fünfunddreißigstes Kapitel: Zeitungsartikel

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"Mein lieber zukünftiger Ehemann, 

Lieber Unbekannter, 

die Zeitung ist heraus und alle kaufen sie! Heute werden wir einen Umsatz von mindestens dreihundert Dollar gemacht! Doch es wird nicht mehr lange dauern, bis Familie Alden wieder explodiert... 

"Tochter der Fosters lässt sich auf Casanovas ein - ist die ehrbare Miss Foster vielleicht gar nicht so fehlerlos? 

Die jüngste Frau der Fosterfamilie scheint sich neuerdings häufiger mit mehreren jungen Männer zu treffen. Erst kürzlich wurde sie mit vier jungen Männer, darunter zwei nicht aus dieser Gegend, beim Unterhalten beobachtet. Sie solle mit ihnen laut gelacht und einen sogar am Arm berührt haben, während dieser näher rückte. Die anderen beiden sind nicht sonderliche ehrbar, da sie in den zwei und sieben Monaten ihres bisherigen Verbleibes hier mehr als zwanzig Frauen auf der Straße angesprochen haben sollen, wie auch einer von beiden drei schon ausgeführt hat. Alle vier sind unverheiratet und genießen keinen guten Ruf, wie auch keine gute Abstammung. 

Zudem traf sich Miss Foster am letzten Donnerstag mit einem Mann, James Alden, welcher aufgrund seines Benehmen nicht als vollwertiges Mitglied dieser Familie angesehen wird, welcher in derselben Wochen mehrere andere Frauen ausführte. Sie berührte vor Zeugen mehrmals seine Hand und kam mit ihrem Gesicht auffallend nah an seines heran. Außerdem tat sie nicht das Geringste, um James' offensichtlichen Flirtversuche zu unterbieten. Im Gegenteil, sie schien sein Verhalten noch mehr anzustacheln, weshalb es von diesem Dorf nicht geduldet werden kann, dass sie Männer, deren Benehmen ohnehin nicht sonderlich ruhmreich ist, weiter in diese Verdammnis verführt. 

Wenn schon die Kinder der Fosters zu solch einem frevelhaften Benehmen tendieren, wozu sind dann erst die Eltern fähig? Man will es sich gar nicht ausmalen. Vermutungen gehen natürlich umher. Stimmt der Verdacht, dass sie das Feuer selbst gelegt haben? Auf Dauer gar nicht so abwegig, wie es zu Anfang schien. Man kann nur darauf hoffen, dass andere sich an diesem Benehmen kein Beispiel nehmen." 

Das Geschäft läuft prächtig und wie ich sehe, müssen wir eine Neuauflage machen. Ein Glück, dass wir die erste Seite noch immer in der Zeitungspresse zurechtgelegt haben. Vielleicht können wir auch etwas kürzen, wenn die Zeit nicht reicht. Schließlich will jeder nur den ersten Artikel lesen. 

Hach, selbst James hat schon etwas von diesem Spektakel mitbekommen! Geschieht ihm recht, immerhin war er es schließlich, der sich frevelhaft benommen hat. Wie kann er es wagen... Doch auch Miss Foster läuft schon wütend durch die Gegend und sucht mich. Während bei einander aus dem Weg gehen. Und sie eigentlich wissen müssten, wo ich bin. 

Was denkst Du? Werde ich mit meinem Artikel mein Ziel erreichen? Lucy meint, dies sei selbstverständlich. 

Ich muss los, die Zweitauflage wartet auf mich. 

Deine 

Elisabeth" 

Mit einem Grinsen faltete sie den Brief zusammen und legte ihn in ihre Tasche. Die Konsequenzen zählten nicht mehr, Hauptsache, dass sie ihr Ziel durchbringen konnte. Langsam schienen ihr Geld und Erfolg zu Kopf gestiegen zu sein, doch war es so? Und wie weit würde sie wirklich gehen, um ihre Ziele zu erreichen? 

Denn auch die Macht über alles Geld der Welt ist weniger wert, als die Macht, die Liebe in seinem Herzen zu nutzen--- 

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