Die Zelle

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Lillian P.O.V.

Es war dunkel und kalt. Ich hatte mich auf dem unbequemen Feldbett zusammengerollt und weinte. Ich vermisste meine Mutter und ich ertrug dieses Leben in Gefangenschaft, in seiner Gefangenschaft, einfach nicht mehr. Durch das kleine Fenster am oberen Rand des Gemäuers drang ganz sacht das Licht des Mondes. Es beruhigte mich ein wenig. Doch meine Gedanken wanderten immer wieder zu den unzähligen Möglichkeiten, die er nutzen konnte, um mich zu bestrafen. Ich hörte Schritte auf dem Gang und saß innerhalb weniger Sekunden kerzengrade auf dem Bett, die Knie schützend an die Brust gezogen und fest umklammert von meinen schwachen Armen. Die Schritte verstummten als er vor der Tür stehen blieb, meine Atmung beschleunigte sich und mein Herz setzte für kurze Zeit aus.

"Ich hoffe du hast aus deinen Fehlern langsam mal gelernt.", zischte Jake mich wütend an, nachdem er uns beide wieder angezogen hatte und ich zusammengerollt auf dem Feldbett lag. Ich hatte unsagbare Schmerzen und wollte einfach nur noch weg. Es war das erste Mal, dass er mich durch erzwungenen Sex bestraft hatte, dabei war ich gerade einmal 10 Jahre alt. Er hatte mich zuvor schon angefasst, aber nie hatte er es so weit getrieben, wie heute. Dabei war es doch eigentlich mein Geburtstag und so hatte ich ihn mir ganz sicher nicht vorgestellt. "J-Ja...", gab ich brüchig zurück und er beugte sich zu mir herab, strich mir beinahe sanft über die Wange. "So ist es brav mein Kleines. Und jetzt komm, wir gehen nach oben, schließlich hast du Geburtstag, das müssen wir doch feiern.", grinste er und ich spürte einen kurzen Stich in meiner Brust. Mein Geburtstag... Ich hatte nur leider keine Lust ihn zu feiern, erst recht nicht mit Jake. "Ich möchte nicht feiern...", flüsterte ich mit gesenktem Blick und wurde kurz darauf von ihm gepackt und nach oben gezogen. "Wir werden feiern, ob du willst oder nicht, also los jetzt, ab nach oben mit dir.", ich konnte hören, dass er gereizt war und gab jeden Widerstand auf.

Seine Schritte näherten sich meinem Bett und blieben direkt davor stehen, ich wagte es nicht nach oben zu sehen, zu groß war meine Angst. "Hier iss das und dann trink etwas, wir wollen ja nicht, dass du uns wegstirbst, das wäre eher suboptimal.", hörte ich die raue dunkle Stimme von Dexter und ich sah vorsichtig zu ihm auf. Er hatte einen Teller und ein Glas Wasser in den Händen und hielt mir beides demonstrativ hin. "Ich hab keinen Hunger...", murmelte ich und im selben Moment begann mein Magen zu knurren. "Lüg mich nicht an, wir sind sowieso schon sauer auf dich, mach es nicht noch schlimmer. Im Gegensatz zu Jake hab ich noch genug Energie übrig dich hier und jetzt zur Verantwortung für deine Fehler zu ziehen.", meinte er schroff und ich begann unweigerlich zu zittern. Ich sah ihn nocheinmal vorsichtig an und mein zurückhaltender Blick traf auf seinen auffordernden und ich nahm vorsichtig die eine Hälfte der zurecht gemachten Graubrotschnitte und biss achtsam davon ab. Ich konnte nicht definieren was sich darauf befand, aber ich hatte nie in Frage gestellt, was man mir zu essen gab und so tat ich es auch jetzt nicht. Als ich aufgegessen hatte reichte mir Dexter, welcher sich mittlerweile auf das Bett gesetzt hatte das Glas Wasser und ich trank es ohne Widerrede aus. "Und das nächste Mal funktioniert das sofort ohne Widerrede, verstanden?", fragte er schroff und ich gab ein leises 'Verstanden' zurück, ohne ihn anzusehen. "Wiederhol das und sieh mir dabei in die Augen.", befahl er und ich wandte ihm meinen Blick zu, sah ihm gedemütigt in die Augen und wiederholte meine Aussage. "So ist es brav, hoffentlich hältst du dich auch daran. Ruh dich jetzt aus, du wirst deine Kräfte brauchen.", grinste er mich süffisant an und ich schluckte schwer. Er verließ den Raum, schloss ihn ab und ich blieb ängstlich an der Wand gelehnt sitzen, schlief letztlich aus Erschöpfung in eben dieser Position ein.

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Mein Schlaf galt als beendet als die Tür aufgerissen wurde und mit einem lauten Knall anschließend wieder ins Schloss fiel. Erschrocken sprang ich auf und wich aus Reflex in die nächste Ecke des Raumes zurück. Er hatte das Licht in meiner Zelle eingeschaltet und ich konnte ihn fies grinsen sehen, während er langsam wie ein Raubtier auf mich zu kam. In diesem Moment war ich mehr Beute als Mensch. Ich blieb vor Angst gelähmt mit dem Rücken zur Wand stehen und beobachtete jede seiner Bewegungen genau. "Lass uns spielen, Lillian.", raunte er mir zu, als er vor mir stand und seine Hände rechts und links neben meinem Kopf gegen die Wand stützte. "Ich will nicht...", murmelte ich voller Angst und er lachte nur höhnisch, "Jetzt gibt es kein zurück mehr Süße, du hättest es auf die leichte Tour haben können." "Ich weiß...", gab ich zurück ohne ihn dabei anzusehen. Keine meiner Optionen wäre optimal gewesen aber er hatte recht, ich hätte mich für das kleinere Übel entscheiden können. Er packte mich am Oberarm und zog mich hinter sich her zu einem der beiden bereitstehenden Schränke, was sie beinhalteten und wofür sie gut waren wusste ich mittlerweile schon und in mir machte sich Panik breit. Er öffnete ihn und zum Vorschein kam ein Sammelsorium an Folterinstrumenten, welches davon er sich nahm, konnte ich nicht erkennen. Er brachte mich zurück zur Wand und nutzte die an dieser befindlichen Ketten, um mich mit dem Gesicht zur Wand an dieselbige zu fesseln. Ich zitterte ununterbrochen und konnte mich kaum auf den Beinen halten. Ich war nach wie vor nackt. Ich hörte ihn kurz lachen und spürte kurz darauf unsagbare Schmerzen, die sich über sämtliche zur Verfügung stehende Nervenbahnen von meinem Rücken aus in meinen gesamten Körper ausbreiteten. Ich schrie verzweifelt auf. Er hatte sich augenscheinlich dazu entschieden mich auszupeitschen. Immer wieder spürte ich das Leder auf meiner Haut, es hinterließ schmerzende Striemen und nach dem zwölften Schlag hörte ich auf zu zählen. Ich spürte warmes Blut meinen Rücken herunter laufen und erst da hörte er auf. Ich sackte, soweit es mir mit den Ketten möglich war, zusammen und hing da wie ein Schluck Wasser. Ich schluchzte und war heißer vom Schreien. Mein Rücken brannte wie Feuer und schwächte meinen Körper. "So und jetzt kommen wir zum spaßigen Teil.", flüsterte er mir zu, während er die Schellen um meine Handgelenke öffnete und ich willenlos in seine Arme fiel.



At the End of FallWo Geschichten leben. Entdecke jetzt