Kapitel 41

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Es verlief zu schnell. Der Knall rauscht noch in meinen Ohren. Meine Augen noch geschlossen und ich erwartete schon, dass eine Kugel, meinen Körper durchbohrt hat, doch dann ertönte die durch dringliche Stimme, von Santiago. "No" sprach er zittrig. Mein Herz brach in sämtlichen Teilen, als ich meine Augen öffnete. Ich sah, dass Ale verkrümmt seinen Bauch hielt. Ein kurzer schrei, entweicht meiner Kehle. "Ale" beuge ich mein Gesicht zu ihn. Ich geriet außer Kontrolle und sah nur noch rot. Meine Finger glitten zitternd zu meiner Pistole und ohne mit einer Wimper zu Zucken, Ziele ich auf Vincent und knalle ihn ab, genauso wie den Typ, neben ihm.

Nachdem ich die Waffe fallen lassen habe, richtete ich meine ganze Aufmerksamkeit auf Alejandro. Er hatte sich für mich geopfert. Moreno nahm Ale und setzte ihn an der Wand. Schmerzerfüllte Geräusche kamen aus seinem Mund. Im gleichen Moment kam Adora durch die Tür. Rentana stützte sich bei ihr ab. Adora blieb erschrocken stehen und ihre Augen waren geweitet. Meine Augen fuhren zu Rentana. Ihre Kleidung zerrissen und dreckig. Ihre Augen lagen auf ihren Sterbenden Bruder.

Ich folge ihren Blicken und mir kommt ein stechen, durchs Herz. Alejandro's Augen waren schwach geöffnet. Er wurde an der Schulter, Bauch und Bein getroffen. Mir war in dem Moment alles egal. Ich zerriss mein Shirt und schnürte sein Arm, sowie sein Bein ab um die Blutung zu verringern. Meine Hände presse ich auf die Einschusswunde, am Bauch. Er zischte, als ich sie rauf drücke. "Es tut mir leid, ich will dir nur helfen" schluchzte ich und senke meinen Kopf auf seinen Bauch und meine Blutüberflossenen Händen. "Warum hast du das getan, du Idiot?" fluchte ich und wische mir über meine Wangen, mit meiner Schulter. "Für dich würde ich alles tun, sogar sterben" hauchte er leise, über seinen Lippen.

"Ich will aber nicht das du stirbst, Ale" flossen mir Tränen, über die Wangen. "Ruft ein Krankenwagen!" Sehe ich alle auffordernd an. Sie standen alle unter Schock, weswegen sie sich erst nach wenigen Sekunden rührten und Alejandra nach ihrem Telefon griff. "Du schaffst das, dass weiß ich" drücke ich meine zittrigen Lippen auf seine Wange. Er lächelte schwach, doch als er seinen Kopf schüttelte, kam mir ein lauter Schluchzer aus meiner Kehle. Ale schloss seine Augen und öffnete sie minimal wieder, um mich anzusehen. "Oh doch, du wirst das durchstehen und wenn das vorüber ist, gehen wir soviel essen, wie du möchtest" sage ich streng.

Mein Herz brennt, genauso wie mein Hals, da ich schreien möchte. Er wird es schaffen. Alejandro ist ein Kämpfer. Als er sich nicht bewegte, stockte mein Atem. "Ale.." flüsterte ich weinend. Ich drücke meine Hand fest auf seine Wunde. "Bitte, halte durch" flehe ich. Plötzlich legt er seine Hand auf meine und wisperte: "Ich liebe dich. Ich habe dich immer geliebt, Veronica" ich starre in seinen Augen und mein Atem stockte.

Meine Augen füllten sich mit weiteren Tränen. "Gott, ich brauche dich doch" Rutsche ich näher an ihn heran. "Wieso hast du dich für mich geopfert?" Schüttelte ich meinen Kopf und weinte bitterlich. "Wärst du meine Frau geworden, hätte ich noch mehr für dich getan, als das" flüsterte und schloss er seine Augen. Sein Blick glitt zu meinen Händen, die immer noch auf sein Bauch gedrückt waren. "Lass los" wisperte er. Auf die Lippe beißend, schüttelte ich mein Kopf. "Lass los, Veronica" Floss nun eine Träne aus seinem Auge. "Ich, ich kann nicht..." heulte ich. Er sah zu seinem Bruder hinauf und nickte ihm zu. Doch da kamen schon Rettungsmänner aus der Tür. Moreno hob ich von Alejandro und ich versuche mich zu wehren. Ich will ihn nicht loslassen. "Verlass uns nicht, hermano" hauchte Santiago zu Alejandro. Schwach nickte er. Alejandro wird auf eine Rettungsliege geschoben, weshalb er zischte. Ich wollte mich aus Morenos Armen entreißen, doch sein Griff war zu fest.

"Er wird es nicht Überleben" sagt Sergio zu seinen Brüdern, als der Rettungswagen losfuhr. "Doch, er wird es überleben" entgegnete ich. Die Jungs schüttelten hoffnungslos ihre Köpfe. Weinend brach ich zusammen.

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Leonardo trug mich ins Auto und schnallte mich an. Er knallte die Tür zu und stieg dann auf die Fahrerseite ein. Zusammen gekrochen, schaue ich aus dem Fenster. Er fuhr los und folgte, seinen Brüdern. Während der Autofahrt, schweifen seine Augen zu mir. Er sah mich bemitleidend an, obwohl er selber leidet, dass erkannte ich als ich in seinen Augen schaute. Wir fuhren eine lange Strecke, durch die Landstraße. Doch als wir auf einen Parkplatz anhielten, vor dem Krankenhaus, erkenne ich das der gleiche Rettungswagen, mit den gleichen Männern, eine weiße Decke, über eine Person legen. Mein Herz setzte aus. Ich blicke zu Leonardo.

Eine Träne lief seine Wange entlang und ab da wusste ich, er hat es nicht Überlebt. Ohne weiteres Nachdenken, rannte ich zu den Männern. "Entschuldigen Sie, miss" sagt einer von den Männern, aber das hielt mich nicht ab, den Laken von seinem Gesicht zu schieben. Ich sah eine blasse und untergekühlte Person vor mir. Alejandro's Leiche liegt vor meinen Augen. Ich höre verstummte Stimmen, die zu Ale rennen. Eine Hand umfasst mein Gesicht. Leonardo redete auf mich ein, doch verstehen tat ich nichts. "Er war mein Bester Freund" kam es von meinen Lippen.

Leonardo presste meinen Körper fest an seinen. Ich merke, dass seine Brust vibriert.

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Aufgelöst saßen wir im Krankenhaus. Die Männer wollten sich irgendwo setzen und etwas zum trinken holen. Ich saß mit, den Mädels im Warteraum, obwohl wir auf niemanden warten, da der auf den wir eigentlich warten sollten, gestorben ist, bevor er überhaupt im Krankenhaus angekommen war. Durch diesen Gedanken, fließen mir die nächsten Tränen aus den Augen. Doch auf einmal erscheint Santiago mit einen Telefon am Ohr vor mir. Seine Augen glasig und er starrt mich an. Ich stehe auf und sah ihn an.

"Julia, Emiliano..." kam leise aus seinem Mund. Er ließ seinen Becher fallen und schmiss sein Handy an die Wand. Somit sagte er mir, dass es ihnen nicht gut geht....

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