Kapitel 22

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„Muss nicht sein", sage ich und schaue angeekelt auf den Drink vor mir. „Nur weil du letztens davon gekotzt hast, heißt das nicht, dass das heute nochmal passieren wird", kichert Aven, „jetzt sei mal ein richtiger Mann."

Zögernd nicke ich und exe den ersten Shot nach hinten. Angewidert verziehe ich mein Gesicht, bevor ich mir den nächsten nehme. Am besten alle auf einmal weg, dann hat man es hinter sich. Angetrunken torkeln wir auf die Tanzfläche und Aven schlingt sich sofort um meinen Körper. Ihre Hände gleiten zu meiner Taille und ihr Kopf legt sich in meine Halsbeuge. „Wenn ich lesbisch wäre, würde ich dich hier und jetzt nehmen", lacht sie durch die Musik und löst sich von mir. „Danke?", frage ich und steige in ihr schrilles Lachen ein.

„Ich glaube ich werde heute glücklich werden, also können wir nicht zusammen nach Hause", lallt meine Freundin und schaut sich im Club um. „Pass auf dich auf!", schreit Aven mir noch hinterher, bevor sie sich einen Mann aus der Menge schnappt und ihre Hände um seine Taille legt. „Du auch!", schreie ich zurück und laufe wieder zur Bar.

„Was möchtest du denn?", fragt mich unser Barkeeper und schenkt einem Mädchen einen Wodka ein. „Weiß nicht", sage ich und lasse meinen Blick über die Flaschen hinter ihm gleiten. „Wie wäre es mit einem „Liquid Cocaine"?", fragt er und wackelt mit seinen Augenbrauen. „Auf keinen Fall", sage ich und halte die Hände vor mich. Ich will dieses Wort nicht mehr hören - auch nicht auf Englisch. „Einen Pinkie also", sagt er und mixt meinen Drink hinter der Theke. Nach Sekunden schiebt er das Shotglas auf mich zu und lächelt mich an, ehe er die Bestellung von jemanden anderen annimmt. Ohne darüber nachzudenken, trinke ich den Shot aus und laufe wieder auf die Tanzfläche. Der Shot war wie ein Auslöser.

Auf einmal wird mir schwindelig und ich muss anfangen zu kichern. Geschockt reiße ich meine Augen auf und schüttle meinen Kopf. Ich kann noch nicht schlaff machen - nein, nicht jetzt. Mit schwingenden Hüften bewege ich mich durch die Musik und bemerke die ein oder andere Person, die es sich neben - oder an mir bequem macht.
Erst nach einer warmen Hand auf meinen Bauch öffne ich meine Augen und merke, wie weiche Haare in meinen Nacken fallen und ein Kopf in meine Halsbeuge. Die Person gleicht sich meinem Hüftschwung an und legt seine beiden Hände um meine Taille und drückt mich fest an sich.
Eine Essenz von Minze zieht an meiner Nase vorbei und sofort bleibe ich stehen und drehe mich um.
„Matteo?"

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