Kapitel 42

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Rückblick von Emiliano

Ich habe diesen Wichser getötet, der meine Schwester angerührt hatte. Ich schmiere meine blutigen Hände, bei einem Tuch ab. "Sicherlich wäre deine Frau stolz auf dich, dass du ohne einen Kratzer rausgekommen bist" lachte Julia neben mir. Ich blicke zu ihr runter und erkenne die leichte Müdigkeit in ihren Augen. "Wahrscheinlich würde sie irgendetwas finden, um mich anzuschreien und danach fragt sie, ob alles gut bei mir wäre und dann würde sie sagen, dass ich alles richtig gemacht habe" schaue ich gerade aus. Julia lachte stumm und schüttelte ihren Kopf. "Sie ist unglaublich" sagte sie. Meine Augen schweifen zum Autoschlüssel. "Das ist sie" stimme ich ihr zu.

"Glaubst du sie haben es ohne Probleme geschafft?" Fragte sie mich, als wir uns im Auto setzten. Ich stecke den Schlüssel rein und drehe ihn um, sodass der Motor lief. "Ich hoffe es" murmelte ich, weshalb Julia nickte. Vor uns fuhr Luis und Constanza, mit Ximena und Fernando. Hinter uns fuhren die anderen. "Ich bin froh, dass wir es hinter uns haben" lächelte Santiagos Frau neben mir, sanft. Ich nicke zu stimmend. Wir hatten einen längeren Weg hinter uns. Ich kann mir bildlich vorstellen, wie Ver und Alejandro versuchen, meine Schwester zu beruhigen, weil sie wahrscheinlich aufgebracht ist. Veronica wird ihr viele beruhigende und sanfte Worte sagen. Ihre Augen würde nur mit Fürsorglichkeit blitzen.

Alejandro würde nur daneben stehen und Veronica zustimmen, da er keine Worte finden würde. Schmunzelnd dachte ich weiter darüber nach. Plötzlich ertönten quietschende Reifen, die die Kontrolle verlieren. Das Auto von Pedro geriet außer Kontrolle. Julia blickte nach hinten und atmete hörbar tief ein. "Es folgen uns welche" bemerkte sie. Mein Puls schoss in die Höhe. "Oh Gott, Emiliano. Sie haben ein Überschlag mit ihrem Auto gemacht" stockte ihr Atem. Ich erkenne, dass einige Autos uns an rammen. Mein Auto ist nicht betroffen aber die hinter mir. "Schiess auf sie" befehle ich Julia. Sie sieht mich mit großen Augen an. "Was?" Hauchte sie. Ich zog die Waffe aus dem
Handschuhfach und übergebe ihr sie. "Schiesse" forderte ich sie auf. Sie nickte einmal, bevor sie die Waffe rausstreckte und einige Kugeln fallen lässt.

Sie duckte sich einige Male, als Schüsse auf uns zu kommen. Jetzt fällt mir auf, wie gut sie zu Santiago passte. "Emiliano" sagte sie verbittert und sieht mich an. Sie wühlte im Handschuhfach rum. "Die Munition ist leer" riss sie ihre Augen auf. "Shit" fluchte ich. Julia und ich blicken uns an und sie wurde unruhiger. "Reg dich nicht auf" brummte ich. "Wie denn?" Schrie sie. Julia schaut über ihre Schulter und bemerkte dass, der Bastard nun neben uns fährt. Als er uns einengt, klingelte mein Handy.

Nachdem dritten Klingeln ging ich ran und stellte auf Lautsprecher. "Was ist, Sergio?" Fragte ich und überspielte mit meiner Stimme, dass Theater von gerade. "Hermano..."flüsterte er. Er klang, als wäre gerade die Welt untergegangen. So habe ich ihn noch nie gehört. "Sergio? Was ist passiert?" Wurde ich nervös. Was ist, wenn meine Frau erschossen wurde? Könnte ich das überleben? Was ist, wenn Rentana nicht da ist?

"Veronica hat alles versucht.." murmelte er. Mein Herz blieb stehen. "Sergio! Sag was los ist! Geht es meiner Frau gut?!" Brüllte ich nun, sodass Julia neben mir zusammenzuckte. "Alejandro wurde dreimal angeschossen. Auf den Weg ins Krankenhaus, ist er ums Leben gekommen" als er fertig mit sprechen war, wurde um mich herum alles verstummter. Ich sah, dass Julia mit Sergio sprach, aber deren Stimme erreichte meine Ohren nicht. Mein Bruder ist tot? Er hat drei Schüsse nicht überlebt?

Als Julia an meinen Arm schüttelte, war mir klar, dass ich uns in Gefahr gebracht habe. Der Schuss der ertönte bekam ich nicht mit, doch er traf Julia. Meine Augen hafteten auf ihr Blut am Oberteil. Ich hatte keine Kontrolle mehr, über das Steuer, als der neben von uns in mein Auto rammte. Die Reifen quietschten und drehten sich, sodass das Auto sich ebenso drehte. Ich drücke auf die Bremse, doch sie funktionierte nicht mehr. Wir machten einen Überschlag und Julias Schrei, erreichte meine Ohren, doch leider zu spät. Das Auto tauchte ab im Wasser.

Julia zog an der Türklinke und ich versuchte die Fensterscheibe einzutreten, beides funktionierte nicht. Als wir beide uns ansahen, wurde mir eines bewusst, dass war unser Untergang. Ich habe Santiagos Frau getötet. Ich habe nicht aus sie aufgepasst und jetzt wird er sein ganzes Leben ohne sie leiden. Ich habe meine Frau und meinen Sohn wieder alleine gelassen, nur dass sie mich aus der Welt verloren haben.

Meine Lunge füllte sich mit Wasser und ich ertrank.

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