"I feel like a part of my soul has loved you since the beginning of everything. Maybe we're from the same star." - Emery Allen
Für die Feier im Quartier würde ich ein Kleid brauchen und Elin sowieso, die nur mit leichtem Gepäck nach London gereist war. Da ich nicht allein durch die Gegend wandern sollte, Hayden meinte, lieber zu sterben als mit uns Kleider zu kaufen, mussten meine Brüder herhalten, um uns in die Stadt zu eskortieren.
Meine unschöne Begegnung mit Olivia gestern hatte ich brav für mich behalten. Hayden war zwar immer noch besorgt gewesen, ob ich wirklich gesund war und hatte mich eindeutig lieber zu den Heilern schleppen wollen, aber er hatte immerhin nichts an Reed gesagt und sich mit meinen Antworten, mir würde es gutgehen, letztendlich zufriedengegeben. Hätte er es Reed trotzdem auch nur in irgendeiner Weise gesagt oder angedeutet, dann hätte ich es bemerkt. Sicher wäre Reed nur durchgedreht hätte er erfahren, dass ich umgekippt und zu Atmen aufgehört hatte.
Ich wusste nicht, was ich über diese skurrile Begegnung mit Olivia denken sollte, was ich von der Botschaft halten sollte. Was war der Eingang der Welten? Selbst wenn ich es wüsste, würde ich jemanden wie sie gewiss nicht aufsuchen. Ich traute ihr nicht. Sie hatte ja selbst zugegeben, Reed und mich beseitigen zu wollen. Eine weitere Person, um die man sich sorgen müsste. Wunderbar.
Nein, ich würde gewiss keine Suiziden Tätigkeiten unternehmen und sie um Hilfe bitten. Ausnahmsweise war ich nicht so lebensmüde oder bescheuert. Ihre Hilfe würde nur mit einem Preis kommen und ich war nicht bereit noch mehr zu zahlen.
„Wie wäre es mit Rot?", fragte Elin und hielt sich ein hübsches und doch auch sehr reizvolles Kleid vor den Körper.
„Du würdest auffallen."
„Bisschen zu sehr, oder?" Sie war glücklich, dass sie mit ins Quartier durfte. Da jedem bekannt war, dass sie eine Eingeweihte war und wir das Fest als Schutz ansahen, würde sie dabei sein dürfen. Es war eine seltene und ehrenvolle Ausnahme. Es gab zwar viele Eingeweihte im Dorf, die mittlerweile nicht mehr direkt von Wächtern abstammen, aber um zu einer Feier wie dieser eingeladen zu werden, brauchte man schon die richtigen Kontakte. Es hatte eben seine Vorteile, eine Noir zu sein.„Vielleicht sollten wir diskret und süß aussehen. Ist das nicht angemessener, wenn man Götter um Segen bittet?" Ich hatte ehrlich keine Ahnung, was angemessen war. Manche Götter hatten das Wort Diskretion sicher nicht gekannt. Ich wusste nicht besonders viel zu den Mythologien, doch hatte die Hälfte aller Gottheiten sich nicht durch die Geschichte gehurt und Inzest betrieben? Was man da von Diskretion halten sollte, wusste ich wirklich nicht zu sagen.
„Kann sein, auch wenn das langweilig wäre." Traurig begutachtete Elin die etwas schlichteren Kleider. Sie waren auch ziemlich hübsch, nur eben etwas prüder und dadurch vermutlich angemessener. Wir würden immerhin nicht auf irgendeiner wilden Party sein, sondern im Quartier. Das wildeste, was dort passieren könnte, wäre dass Mr Norbert zu tief ins Glas schaut und anfängt, alte Götter Balladen zu singen.
„Das sieht doch süß aus", sagte ich und reichte ihr ein dunkelblaues Kleid, das bis zu den Knien reichte, keinen Ausschnitt besaß, dafür jedoch ganz luftig geschnitten war, etwas Märchenhaftes an sich hatte.
„Ja, das hat was", sagte sie und begutachtete das Kleid genaustens, schien Gefallen daran zu finden.
Ich lächelte wissend, dass ich sie überzeugt hatte. Also musste ich nur noch für mich eines finden. Ich wollte kein dunkles Kleid tragen. Ich wollte fröhlicher gekleidet sein, es sollte immerhin ein fröhliches Fest werden.
Mein Blick fiel auf ein Kleid, das weiß war, weiß vermischt mit einem Hauch von der Farbe frisch blühendem Lavendel. Es sah ähnlich aus wie Elins. Es präsentierte nicht unnötige Reize und sah doch so märchenhaft aus. Wir könnten in den Kleidern aussehen wie Elfen.
DU LIEST GERADE
Avenoir| Band 3 [18+] ✓
Fantasía||Band 3 'Die Legende der Unterwelt'|| Belogen. Verraten. Entführt. Nachdem das Leben von Alice nach einigen schockierenden Wahrheiten und einem verhängnisvollen Deal auf den Kopf gestellt wurde, kommt es nur noch schlimmer. Von ihrer großen Liebe i...