"I have never felt this empty, it feels like the more I am understanding everything, the more empty I am getting within." - Tahseen Anam
Wir hielten vor den Männern mit einem großzügigen Abstand an. Rowan hatte nur Augen für Malia, während Marek abschätzend seine Blicke über uns alle gleiten ließ. Was er sich wohl dachte? Er sah länger zu Malia als zum Rest von uns, doch ich konnte seinem Gesicht keine Emotionen ablesen. Keine Freude sie zu sehen, keine Sorge über die Lage. Er wirkte regelrecht gleichgültig, als ob es ihm egal wäre, was hier passiert.
„Ihr seid gekommen", sagte Rowan schließlich. Offenbar hatte er nicht damit gerechnet.
„Bringen wir es hinter uns", murrte Kellin. „Was willst du für die Freiheit von Alice haben?"
„Ich denke, das wisst ihr ganz genau." Rowan lächelte und sah mehr als nur deutlich zu Malia. Diese presste sich enger an Kellins Seite, was Rowan alles andere als gefiel. Sein Blick verdüsterte sich und er sah zu mir.„Alice! Zu mir!"
Ich wollte nicht. Ich wollte mich dagegen wehren und bei Reed bleiben, dessen Händedruck fester wurde, aber ich musste. Ich gehörte in der Hinsicht nicht mehr mir und ich wollte nicht mit den Konsequenzen leben müssen.
Ich entzog deswegen Reed meine Hand und schweren Herzens ließ er es los. Er wollte mir nicht wehtun müssen.
„Stopp!", sagte Malia, bevor ich losgehen konnte. Mit einem verzweifelten Blick sah sie von mir zu Rowan.
„Malia!", sagte Kellin warnend und ich hatte auch ein bisschen Angst davor, was sie sagen, was sie machen könnte.
„Er wird sie umbringen", sagte Malia. „Mich würde er nicht umbringen."
„Schlaues Mädchen", sagte Rowan lächelnd. „Alice werde ich in Stücken zurück an Reed senden." Er zwinkerte diesem dabei zu und sofort zog mich Reed mit einem Ruck zu sich zurück, würde mich sicher nicht mehr gehen lassen. Das würde nicht gut enden. Wie hatten sie sich das vorgestellt?Wenn dieser Plan so funktionieren sollte, wie wir es wollten, mussten wir Rowan ein bisschen länger glücklich stimmen.
„Du wirst nicht zu ihm zurückgehen!", zischte Kellin und sah seine Partnerin warnend an. Sicher würde er vorher mit ihr in die Zeit springen, anstatt sie einen Deal mit Rowan vorschlagen zu lassen. Genauso würde Reed hier mich lieber mit sich nehmen und in der Zeit verschwinden. Nur was wäre dann mit Elin?
Bevor jedoch überhaupt irgendwer auch nur ein einziges weiteres Wort sagen konnte, fielen Schüsse.
Wir hatten mit Schüssen gerechnet. Sie sollten unser Weg zur Flucht sein, um diesem Gespräch noch eine Weile länger auszuweichen, nur leider waren das nicht die Schüsse, auf die wir gewartet hatten, denn sie galten nicht zur Abschreckung Rowans. Sie galten uns.
Kellin war so schnell vor Malia, dass die Kugel nicht sie, sondern ihn treffen konnte. Mit voller Wucht riss Reed Elin und mich gleichzeitig zu Boden, wo er sich auf uns warf, versuchte uns gleichzeitig zu schützen. Ich war ganz irritiert von dem, was geschah.
Wer schoss da?
Rowan würde es kaum gewesen sein, von dessen Seite hörte ich nun auch Schüsse, die jedoch nicht uns galten.
„Ins Auto!", schrie jemand und ich hörte, wie endlich auch von unserer Seite zurückgeschossen wurde.
Das waren die Schüsse, auf die wir eigentlich gewartete hatten. Irgendwie war dieser sehr simple Plan sehr schnell gescheitert.
Verschreckt sah ich auf und war verwirrt Sasha zu sehen, der seine Waffe nachlud und geradewegs Rowans ins Visier nahm und verfehlte. Sasha war seltsamen Drogendealer, der sich immer in diesem Park aufgehalten hatte, den ich zu Beginn in London genau hier getroffen hatte. Nie hätte ich damals gedacht, ihn genau hier mal wieder zu sehen und das bewaffnet wie er unsere Leben rettet. Ich hatte ihn ewig nicht mehr gesehen. Dass er nun hier war und auf diejenigen schoss, die uns attackierten, verwirrte mich. War er einer der Leute, die Reed aufgesucht hatte für unseren Plan? Wir hatten nicht gerade viel Zeit gehabt uns irgendwas zu überlegen, aber dass er ausgerechnet Sasha – den er doch so verachtet hatte – um Hilfe bittet, irritierte mich sehr.
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Avenoir| Band 3 [18+] ✓
Fantasia||Band 3 'Die Legende der Unterwelt'|| Belogen. Verraten. Entführt. Nachdem das Leben von Alice nach einigen schockierenden Wahrheiten und einem verhängnisvollen Deal auf den Kopf gestellt wurde, kommt es nur noch schlimmer. Von ihrer großen Liebe i...