Die Dame, die mein Geld mit nach hinten genommen hat, zieht mich reflexartig am Arm hinter den Schalter. Duckend laufen wir in Richtung der Badezimmer und verschließen die Tür hinter uns.
„Ich kenne jemanden", sage ich und lehne mich gegen die Tür. Die Dame – Maria, so wie es auf ihrem Namensschuld steht holt währenddessen einen Schlüssel aus der Tasche und verschließt die Tür. „Oh Gott. Einen Überfall hatten wir schon lange nicht mehr ", sagt sie und hält sich die Stirn. „Ich kenne jemanden, der uns helfen könnte", wiederhole ich. „Die Polizei ist sowieso gleich hier, also alles gut", sagt sie und öffnet die Bluse um etwas Luft darunter kommen zulassen.
„Sucht die Toiletten ab!", hören wir jemanden schreien.Sofort treffen sich unsere Blicke und Maria nickt mir stumm mit bleichem Gesicht zu. Sofort wähle ich die besagte Nummer und halte das Handy an mein Ohr.
„Matteo?", flüstere ich.„Was ist los - alles okay?", fragt er. „Wir - ich bin in einen Banküberfall geraten", flüstere ich stockend. „Bei welcher Bank?", fragt er und ich höre wir er losrennt. „Ost Bank", antworte ich. „Weißt du, wo die ist?", frage ich, während mir eine Träne über das Gesicht rollt. „Ja weiß ich, es wird alles gut - keine Panik. Ich bin gleich da", sagt er mit ruhiger Stimme. „Beeil dich", sage ich und lege auf.
„Wer war das?", fragt Maria und schaut mich schockiert an. „Ein alter Freund von mir", antworte ich, bevor ich ein rütteln an der Tür vernehme. Geschockt schaue ich Maria in die Augen und lege meinen Zeigefinger an den Mund und zeige gleichzeitig auf die Kabinen. „Keinen Mucks mehr!", flüstere ich. Der wird uns hier hundert pro finden und verteidigen können wir uns in der Kabine nicht. Maria stupst mich mit ihrer Hand an und deutet auf die Decke. Sofort nicke ich und stelle mich auf die geschlossene Toilette. Vorsichtig schiebe ich die Deckenbretter auf und passe auf, dass keine von ihnen herunterfällt. Die ersten Bretter sind weg und ich stütze mich hoch in den Hohlraum. Sofort kommt Maria mir nach und legt sich mit zu mir auf die Bretter. „Ganz schön stickig hier", flüstere ich. „Besser als zu sterben", sagt sie.
Kurz bevor ich darauf antworten kann, wird die Tür aufgestoßen und Schuhe stampfen auf die Fließen. Sofort schnellt meine Hand auf Marias Mund und ihre auch auf meinen. Marias Gesicht ist voller Tränen und sie ist kurz davor aufzuschluchzen.
Wir werden nicht sterben. Heute nicht. Und vor allem nicht hier.Schüsse fallen von unten und Leute schreien auf.
Maria weint weiter und senkt den Kopf nach unten. Die Person steht nun genau unter uns und da fällt mir auf, dass eine der Platten nicht richtig in seiner Fassung steckt. Maria bemerkt dies auch und ist dabei ihre Hand auszustrecken, die ich jedoch aufhalte und meinen Kopf schüttle. Das wäre zu laut. Dann bemerkt er uns. Plötzlich fallen erneute Schüsse und die Person stürmt aus dem Badezimmer. Wir beide lösen die Hände voneinander und atmen tief durch.
Bitte lass es Matteo sein.Erneut fallen Schüsse, Leute stürmen die Treppen hoch und das Wort „gesichert" ertönt von jeder Seite. Endlich.
Erleichtert lache ich auf und lasse mich auf die Metallträger fallen. Maria lächelt mich an und greift nach den Platten. „Nicht", sage ich und halte ihre Hand auf. „Nur vorsichtshalber sollten wir noch etwas warten", sage ich. „Wie oft hattet ihr schon solche Überfälle?", frage ich. „Also in meiner Laufbahn, bestimmt schon um die 30 Stück", sagt sie und zählt es an ihren Fingern ab. „So viele?", frage ich erstaunt. Sie nickt. „Der war aber bis jetzt der nervenaufreibendste", sagt sie und lacht kurz.
„Coco!", schreit jemand. Matteo - endlich.Ich gestikuliere Maria, dass sie jetzt die Bretter abnehmen kann und das alles okay ist. Erleichtert falle ich zusammen und auf einmal ist das ganze Adrenalin aus meinem Körper und die ganze Kraft ist weg. „Kannst du mich halten?", ruft Maria mir zu und reicht mir die Hand. Ich nicke und helfe ihr nach unten. Als sie sicher auf dem Boden steht mache mich auch auf den Weg nach unten.
