Nur leere Worte

158 5 0
                                    

Sicht des Erzählers

Jake wusste, dass sie das fertig machen würde. Ihre Eltern waren ihr wunder Punkt und er wusste genau, was er sagen musste um sie zu brechen. Sie wusste das auch, aber in ihrem Zustand konnte sie nichts tun, als ihm zuzuhören. "Wieso sollte ich aufhören, ich hab dir gesagt dass du leiden wirst für das, was du getan hast.", gab er kalt zurück und hörte sie schluchzen. "Es tut mir leid Jake...", ihre Stimme war schwach, sie war schwach. "Weißt du Lillian, je öfter du das sagst, umso weniger glaube ich dir. Du hast dich so oft bei mir entschuldigt, doch letzendlich führte das nur dazu, dass ich dir mehr Freiheiten gab und du diese schamlos ausgenutzt hast. Ich weiß nicht, wie du es schaffen konntest, einen meiner besten Männer zu manipulieren, wobei ich verstehe, dass es schwer ist, dir zu widerstehen. Aber dennoch...Ich kann dir nicht vertrauen Süße, selbst, wenn ich dich von Dexter fernhalte. Wen meiner Männer holst du dir dann als nächstes?", fragte er bittersüß und strich ihr beinahe sanft über ihre tränennasse Wange. "Keinen...ich schwörs bei meinem Leben.", gab sie wimmernd zurück. Sie sah keinen Sinn darin, sich auf eine neue Flucht einzulassen, geschweige denn darauf zu hoffen, dass sie es hier raus schaffte. Zu oft war sie gescheitert. Zu oft hatte sie die Konsequenzen ihres Handelns gespürt. "Wenn du es bei deinem Leben schwörst, werde ich dich bei deinem nächsten Fehltritt umbringen müssen und das wäre Verschwendung mein Schatz." "Bitte, lass mich einfach hier runter, bitte Jake. Ich werde brav sein, ich tu alles was du willst aber bitte...bitte lass mich hier raus.", wimmerte sie und die Verzweiflung, die in ihrer Stimme mitschwang war fast schon greifbar. Er konnte fühlen, wie sehr sie es bereute aber es reichte ihm nicht. Es verschaffte ihm nicht die Genugtuung die er verspüren wollte. "Oh Süße, alles nur leere Worte...", flüsterte er ihr ins Ohr und küsste sie anschließend. Sie verweigerte den Kuss und schneller als man es hätte aufzeichnen können, wechselte seine Stimmung und eine unbändige Wut kam über ihn. "Hast du nicht eben noch davon gesprochen, dass du alles tun würdest?! Wieso zur Hölle küsst du mich dann nicht?! Ich wäre unter Umständen bereit dazu gewesen, dich der Fesseln zu entledigen aber deine Reaktion beweist mir genau das was ich vermutete. Du bist noch meilen weit davon entfernt hier raus zu kommen Schätzchen. Du kannst dich selbst gern belügen und dir einreden, dass du alles tun würdest, aber wenn es schon an einem Kuss scheitert musst du dir wohl eingestehen, dass meine folgenden Handlungen mehr als gerechtfertigt sind.", erwiderte er giftig und an seinem Blick konnte sie erkennen, dass jede Hoffnung verloren war. Er verließ ihr Sichtfeld und allein am Geräusch der sich öffnenden Schranktür wusste sie, was ihr bevor stand. Ihr Rücken hatte nicht die leiseste Chance zu heilen, erst recht nicht mehr, als er anfing erneut auf sie einzuschlagen. Sie schrie verzweifelt und bettelte um Gnade, doch sie bekam sie nicht. Die Schläge stoppten und mit ihnen ihr Schreien. Gerade so konnte sie ihr Bewusstsein halten, als er wieder ihr Sichtfeld betrat. Er griff nach den Schellen, die ihre Arme oben hielten und löste sie. Und wenn er sie nicht rechtzeitig festgehalten hätte, wäre sie gnadenlos zu Boden gegangen, doch genau da, sollte sie hin. Er brachte sie auf die Knie, richtete sich auf und zwang sie durch lockeren Griff nach oben zu sehen. "Machen wir doch den Härtetest um zu sehen, wie ernst es dir wirklich ist.", grinste er sie finster an und öffnete im selben Atemzug seine Hose. Sie hatte keine Kraft und selbst wenn sie sie gehabt hätte wusste sie, dass es ihr unmöglich war, dem bevorstehendem zu entkommen. Ihr Körper brannte, als hätte man ihn ohne Rücksicht in kochendheißes Wasser geworfen. Durch die konstante Belastung zitterten ihre Muskeln, was auch sie unkontrolliert zittern lies. Sie hob langsam den Kopf, darauf bedacht, bei Bewusstsein zu bleiben und sah ohne erkennbare Emotionen auf sein Genital. Sie wusste, was sie zu tun hatte und tat es ohne Widerworte. Sie gab sich größte Mühe sein Stöhnen auszublenden und auch den Würgereiz zu unterdrücken, auch wenn es schien, wie eine unmögliche Aufgabe.

