Ich sah den zweiten schwarzen Wagen und ich sah Jake, welcher mich erst ungläubig und dann sauer ansah. Dieser Blickkontakt warf mich kurzzeitig aus der Bahn und mir wurde das Ausmaß meines Fehlers bewusst, doch ich konnte jetzt nicht stehen bleiben. Und spätestens als ich sah, dass Jake und co sich daran machten mir zu folgen, wusste ich dass ich laufen musste. Ich wandte meinen Blick wieder nach vorn und geriet in Panik, nicht nur schloss sich das Tor, auch Jakes Wachpersonal kam mir entgegen. Ich schlug prompt eine andere Richtung ein, lief in Richtung Zaun, doch weit kam ich nicht, ich hörte, wie ein Schuss fiel und ging kurze Zeit später unter Schmerzen zu Boden. Die Kugel hatte mich an der rechten Wade erwischt, oder wohl mehr gestriffen, aber ich hatte unsagbare Schmerzen. Ich wusste, dass Jake und alle auf diesem Gelände Waffen trugen aber ich hatte nie damit gerechnet, dass Jake auf mich schießen lassen würde. Ich hörte, dass ihre Schritte immer näher kamen, versuchte mich wieder aufzurappeln, aber es gelang mir einfach nicht, der Schmerz war zu groß, als dass ich hätte aufstehen können. Panik machte sich in mir breit und ich begann zu wimmern. Direkt neben meinem Gesicht blieb jemand stehen und beugte sich zu mir herab. "Oh Kleines, wann verstehst du endlich, dass du mir nicht entkommen kannst?", raunte er mir zu, bevor er mir über die Wange strich und sich dann wieder erhob. "Bringt sie in den Keller.", hörte ich ihn kalt sagen und kurz darauf wurde ich von Dimetri und Alistair an den Armen gepackt, hoch gezogen und mitgeschliffen. Ich konnte mit dem rechten Fuß kaum auftreten, ohne Schmerz zu spüren. Ich machte keine Anstalten mehr, mich zu wehren. Ich war zu schwach, zu ängstlich. Im Keller angekommen wurde ich in die mir schon vertraute Zelle gebracht auf dem Fußboden abgesetzte und mit beiden Händen an die Wand gekettet. Kein Widerstand meinerseits. Ich konnte spüren, wie das Blut von meiner Wade tropfte, es würde so schnell nicht von alleine aufhören zu bluten, dessen war ich mir sicher, aber was wäre befreiender gewesen als der Tod?
Jakes Sicht
Ich ging die Videoaufnahmen durch um herauszufinden, inwiefern mein Plan in die Tat umgesetzt wurde. Dabei fand ich heraus, dass Dex sich auf neue Art und Weise mit ihr vergnügt hatte und hatte direkt die erste Strafe für sie parat. Natürlich hatte sie den Moment genutzt in dem sie allein gewesen war, nichts anderes hatte ich von ihr erwartet. Dexter wusste, dass ich das genau so geplant hatte, zumindest das was ihre Flucht betraf, alles was davor passiert war, war ganz allein auf seinem Mist gewachsen, wobei ich ihm das nicht wirklich verübeln konnte. Ich hatte schon länger vorgehabt das einzuführen und jetzt hatte ich endlich die Gelegenheit dazu bekommen. Ich ging in den Gemeinschaftsraum, in dem sich die Jungs versammelt hatten. "Gute Arbeit Dex, es lief alles so, wie es laufen sollte, abgesehen von dem Schuss, der war so nicht geplant...Wie dem auch sei, wir brauchen neue Methoden um sie gefügig zu machen. Wie ihr bereits mitbekommen habt, bringt alles drohen und bestrafen nicht wirklich etwas, also hab ich mir ein Spiel überlegt, welches wir mit ihr spielen werden, sobald ich mich dazu entschlossen habe, sie aus dem Keller zu lassen. Ich werde es euch in ihrem Beisein erklären, damit sie auch weiß worum es geht." "Bist du dir sicher, dass ein Spiel sie dazu bringen wird, zu gehorchen?", fragte Dexter und seine Zweifel waren durchaus berechtigt, "Eben, ich meine es muss schon ziemlich heftig sein, um ihren Reiz zu erlangen.", warf Dim ein und ich grinste, "Das wird es, keine Sorge, es geht um alles, oder nichts. Zumindest für sie, für uns wird sich bei beiden Varianten nicht viel ändern, dafür habe ich gesorgt.", erklärte ich und damit war die Sache vorerst vom Tisch. "Ich werde jetzt nach unten gehen, falls mich einer von euch sucht. Ich geb euch bescheid, wie wir weiterhin verfahren.", damit beendete ich das 'Meeting' und begab mich zu Lillian in den Keller. Ich öffnete die Tür und schaltete das Licht ein. Sie hatte die Augen geschlossen, war ziemlich blass und atmete schwer. Ich ging auf sie zu und betrachtete ihr verwundetes Bein. Darunter hatte sich in der Zwischenzeit eine