Kapitel 34

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Stirnrunzelnd starrt der Arzt abwechselnd zum Monitor und zu mir. "Es ist verwirrend, sowas hab ich noch nie gesehen" kratzt er sich am Kinn. "Was meinen Sie?" Hinterfragt Emiliano. Ich biss mir fest auf die Unterlippe und beobachtete, die Falte zwischen den Augenbrauen des Arztes. Emiliano berührt meine Schulter und beruhigte somit meinen schnellen Puls.

Der Arzt tippt auf den Monitor, bevor er sich auf uns konzentriert. "Wir haben Sie falsch diagnostiziert, Verónica. Es scheint so, als haben Sie in letzter Zeit schweres durchgemacht, dadurch haben sich die Anzeichen hervorgehoben, die ähnlich mit Lungenkrebs waren. Blut husten, ausfallende Haare, kein Hungergefühl und die anderen Dinge" erklärt er uns Fassungslos. "Wie?" Hauchte ich. Emiliano verspannte sich. "Sie waren Psychisch so geschädigt, dass ihr Körper darunter ebenfalls litt. Das war der Grund, weswegen wir uns so sicher waren, dass Sie Krebs haben" er schüttelte ungläubig seinen Kopf.

"In den ganzen Jahren, hab ich sowas noch nie gesehen" sprach er mit sich selbst. "Heißt es also, dass sie kein Krebs mehr hat?" Brach Emilianos Stimme am Ende ab. Der Arzt nickt. "Ja, aber sie sollte viel Stress vermeiden, denn ihr Körper ist belastet" sagt er und schreibt währenddessen etwas. "Was ist, uhm, Was ist, wenn ich keinen Stress entgehen kann?" Frage ich ihn. "Darüber sollten wir uns keine Gedanken machen, Mr. Díaz" lächelte er schwach. Fest schluckend starre ich auf den Boden.

Toller Zeitpunkt, für mein schlechtes Bauchgefühl. "Dios, meine Frau ist gesund?" Hauchte Liano. "Das würde ich nicht ganz sagen" herrschte eine kurze Stille im Raum. Gott, kann nicht mal etwas ohne Probleme laufen?! Der Blick, des Arztes wurde beunruhigter. Er sieht mich bemitleidend an. "Rücken Sie schon mit der Sprache raus" wurde ich ungeduldiger aber nicht unfreundlicher. "Zwar haben Sie kein Krebs, Verónica aber dafür leiden Sie unter Depressionen. Ich weiß nicht, was Sie derzeit erleben mussten aber anscheinend hat es Ihnen garnicht gut getan" erklärte er mir ruhig und versucht Monoton zu bleiben, doch dafür sah man sein Mitleid in seinen Augen zu sehr.

"Ich kann Ihnen Tabletten geben und einen guten Therapeuten empfehlen" sprach er weiter. "Entschuldigen Sie, aber ich fühle mich nicht traurig oder deprimiert" versuchte ich die tausend fragen in meinen Kopf zu beantwortet bekommen. Er schlug seine Hände ineinander. "Depressionen gibt es in verschiedenen Arten. Die eine Sorte, versteckt sich lieber und möchte mit niemanden etwas zu tun haben. Sie sind dauerhaft traurig und einsam. Aber da gibt es noch die andere Art von Depressionen, die schlimmer ist. Bei dieser geht es drum, dass man die Gefühle, einfach runterschluckt. Sie scheinen glücklich zu sein, bis der nächste Schlag kommt. Bei den merken Sie erst, wie kaputt man wirklich ist" formuliert er es ernst und ruhig.

Mein Blick glitt zu Emiliano, der die Augen kurz schloss. Seine Augen waren entschuldigend. Er fühlt sich schuldig und man spürt es förmlich, dass er sich deswegen selbst hasst. "Ich, ich muss hier raus" murmelte er und verschwand. Ich seufzte laut auf. "Was hat das für folgen?" Sehe ich in die Augen, des Arztes. "Wenn Sie sich nicht von dem, was sie erleben, erholen, kann es sie innerlich auffressen und das meine ich wortwörtlich" sammelt er Papiere zusammen. Er reichte mir ein Blatt entgegen. "Die Telefonnummer des Therapeuten und die Tabletten"

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Ich finde Emiliano im Wagen. Langsam gehe ich auf diesen zu und setzte mich zu ihn im Wagen. Es herrschte eine unangenehme und drückende Stille. "Es tut mir leid, Verónica" hauchte er. Ich hob meinen Kopf und schüttelte ihn. Doch er nahm meine Hände in seine. "Mierda, es tut mir so leid, dass ich schuld daran bin, dass du nie Gesund sein wirst" küsste er meinen Handrücken. "Emiliano" murmelte ich leise seinen Namen. "Wie kannst du mich nach all dem noch lieben? Ich hätte mich gehasst, wäre ich du" klang er ernst und konnte es nicht verstehen.

"Du hast keine Schuld" log ich, doch versuchte ihn es einzureden. "Nicht meine Schuld, wessen Schuld dann? Wer hat dich sonst so leiden lassen?!!" Schlug er plötzlich gegen dem Lenkrad. Ich zuckte zusammen. Ich hatte keine Antwort auf seiner Frage, weswegen ich verstummte. "Dios, siehst du? Ich bin zu gefährlich für dich. Ich mach dich kaputt" sprach er, als aus meinem Mund nichts mehr kam. "Willst du mich wieder verlassen, Emiliano?" Zitterte meine Stimme. Ich sah in seinen blauen Augen und versuchte irgendwas daraus zu lesen. Er war leise, er sagte nichts.

"No, no. Ich hab dir gesagt, ich kann das nicht noch einmal!" Bitte verlass mich nicht... ich brauche dich mehr, als ich es je zeigen konnte. Ich will nicht wieder durch diese Hölle gehen. "Kannst du mich jemals so lieben, wie vor dem?" Dreht er sein Gesicht zu mir. "Hör auf solche Fragen zu stellen! Du wirst mich nicht verlassen, nicht nochmal!" Brüllte ich ihn an. Ich rückelte an seinem Arm.

"Siehst du nicht, wie ich dich allein mit der Vorstellung zerstöre?" ....

Herzschmerz Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt