Kapitel 41

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Vorsichtig fasse ich seine Gewehre und Handfeuerwaffen an und verstaue sie in den Schränken. Als ich das letzte Messer zurücklege, stöbere ich gleichzeitig durch ein paar Unterlagen. Das erste Blatt, was ich herausziehe sind Zeichnungen von einem Revolver, eine Rechnung, ein Zertifikat und Qualitätsschein. Mit den Papieren setze ich mich wieder zurück in den Sessel und zünde mir eine Zigarette an.

Das erste Blatt ist das Zertifikat. Taurus Revolver 669 mit Kompensator - personalisiert.
Was ist ein Kompensator?
Moment mal - personalisiert?

Sofort ziehe ich den Revolver aus der Halterung und schaue ihn genauer an. Am Rücken ist ein Herz eingraviert und auf der Seite erscheint der Satz:
„You belong to me and I belong to you (Du gehörst zu mir und ich gehöre dir)."

Oh Mann, der Typ weiß, wie man ein Mädchen bekommt. Meine Augen sind immer noch auf die Worte fixiert, bis mein Handy klingelt.
Unbekannte Nummer.

„Hallo?", frage ich. „Hallo Frau Augustine, hier ist Lorenzo. Ich wollte Ihnen nur Bescheid geben, dass wir den zwölften Koffer leider verloren haben", sagt er und entschuldigt sich dafür.
„Wie geht es Ihnen eigentlich? Wurde irgendjemand verletzt?", frage ich, ohne auf den Koffer zu achten. „Es geht allen so weit gut, danke der Nachfrage - das hat bis jetzt immer keinen interessiert", sagt er und wird emotional. „Na dann, können Sie sich jetzt schon daran gewöhnen", lache ich. „Das mit den Koffern teile ich Matteo mit", sage ich. „Das wäre nett", sagt er, „und teilen Sie Matteo bitte mit, dass ich hoffe, dass er sich schnell wieder erholt?", fragt er. „Natürlich", antworte ich. „Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag", sage ich und lege auf.

Vor dem Krankenhaus angekommen, laufe ich zielgerichtet zu Matteos Zimmer. Ohne anzuklopfen, gehe ich hinein und erwische ihm beim Rauchen. „Raus mit dem Ding, oder ich stecke es dir umgedreht in den Mund!", zische ich und greife nach der Zigarette und werfe sie aus dem Fenster. „Nur weil du gerade eine Sucht bekämpfst, heißt das nicht das du mit einer anderen anfangen kannst", sage ich wütend. Immer noch in Rage drehe ich mich genervt zu Matteo um, der genau vor mir steht. Genau vor mir.

„Du riechst nach Rauch", raunt er gegen meine Lippen. Leicht nicke ich, ehe er dunkel grinst und mich nach hinten auf sein Bett wirft. „Matteo, was soll das werden?", zische ich ihn an. „Wirst du schon sehen", sagt er und stellt einen Stuhl unter die Türklinke. „Matteo - ich drücke den verdammten roten Knopf, wenn du das nicht lässt. Du hast andere Probleme, um die du dich kümmern solltest!", gebe ich wütend von mir.
Schwer atmend stemme ich mich vom Bett auf und schaue auf Matteo, welcher genau vor mir steht.

„Du siehst heiß aus", raunt er und schluckt. „Oh verdammt, dass ist schlimmer als der Entzug an sich." Gestresst fährt er sich über das Gesicht. „Machen wir einen Deal?", frage ich und habe sofort seine Aufmerksamkeit. „Du darfst mich so lange wie du willst mit deinen Blicken ausziehen, aber du hörst mir währenddessen zu", sage ich und mache meine Krawatte locker. „Verstanden?", erkundige ich mich und vernehme nur einen Matteo, der wie in einer Trance nickt und auf meine Krawatte fixiert ist.

„Also, wir haben nur elf von deinen zwölf Koffern bekommen. Den fehlenden Koffer haben deine Männer nicht mehr bekommen und du sollst darüber weiter entscheiden", fahre ich fort. „Deinen Männern geht es aber gut", lächle ich, „keiner wurde verletzt." „Hast du verstanden?", frage ich.
Matteo nickt und erst jetzt bemerke ich, dass er genau über mir ist und mich mit seinem Körper eingekesselt hat.

„Hast du schon wieder nicht richtig geschlafen?", frage ich, während ich über seine Wange streiche. Er nickt nur und legt sich in meine Handinnenflächen. „Ich kann nicht mehr", sagt er nach ein paar Minuten der Stille. „Müde, oder einfach alles?", frage ich besorgt. „Einfach alles", antwortet er.
„Komm her", sage ich und klopfe auf den Platz neben mir. Ohne auch nur zu zögern, legt er sich neben mich.
„Weißt du was am schlimmsten ist?", fragt er mich, was ich mit einem Kopfschütteln quittiere. „Das ich nicht mehr die Kraft habe dich zu verführen", sagt er traurig, was mich zum Lachen bringt. „Mach dir keine Sorgen darum, probiere etwas zu schlafen", sage ich, doch da ist er mir schon voraus.

NUDES? IWo Geschichten leben. Entdecke jetzt