kleine Blutlache gesammelt. "Da wären wir also wieder, mein Schatz.", gab ich ein wenig sauer von mir und sah, wie sie schwach die Augen öffnete und zu mir auf sah. Doch lange konnte sie den Kopf nicht aufrecht halten und alsbald kippte er wieder nach vorn. "Warum denn so schwach Kleines? Etwa wegen deiner Verletzung?", gab ich sarkastisch von mir und ging neben ihr in die Hocke, hob ihr Kinn an und zwang sie dazu mich anzusehen. "Mach, dass es aufhört...bitte...", flüsterte sie schwach, sah mich ebenso an und mir kamen Zweifel, vielleicht brauchte sie doch ein wenig medizinische Versorgung. "Aber nur, damit du mir nicht verblutest, Kleines.", raunte ich, stand auf und kramte aus einem der Schränke einen noch nie genutzten Verbandskasten. Ich begab mich wieder zu ihr und sah mir die Schusswunde genauer an. Die Kugel hatte sie zwar nur gestriffen, war aber so nah an einer großen Aterie, dass der Blutfluss nicht von alleine aufhören würde. Ich kramte eine Kompresse und eine einfache Mullbinde aus dem Köfferchen und begann unsagbar vorsichtig, für meine Verhältnisse, ihre Wade zu bandagieren. In diesem Zustand konnte ich sie nicht bestrafen, das war mir klar und es nervte mich. "Okey Süße, so kann ich leider nichts mit dir anfangen, ich werde dir Wasser und ein wenig Brot zukommen lassen, damit du wieder zu Kräften kommst. Aber sei dir sicher, sobald du meines Erachtens nach genug Kraft hast, werde ich dich für deine Fehler bestrafen ist das klar?", fragte ich sie streng und sie murmelte ein, "Ja.". Ich war mir nicht ganz sicher ob sie verstanden hatte, was meine Worte für sie bedeuteten, aber ein Ja, war ein Ja. Ich war im Begriff, ihre Zelle zu verlassen als sie leise nach mir rief. "Was ist?", fragte ich genervt.
Lillians Sicht
"Kannst du herkommen?", fragte ich zögernd und sah wie er kurz überlegte. Er entschied sich dafür, doch noch einmal zu mir zu kommen und ging neben mir in die Hocke. "Also was ist?", fragte er erneut und ich hörte, dass er genervt war. "Ich...ich wollte mich bedanken...", murmelte ich und sah ihm dabei flüchtig in die Augen. "Und das hättest du nicht machen können, als ich an der Tür stand?", er war jetzt mehr als nur genervt. Ich schluckte schwer und gab ein leises 'Nein' von mir. "Willst du mich eigentl...", setzte er an, doch ich war zur Abwechslung mal schneller als er und legte zögerlich und zurückhaltend meine Lippen auf seine, in der Hoffnung dafür keine Schläge zu bekommen. Es dauerte nicht lange, bis er seine Hände an meine Wangen gelegt hatte, rittlinks über mir kniete und den Kuss vertiefte. Ich wollte mich nicht dagegen wehren, ich wusste, dass ich ihn mit meinem versuchten Ausbruch schon sehr wütend gemacht hatte, ich wollte nicht riskieren, dass er noch wütender wurde. Er bat mehr oder weniger mit seiner Zunge um Einlass und gegen jede Vernunft ließ ich ihn gewähren. Ich hatte Angst, etwas Falsches zu machen, vermutlich war es schon ein Fehler gewesen ihn zu küssen, aber ich wollte, dass er sich beruhigte, denn ich wusste, dass meine Strafe tendenziell schlimmer ausfiel, je schlechter er drauf war. Seine linke Hand glitt unter mein Shirt und umfasste meine rechte Brust, massierte sie leicht. Jede Zelle meines Körpers verlangte nach Widerstand, doch ich unterdrückte es. Seine rechte Hand fand den Weg an meinen Rücken und presste mich näher an ihn. Seine Lippen lösten sich von den Meinen und fanden ihren Platz an meinem Hals, an welchem sie sich festsogen und mit Sicherheit Spuren hinterlassen würden. Mir entfuhr ein schmerzhaftes Stöhnen als er mir plötzlich etwas stärker als nötig in den Nacken biss und letztlich ließ er von meinem Hals ab und sah mich nachdenklich an. Danach beugte er sich vor und raunte mir leise ins Ohr, "Hör auf, mich geil zu machen, um deine Strafe zu mildern, wenn du zu schwach bist, um mir zu geben, was ich bräuchte, um sanfter zu dir zu sein.".
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At the End of Fall
Mystery / ThrillerJedem Ende folgt ein Anfang, jedem Anfang, folgt ein Ende. Niemandes Leben ist davon ausgeschlossen, so auch nicht Lillians. Ihr bisheriges Leben endet auf tragische Weise und ihr neuer Anfang verbirgt Gefangenschaft und Leid. Wird sie es schaffen...