"Nothing can dim the light which shines from within." — Maya Angelou
Die Reise zurück in die Gegenwart und anschließend zu Kellins Haus verlief ruhig. Etwas zu ruhig. Kellin war eindeutig schockiert von Helenas Worten. Er grübelte stark über diese nach, verlor kein Wort und ich wusste nicht, was ich sagen sollte, dachte selbst viel über ihre Worte nach und wusste nicht, wie diese uns weiterhelfen sollten. Ich wollte Malia nicht sterben lassen müssen. Ich wollte nicht, dass sie als die Person, die am meisten unter Rowan gelitten hatte, nun auch noch seinetwegen sterben müsste. Kellin würde das niemals zulassen. So wie er sich ihr gegenüber benahm, so eng wie sie verbunden waren, würde er das niemals zulassen.
Wir wussten nur wohl beide, dass jeder andere weniger sentimental wäre und dass Malia selbst anders über diese Angelegenheit denken könnte. Was sollte man da machen? Wie genau wollte er mit dem ganzen neuen Wissen umgehen?
„Du wirst niemandem was sagen!", sprach Kellin ruhig und doch auch sehr bedrohlich die ersten Worte, als wir das Haus fast erreicht hatten.
„Werde ich nicht." Ich wollte nicht Schuld daran haben, dass eine Hetzjagd gegen meine Cousine stattfindet.
Er wirkte überrascht, wie einfach es war, diese Antwort zu bekommen. Offenbar hatte er gedacht, seine besten Morddrohungen auspacken zu müssen, um mich zum Schweigen zu bringen. „Du wirst es nicht Reed sagen?"
„Ich will nicht, dass Malia irgendwas geschieht. Wirst du es für dich behalten können oder wirst du es ihr sagen?"
„Unser Band ist wegen Rowan gerade nicht intakt, also sind meine Gedanken sicher, aber... sie verdient es, das zu wissen, wenn der richtige Zeitpunkt da ist zumindest", sagte er. Ich sah ihm an, dass er am liebsten niemals das Wissen mit ihr teilen würde, aus Angst, wie sie sonst handeln könnte, aber er wusste auch, dass sie ein Recht hatte, informiert zu sein. Es ging immerhin um ihr Leben.„Wie wirst du das machen, ohne ihr von ihrem angeblichen früheren Leben zu erzählen? Glaubst du überhaupt daran? Dass sie mal eine Göttin war? Glaubst du so etwas ist möglich? Ich meine... das ist doch irgendwie verrückt, oder nicht?"
Er sah mich kurz von der Seite an, wirkte wieder nachdenklicher. Sicher grübelte keiner von uns beiden über irgendwas anderes nach, seit Helena uns das erzählt hatte.
„Für mich ist sie eine Göttin", sagte er leise. „Vielleicht steckt in uns allen ja mehr als wir glauben."
Gleich in der Eingangshalle wartete Reed bereits auf uns oder eher auf mich. Ich hatte ihn schon lange nicht mehr so gesehen. Sein Anblick erinnerte mich an den Reed vom Anfang des letzten Schuljahres, wo er immer so finster und bedrohlich ausgesehen hatte. Sein Blick war im Moment genauso schaurig und ich stoppte wie von allein von der deutlichen Spannung.
„Ich gehe besser mal", sagte Kellin mit einem leichten Schmunzeln im Gesicht und ich sah ihm hilflos nach. Musste er mich ausgerechnet jetzt allein lassen?
„Du kannst mir nicht ewig ausweichen", rief Reed ihm nach. „Wir zwei reden darüber noch!"
„Wieso? Weil ich mit deiner Partnerin einen kleinen Ausflug gemacht habe?"
„Du hast sie zu dieser fucking Verrückten gelassen!", zischte Reed und Kellin verdrehte die Augen. „Es ist nichts passiert", versicherte er ihm. „Aber ich habe gerade keine Zeit dafür. Ihr zwei könnt ja gern etwas darüber reden." Grinsend lief er davon und ich atmete tief durch.Reed drehte sich schweigend um und lief zur Treppe. Eilig folgte ich ihm.
„Du bist sauer und das verstehe ich", rief ich ihm nach und hörte ihn auflachen. „Tust du das? Ich erfahre von Hayden, dass Kellin und du in die Vergangenheit wollt. In welches Jahr genau kann oder will er nicht sagen und so kann ich nicht nach und ich habe keine Ahnung, ob es dir gut geht oder du nicht wieder erstochen wurdest!" Er bemühte sich ruhig zu bleiben, schritt in das erste beste Zimmer und ich folgte ihm, schloss die Türe hinter mir. Wir waren in irgendeinem Büro gelandet, aber mir war es gleich. Keiner außer uns war hier, das war gut.
DU LIEST GERADE
Avenoir| Band 3 [18+] ✓
Viễn tưởng||Band 3 'Die Legende der Unterwelt'|| Belogen. Verraten. Entführt. Nachdem das Leben von Alice nach einigen schockierenden Wahrheiten und einem verhängnisvollen Deal auf den Kopf gestellt wurde, kommt es nur noch schlimmer. Von ihrer großen Liebe i...