

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Sich des Erzählers

Nachdem es Lillian deutlich besser ging, beschloss Jake, dass Sie Dexter nicht mehr im Keller brauchte und sie stattdessen wieder ihr Zimmer beziehen sollte. Mit verstärkter Sicherung, verstand sich. Er hatte jeweils einen Wachmann an der Zimmertür und einen für die Glastür zur Feuertreppe stationiert, welche rund um die Uhr vor Ihrem Zimmer waren und sich immer wieder abwechselten. Wobei der Wachmann, der auf der Feuertreppe stand, nachts den Dienst von beiden übernahm, da er sich in dieser Zeit in Lillians Zimmer aufhielt. Ihr war aufgefallen, dass nun eine Kamera mehr von oben auf sie herab sah, denn auch im Bad hatte Jake eine anbringen lassen, nur um sicher zu gehen, hatte er gesagt. Sie saß seit einer ganzen Weile schweigend auf ihrem Bett und wartete, worauf wusste sie selbst nicht so genau, aber sie spürte, dass sich etwas anbahnte. Jake hatte sich merkwürdig verhalten, ging ihr aus dem Weg, was für ihn das untypischste auf der Welt war. Lillian wusste nichts, was für ihn noch untypischer war, als ihr fern zu bleiben, gerade jetzt wo sie seine Beweggründe für ihre Gefangenschaft kannte. In ihrem Kopf spielten sich alle möglichen Szenarien ab, die stattfinden könnten, sobald er dieses Zimmer betreten würde, doch es passierte einfach nichts. Dass er zeitweise gar nicht in der Fabrik war, wurde ihrem Wissen nie zuteil. Auch die Wachmänner redeten keinen Ton mit ihr, was das ganze noch einsamer für sie machte. Tagelang passierte nichts, bis eines Abends die Tür aufgerissen wurde und er sie einfach nur anstarrte. Da war keine Emotion auf seinem Gesicht, zumindest so lange nicht, bis sich ein grausames Lächeln auf seine Lippen schlich und sie instinktiv aufstand und sich von ihm entfernte. Sie sah an ihm herab, in seinen Händen hielt er scheinbar Kleidung aber sie war sich nicht sicher. Er sah zu dem Wachmann herüber, welcher es sich auf Lillians Sessel bequem gemacht hatte und schickte ihn mit einem Nicken in Richtung Tür hinaus. Nun bekam sie wirklich Panik und ihre Atmung beschleunigte sich. Erneut wanderte sein Blick zu ihr und er ging fast schon schleichend auf sie zu, wie ein Raubtier auf seine Beute. Genau genommen war sie das auch, seine Beute. "Na meine Hübsche, hast du mich vermisst?", fragte er schelmisch als er sie erreicht hatte und nach ihrem Handgelenk griff, damit sie nicht noch weiter zurück weichen konnte. Sie wusste nicht, wie sie reagieren sollte. Sie hatte ihn nicht vermisst aber das konnte sie ihm nicht sagen und wenn sie ja sagen würde, wusste sie, wo das endete. Keine Option war optimal also sah sie ihn einfach nur mit ängstlichen großen Augen an. "Antworte!", fuhr er sie an und erst jetzt konnte sie den mitschwingenden Hauch von Alkohol wahrnehmen. Und sie wusste, wie sie antworten musste. "Ja, Daddy...", flüsterte sie mit brüchiger Stimme, seit Tagen hatte sie keinen vollständigen Satz mehr gesagt, sie hatte ja niemanden, mit dem sie sich hätte unterhalten können. "Sehr gut Kleine...", raunte er, bevor er seine Lippen auf ihre presste und sie durch einen festen Griff um ihr Handgelenk dazu aufforderte, mitzumachen. "Ich hab dir was mitgebracht.", gab er von sich, nachdem er sich von ihr gelöst hatte und hielt ihr die Kleidung hin. Sie nahm sie entgegen und betrachtete den sehr kurzen Stofffetzen, bevor sie ihn fragend ansah. "Wir haben Gäste, zieh dir das drüber aber lass ja die Unterwäsche weg, ich hab den Jungs eine Show versprochen.", er klang harsch und beinah hätte sie überhört, was er da gesagt hatte. "Eine Show?", fragte sie mit kurzem Blick auf das sehr freizügige schwarze Kleid in ihren Händen. "Rede ich undeutlich? Ja verdammt, eine Show. Du wirst für unsere Gäste tanzen und wag es, dich zu weigern, mein Deal hängt von dir ab.", raunte er und sah sie dabei auffordernd an. Er wusste, trotz seines derzeitigen geistigen Zustandes, was er da von ihr verlangte und dass sie sich wehren würde aber sie musste immer noch ihren Selbstmordversuch wieder gut machen und er war immer noch sauer auf sie, weshalb er sie die letzten Tage gemieden hatte. Nicht nur der Vorbereitung seines Geschäftstreffens wegen, sondern weil er wusste, dass er sie vorführen würde und sie dann keinesfalls frische Wunden haben durfte. Die alten würden seinen Gästen egal sein, aber neue wären schädlich für seinen Deal gewesen. "Jake...", er unterbrach sie direkt, "Was hab ich dir beigebracht, wie du mich zu nennen hast, wenn ich getrunken habe?", er sah, wie sie beschämt nach unten blickte, er wusste, dass sie sich genau jetzt daran erinnern würde.

