The One For Me - Minsung

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Jisung saß auf der Couch. Nun war erneut für zwei Tage Funkstille zwischen ihm und Minho. Seit dem Minho weinend in der Küche gesessen hatte mied ihn. Während dem Training hatte Jisung einige Male versucht mit Minho zu reden, doch dieser war entweder „zu beschäftigt" gewesen, war weg gegangen oder hatte ihn ganz einfach ignoriert. Jisung war traurig und verstand den Älteren nicht. Er benahm sich wie ein Kind. Der Film lief weiter, ohne das Jisung ein einziges Detail mitbekam. „Willst du?", fragte Felix mit einer Schüssel Popcorn in Jisungs Richtung gehalten. „Nein danke", antwortete dieser. Felix zuckte mit den Schultern und stellte die Schüssel weg. Obwohl die beiden die Couch für sich allein hatten, konnte Felix es nicht lassen so nahe wie möglich neben Jisung zu sitzen. Felix ging sogar noch weiter: Er legte sich mit dem Kopf auf Jisungs Beine. Jisung konnte über den Jüngeren nur lächeln „Du bist so anhänglich", lachte er leise und der Blonde konnte nur grinsen. Jisung versuchte sich wirklich auf den Film zu konzentrieren, doch er fand ihn komplett langweilig. Nach seiner Meinung hatte der Hauptcharakter keine richtig ausgearbeitete Figur und es wurde die ganze Zeit nur gekuschelt. Auch war alles komplett vorhersehbar, doch Felix schien das zu gefallen. Anstatt sich auf den Fernseher zu konzentrieren, strich er durch Felix Haare. Wie konnte es sein, dass dem Jungen noch Haare wuchsen? Und vor allem noch so weiche? Er streichelte weiter, bis die Wohnungstür auf ging. Ein komplett fertig aussehender Minho stolperte ins Wohnzimmer. Er war komplett blass, wie auch schon in den letzten Tagen und seine Haare waren verwuschelt. Jisung stand auf, natürlich nicht ohne Felix Kopf behutsam von seinen Beinen runterzunehmen, um Minho zu helfen seine Tasche in sein Zimmer zu tragen und ihm, falls nötig, noch einen Vortrag zu halten, weil er sich komplett daneben benahm. Bei Minho angekommen machte er genau das. Er stützte den Älteren und half ihm in sein Zimmer. Minho legte sich, ohne überhaupt seine Jacke auszuziehen, ins Bett. Zu einer Kugel zusammengerollt versuchte er Jisung zu ignorieren, doch dieser ließ es nicht zu. Er setzte sich neben seinen Freund aufs Bett und streichelte beruhigend seinen Arm „Minho", begann er vorsichtig, „bitte rede doch mit mir", doch der Ältere zeigte keine Regung. Jisung ließ sich davon aber nicht beirren und fing an zu reden: „Weißt du was? Ich bin verletzt. Du redest nicht mit mir, meidest mich und noch schlimmer: du schließt mich komplett aus deinem Leben aus. Es geht mir ehrlich gesagt auch scheiße. Ich lese mir jeden Tag viel zu viele Kommentare zu unseren Videos durch, esse so gut wie nichts und weiß nicht wohin mir, aber wenigstens versuche ich nicht alles allein durchzustehen, Minho! Du hast mich, egal was los ist. Wenn du nicht darüber reden möchtest, dann lass mich wenigstens deine Hand halten und für dich da sein!" Das zeigte Wirkung beim Älteren. Er ließ seine Knie los und drehte sich zu Jisung. „Du isst nichts?", fragte Minho mit zitternder Stimme, seine Augen gerötet und getrocknete Tränen auf den Wangen. „Das ist doch hier nicht der Punkt.", meinte Jisung ernst, aber nicht harsch. Stille. Und noch mehr Stille. Dann erklärte Minho leise: „Ich mag jemanden, aber diese Person ist unerreichbar für mich. Bei mir ist es wie bei dir: Ich stehe ihr viel zu nahe, dafür, dass ich riskieren würde mit ihr eine Beziehung einzugehen. Außerdem ist es viel zu gefährlich. Die Eltern und Freunde dieser Person... mögen mich, aber wenn sie sich mich in einer Beziehung mit der Person vorstellen, dann hassen sie mich" Jisung nickte und suchte irgendetwas, um seinem Freund zu helfen. Er öffnete seinen Mund, um dem Älteren etwas Mut zuzusprechen, doch das Einzige, das seinen Mund verließ, war ein „Oh". „Jisung, kannst du... kannst du heute Nacht bei mit schlafen?", fragte Minho schüchtern. Jisung überlegte kurz, doch dann nickte er. „Aber vorher machen wir uns fertig. Geh du als erstes ins Bad. Ich gehe so lange Felix unseren Filmabend absagen. Der Arme wartet schon seit einer gefühlten Ewigkeit auf mich"

Und so schliefen beiden, ohne es zu wissen, diese Nacht in den Armen der Person, in die sie verliebt waren. Was Missverständnisse aus Menschen machen kann. Eine macht sich komplett fertig, die andere ist komplett abwesend, obwohl sich beide Liebenden eigentlich hätten haben können. Doch was würde die Gesellschaft sagen? Ja, die beiden lebten immer noch in einer Welt, in dem das Thema Lgbtq noch nicht bei jedem akzeptiert wurde. Ob die beiden es überhaupt bei sich selbst akzeptierten? Minho hatte es gelernt, über Jahre hinweg. Seit dem ersten Augenblick war er sich bewusst, dass Jisung für ihn anders war. Irgendwann wusste er dann auch warum. Er hatte erst versucht es zu bekämpfen, doch es hatte nichts genutzt. Und Jisung? Für ihn war es neu, dieses Gefühl. Es war immer anders, doch die Erkenntnis kam erst in der Nacht, in der er das Gedicht geschrieben hatte. Er wollte es noch nicht ganz akzeptieren, er war überfordert davon, doch er wollte es auch nicht zurückweisen. Es war, wie er begriffen hatte, nun ein Teil von ihm, den er nicht so schnell loswerden würde.

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Hach, erst einmal ein wenig Poetisch geworden. Aber mal ernst: es ist schon eine große Sache, wenn man merkt, dass man Schwul, Lesbisch, Bi, etc. ist. Ich wollte damit nur noch mal zeigen, dass es für die Beiden nicht ganz selbstverständlich ist und es (wahrscheinlich) einige Schwierigkeiten geben wird.

Btw seit ihr Team Jisung Bottom oder Top? Ich bin Team Minsung switches :)
(habe zwar nicht vor smut zu schreiben... aber nur so ne Frage hehe)

"Guentherfritz"

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