"The gods envy us. They envy us because we're mortal, because any moment may be our last. Everything is more beautiful because we're doomed. You will never be lovelier than you are now. We will never be here again." – Achilles, Troy
Victoire Bardeaux. Linie der Götter. Eingesperrt für das Opfern von Kindern an die Götter.
Richard Hellen. Linie der Unterwelt. Eingesperrt für einen geplanten Angriff auf das Quartier in Norwegen.
Aurora Wentworth. Linie der Zeit. Eingesperrt für die Mithilfe in den Dunklen Tagen, darunter das Töten, Entführen und Foltern Dutzender.
Das waren nur ein paar der Gefangenen, die beim Ausbruch entkommen konnten. Ich hatte mir von Acyn Informationen zu ihnen allen schicken gelassen und die Taten dieser Leute waren abscheulich. Das waren wahre Monster, die Jahre eingesperrt waren und nun wieder frei in der Welt herumirrten, sonst was für Schrecken verbreiten würden.
„Richard Hellen soll angeblich alles im Namen des Dunklen Reiters getan haben", merkte Hayden an, der die Informationen mit mir zusammen durchlas. „Also ein Gefolgsmann von dir, Bruder?" Er sah Reed an, der die Augen verdrehte.
„Ich habe nie irgendwen zu so erbärmlichen Taten angestiftet."
„Es könnte aber helfen, ihn auszuschalten", merkte Sam an. „Wenn er ein Fan von dir war, hört er vielleicht auf dich."
„Ich werde nicht versuchen, vernünftig mit einem Verrückten zu reden. Der Typ sitzt seit Jahrzehnten im Gefängnis, dem ist nicht mehr zu helfen", spottete Reed.Ich lauschte, wie Hayden, Sam und Reed sich über die entwischten Gefangenen unterhielten. Selbst beteiligen tat ich mich nicht. Mir schwirrte der Kopf von dem vielen Grauen, das derzeit um uns herum geschah, ich wollte nicht an noch mehr Probleme denken.
„Was ist eigentlich mit dem Gefangenen, der angeblich seit tausend Jahren eingesperrt ist?", fragte Elin, die mit einer Wasserflasche zu uns lief. Wir saßen gerade zusammen auf dem Dach von Chris' Haus, wo der Pool lag und in dem gerade lediglich Holly ganz sorglos am Schwimmen war. Der Rest der derzeitigen Bewohner war irgendwo unten im Haus.
Ich war froh über die frische Luft, die Sonne. Nach all der Zeit im Haus kam ich mir erdrückt vor. Mir fehlte die Natur. Mir fehlte die Freiheit. Ich hasste einfach alles an der aktuellen Lage.
„Es ist ja eigentlich nur ein Gerücht, dass so jemand wirklich existiert", sagte Hayden zweifelnd und suchte dabei die Unterlagen durch. Ich hatte auch nichts über so einen Gefangenen finden können. Manche Geschichten waren eben doch nicht wahr. Besser so. Wir hatten genug Bedrohungen, noch eine weitere konnte nun wirklich niemand gebrauchen.
„Wenn es aber wahr ist, wäre das unheimlich. Die Person muss übel gewesen sein, oder nicht?"
„Sicher, aber keiner hat irgendwas dazu gehört." Sam zuckte mit den Schultern.
„Das alles ist gerade eh irrelevant. All diese Gefangenen, all ihre Taten. Wir sollten uns mehr Gedanken über Rowan machen. Wenn wir ihm so nicht schaden können, müssen wir die Sache weiter hinten angehen", sagte Reed und fragend sahen wir ihn alle an.
„Wir müssen mehr über seine Vergangenheit herausfinden. Er ist der Mann der vielen Namen. Kellin und Malia haben wahnsinnig viel über ihn erforscht, aber sie haben sich wegen Rowans Obsession nie getraut, selbst in die Vergangenheit zu springen und ihn zu treffen. Er würde Malia nur sofort aufspüren und das ist gefährlich."
„Und das willst du nun dafür machen?", fragte ich leicht schrill. Das war lebensmüde.
„Nein, aber wir sollten zumindest weiter hinten anfangen. Viel weiter hinten. Geschichten über einen Dämon wie ihn gibt es seit Jahrhunderten. Wir sollten einen Zeitzeugen befragen. Wir brauchen mehr Informationen über ihn. Wann genau tauchte er das erste Mal auf? Was will er? Was sind seine Schwachstellen? Er hat vorher bereits alles verloren. Die Zeit vor den Dunklen Tagen da war er ein Niemand. Er war von den Reitern abgetrennt, hatte kaum Kraft, lebte getarnt als ein normaler Mensch... oder eher Wächter. Wie konnte es also dazu kommen? Wie könnte man ihn erneut so schwächen? Wenn wir ihn vielleicht nur schwach genug kriegen, könnte es reichen. Wir brauchen ihn nicht zu töten, wir müssen herausfinden, wie man ihn von seiner Macht fernhält."
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Avenoir| Band 3 [18+] ✓
Fantasy||Band 3 'Die Legende der Unterwelt'|| Belogen. Verraten. Entführt. Nachdem das Leben von Alice nach einigen schockierenden Wahrheiten und einem verhängnisvollen Deal auf den Kopf gestellt wurde, kommt es nur noch schlimmer. Von ihrer großen Liebe i...