"Lillian!", rief er und sie konnte hören, dass etwas nicht stimmte, mit ihm, er klang so anders. Sie ging vorsichtig in die Richtung seiner Stimme und sah ihn da mit Alistair und Dimetri sitzen, Dexter sah sie zu dem Zeitpunkt nirgendwo. "Ja Jake?", fragte sie vorsichtig, als sie ihn erreicht hatte. Sie konnte nicht ganz so gut sehen, durch das blaue Auge, was er ihr bei der letzten Tracht Prügel verpasst hatte, der einzige Grund, warum sie ihm zur Zeit überhaupt hörig war. "Also eins halten wir gleich mal fest...", jetzt fiel ihr die Flasche auf dem Tisch auf, sie hatte sie schon einmal in einem Schrank stehen sehen, als sie jünger war und bei dem Versuch, sie zu nehmen, hatte Jake sie angeschrien, dass sie die Finger vom Alkohol lassen soll, er war also betrunken. "Du wirst mich in so einem Zustand auf gar keinen Fall bei meinem Namen nennen, das macht mich unglaublich sauer. Ab sofort wirst du mich Daddy nennen ist das klar?", sein Ton war scharf und sie zuckte unweigerlich zusammen und antwortete nicht. Dieses Wort im Zusammenhang mit ihm war ihr unangenehm und es schien ihr absolut unangemessen zu sein. Er stand auf und schwankte auf sie zu, als sie nicht reagierte. Mit ihren 11 Jahren war sie immer noch so viel kleiner als er und als er sich über sie beugte war das wie ein schwerer schwarzer Schatten, der sich auf ihre junge Seele legte und drohte, sie durch seine bloße Anwesenheit zu erdrücken. "Ich hab gefragt ob das klar ist?!", schrie er sie an und sie zitterte, öffnete den Mund, schloss ihn jedoch gleich wieder, da ihr die Worte fehlten, sie war sprachlos vor Angst. "Okey, dann bleu ich es dir halt so lange ein, bis du es verstanden hast.", flüsterte er ihr ins Ohr bevor er sie ergriff und hinter sich her zog. "Jake! Du tust mir weh!", wimmerte sie, doch er reagierte nicht. Er war auf dem Weg in sein Schlafzimmer und sie begann zu zappeln und ihn anzuflehen, doch seine einzige Reaktion war der Satz, dass er sie nicht hören könne. Er schmiss sie regelrecht auf sein Bett und sie hatte keine Zeit, sich wieder aufzurichten, denn da saß er schon auf ihr, sein Gewicht auf ihrem zierlichen Körper drohte ihre Knochen zu brechen. Er begann ihren Hals zu küssen und fuhr ihr mit einer Hand unter das Shirt, viel zum anfassen gab es da allerdings noch nicht, doch unangenehm war es ihr alle mal. "Hör auf...bitte...", wimmerte Sie und drückte ihr kleinen Hände gegen seine Brust, ohne Erfolg. Langsam zog er ihr die Hose samt Unterhose herunter, fuhr ihr mit der Hand über ihre intimste Stelle und sie erstarrte für einen Augenblick. Sie wusste was er da tat und was er vorhatte, es war nicht das erste Mal, dass sie sich in dieser Situation wiederfand, doch das letzte Mal war noch nicht so lange her und die kleinen feinen Einrisse ihrer Haut waren noch nicht ganz verheilt. Er ließ einen Finger in sie gleiten und sie erwachte aus ihrer Starre, es brannte wie Feuer und ihr stiegen die Tränen in die Augen.

At the End of FallWo Geschichten leben. Entdecke jetzt