In der Zwischenzeit saßen die Anderen schweigend im Überwachungsraum und beobachteten die sich bietende Szenerie. Dexter war mehr als nur angespannt und wenn er gekonnt hätte, wäre er in den Keller gegangen und hätte Jake aufgehalten. Doch seine Tarnung durfte unter keinen Umständen auffliegen. Die Anderen nahmen seine Anspannung als Zeichen seiner Einsicht wahr, so als hätte er begriffen, dass sie nicht das Opfer war, sondern er. Dabei wollte er nur helfen, er wollte sich die Übertragung nicht ansehen, ihm war schlecht bei dem Anblick der sich ihm bot. Doch Jake hatte darauf bestanden, es sollte zu seiner Läuterung beitragen, sein Mitgefühl ihr gegenüber austreiben. Doch Jake wusste nicht, was Dexter empfand. Er hatte ihren Schmerz fast schon spüren können und auch den Ekel, den sie empfinden musste während sie Jake 'beglückte'. Er durfte den Raum erst verlassen, als Jake den Keller verließ. Lillian lag zusammengerollt auf dem Boden, er hatte sie zumindest nicht wieder aufgehangen. Er konnte sich nur vorstellen, was sie jetzt durchmachte und er ohrfeigte sich innerlich dafür, dass er bei der Wahl des Fahrzeugs nicht auf den Peilsender geachtet hatte. "Dex, ich brauch dich im Konfi.", gab Jake ihm zu verstehen und Dexter folgte ihm. "Ich hoffe, dass du verstehst, warum ich das tue. Ich möchte dir die Augen öffnen. Du darfst ihr gegenüber keine Schwäche zeigen, auch wenn es zugegebenermaßen nicht immer einfach ist. Ich weiß, dass es nicht deine Schuld war, ich möchte trotzdem, dass du ihr vorerst fern bleibst. Sowas möchte ich nicht erneut erleben.", gab er streng zu verstehen. Auf seinem Shirt waren mehrere kleine Blutzspritzer zu erkennen und Dexter hatte Mühe, sich zusammenzureißen. "Ja sicher...Tut mir echt leid was da passiert ist. Villeicht wären ein paar Tage ohne Ihre Nähe wirklich das Beste.", murmelte er gespielt schuldbewusst und Jakes Stimmung änderte sich, er wirkte entspannter. "Wie gesagt, nicht deine Schuld, ich will nur kein Risiko eingehen. Allerdings werde ich dich später brauchen um ihren Rücken zu versorgen, nicht dass ich das Dim oder Al nicht zutrauen würde, ich weiß einfach, dass sie sich von dir eher helfen lassen würde.", raunte er und kratzte sich nachdenklich am Kopf. "Ok, gib mir einfach bescheid.", damit verließ Dexter den Konferenzraum und ging in sein Zimmer, er hatte schließlich noch einen Anruf zu tätigen.

At the End of FallWo Geschichten leben. Entdecke jetzt