Unsicher stütze ich mich auf die Bretter neben mir und gleite nach unten. Sofort schlingen sich Arme um mich und ziehen mich behutsam herunter. Als meine Füße endlich auf den Boden treffen drehe ich mich um und schaue in die grünen Augen von Matteo. Doch bevor ich auch nur ein Wort sagen kann, schlingt er seine Arme um mich und umarmt mich so fest wie noch nie. „Ich hatte so Angst um dich", flüstert er in meine Halsbeuge. „Ist alles okay bei dir?", fragt er und ich nicke. „Danke, dass du uns gerettet hast", sage ich und umarme ihn zurück. „Keinen Grund sich zu bedanken, dass würde ich jederzeit tuen", sagt er.
„Das ist im Übrigen Maria", sage ich und zeige auf die besagte Person, die wie angewurzelt in der Ecke steht. „Freut mich und danke, dass Sie so schnell waren", sagt sie. Matteo nickt nur und dreht sich dann sofort wieder zu mir um. Was für ein Benehmen. „Hier oben sind noch welche!", schreit eine Polizistin, die auf einmal im Türrahmen steht. „Ist alles okay bei Ihnen?", fragt Sie und bekommt ein schlichtes „Ja" von mir und Maria. „Sie müssen leider noch etwas hier oben bleiben", sagt Sie. „Unten ist - ich will sie nicht anlügen", sagt die Frau und atmet kurz durch, „alle sind tot... unten ist ein großes Massaker angerichtet wurden." „Es ist besser, wenn Sie hier oben bleiben", sagt Sie und dreht sich wieder um. Matteo bewegt sich, nachdem die Polizistin gegangen ist zur Tür und schaut nach rechts und links.
„Wir gehen", sagt er und kommt wieder zu mir, um nach meiner Hand zu greifen. „Maria!", sage ich und strecke meine Hand nach ihrer aus. Mit schnellen Schritten geht Matteo die Flure lang, welche von Blut bedeckt sind. Ich glaube mir wird schlecht. „Nicht hingucken!", sagt Matteo ernst und läuft zum Notausgang. Er schlägt die Tür auf, schaut sich erstmal um, bevor er meine Hand wieder ergreift und die Treppen nach unten läuft.
„Kommst du allein klar?", frage ich Maria und sie fällt mir in die Arme. „Danke schön", sagt sie. „Reicht jetzt", kommt von Matteo der hinter mir steht, doch Maria ignoriert ihn gekonnt. Sie drückt mir noch einen Kuss auf die Stirn und macht sich auf den Weg zu ihren Kollegen. Nachdem sie gegangen ist, schaue ich mich suchend nach meinem Auto um.
„Was suchst du?", fragt Matteo. „Mein Auto", antworte ich knapp. Als ich es endlich in der hintersten Ecke erblicke, mache ich mich auf dem Weg zu diesem, doch werde von Matteo aufgehalten.
„Was machst du?", fragt er wütend. „Nach Hause fahren", sage ich und löse seine Hand von meinem Arm. „Danke dir nochmal fürs Retten - das schätze ich sehr und es ist schön dich wiedergesehen zu haben und ich freue mich das du noch am Leben bist", sage ich und schaue ihm dabei in seine Augen, die bei jedem Wort zucken.„Coco ... ich -", gestresst atmet er schwer auf, bevor er nickt. „Gerne doch", sagt er, lächelt schief und läuft zu seinem Wagen. Irgendwie tut das weh - es tut weh ihn so zusehen.
Soll ich ihm hinterherrennen? Soll ich ihm sagen, wie ich immer noch fühle? Fühle ich überhaupt noch was für ihn? Ich habe keine Ahnung.

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NUDES? I
Romansa𝑪𝒐𝒄𝒐 𝑨𝒖𝒈𝒖𝒔𝒕𝒊𝒏𝒆 & 𝑴𝒂𝒕𝒕𝒆𝒐 𝑫𝒂𝒍 𝑩𝒐𝒏 ✎║✓ (schon bearbeitet) ➸ ♡ 1. Teil der NUDES? Reihe ✧・゚: *✧・゚:* ✧*:・゚✧ ✧・゚: *✧・゚:* ✧ ゚: *✧ ゚: *✧ ゚: *✧ Hast du schon einmal eine Nachricht bekommen, ob du jemanden Nudes schicken kannst? W...