Kapitel 18

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"Noch einmal drücken, Mrs. García" drückt eine Schwester meine Hand. Nun presste ich das letzte mal, bevor ich mein Baby schreien höre. Erschöpft und außer Atem, bewunderte ich meinen frisch geborenen Sohn. Mit meinen Zeigefinger strich ich, über seine Wange. Er ist wunderschön, genauso wie sein Vater.

"Wie soll, denn der kleine heißen?" Lächelte mich die Hebamme freundlich an. Eine junge Frau, nahm mir meinen Sohn weg und untersuchte ihn noch einmal. "Miguel-Liano García" sage ich ihr, den Namen meines Sohnes. "Wunderschöner Name" zwinkerte sie mir zu. Nun wurde mir wieder Miguel in meinem Armen gelegt.

Plötzlich wurde die Tür geöffnet und zwei Köpfe kommen im Vordergrund. Schmunzelnd winkte ich die beiden rein. Deren Augen blieben auf Miguel. Moreno strich, über Miguels Wange. Die beiden waren total fokussiert auf Miguel, was mich zum Lachen brachte. "Er sieht aus, wie sein Vater" bemerkte Santiago. Moreno und ich nickten zustimmend.

Moreno nahm Miguel vorsichtig in seinen Armen. Seine Augen waren nur auf ihn. Santiago stellt sich neben seinen Bruder. Seine große Hand, umschließt die von meinem Sohn. Plötzlich klingelt ein Telefon. Automatisch fuhren meine Augen auf Santiagos Telefon. Mein Herz blieb stehen. Santiago nimmt schnell sein Handy aus meiner Sichtweite. "Warum ruft er dich an, Santiago?" Wurde ich ernster und verwirrt zugleich. Santiago sagte nichts und verschwand aus dem Raum.

Nun blickte ich zu Moreno. "Verónica, wir sind Brüder. Er kann sich nicht einfach aus unserem Leben ausgrenzen" erklärte er mir. Mir lief eine träne, über die Wange. "Er war mein Ehemann" hauchte ich, bevor Moreno mit seinem Finger meine Tränen wegwischte. Er legte mir Miguel auf die Brust. "Irgendwann wirst du es verstehen" lächelte er mir schwach an.

Als ich gerade was sagen wollte, kommt ein Doctor rein. Er hatte eine Menge Papierkram in den Händen. Sein Lächeln verschwand, als er genauer auf etwas starrte. "Mrs. García, haben sie seit einiger Zeit Beschwerden, mit ihrer Gesundheit?" Setzte er sich auf einen Stuhl. Ich schluckte stark. Ich wollte davon nichts wissen. "Ja, hat sie. Sie hustet Blut und isst kaum noch was, trotz der Schwangerschaft. Ihr wurde oftmals schwarz vor Augen" mischte sich Santiago nun ein. Er schließt die Tür hinter sich. Augenrollend lege ich meinen Kopf, weiter im Kissen.

"Gibt es noch mehrere Anzeichen?" Stellt er mir die Frage. "Ich musste mich oft Übergeben" entschied ich mich, auch etwas zu sagen. Schließlich geht es um meine Gesundheit. Der Doctor nickte einmal und schrieb etwas auf. Er räusperte sich und sah uns drei ernst an, bevor seine Augen bei mir stoppten. "Wir vermuten, dass sie Krebs haben, Mrs. García" als er das sagte, blieb für einen Augenblick alles um mich herum stehen. Nur das Blut hörte ich in meinen Ohren rauschen. Meine Atemzüge wurden lauter, obwohl ich sie unterkontrolle hatte.

Das Zittern in meinen Beinen, wurde stärker. Ich hatte Angst. Angst um mein Leben. Angst, dass ich meinen Sohn nicht großziehen kann. Alles um mich herum verschwamm. Ich war nur auf meine Gedanken konzentriert. Wenn ich gehe, hat Miguel keine Mutter und keinen Vater.

Eine Hand um meiner, schreckte mich wieder aus meiner Art Trance. Moreno und Santiago, standen wie eingefroren da. Sie waren ebenso geschockt, wie ich. "Ich hab Krebs?" Frage ich hauchend, da meine Stimme versagte. "Ein Verdacht auf Lungenkrebs" vergewissert er mir. Mein Herz schlug heftig gegen meiner Brust. Ich wusste nicht, was ich machen sollte. "Wir müssen es weiter im Auge behalten" blättert er weiter in seinen Unterlagen rum. "Kann man es heilen?" Erkundigte Santiago sich. Der Doctor schaute zu ihn. "Prinzipiell ist Lungenkrebs heilbar, allerdings nur, wenn man alle Krebszellen restlos entfernen oder Zerstören kann. Das ist meist nur möglich mit einer Operation und eventuell einer Chemotherapie oder Bestrahlung" erklärte er uns.

Für einen Augenblick, sagte niemand etwas. "Sie schaffen es, Verónica. Wir machen noch einige Untersuchungen, um sicher zu sein ob Sie wirklich, unter Lungenkrebs leiden" fügte er hinzu. Er steht auf und verabschiedete sich von uns. Die Hand von Moreno berührte meine Schulter. "Sagt es niemanden" bat ich drum. Solange es noch nicht sicher ist, möchte ich nicht das man sich Stress macht.

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