Kapitel 47

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„Komm schon!", brüllt er und öffnet meinen Gürtel. Scheiße - Scheiße.

Schließlich greift er nach vorne und öffnet den Reißverschluss meiner Hose. Die Hand, die auf meinem Rücken liegt, drückt er weiter nach unten, sodass ich noch mehr in die Matratze einsinke und nun noch kaum Luft bekomme. Keuchend ziehe ich vereinzelt Luft durch meine Lungen, ehe diese immer weniger wird. „Ich hoffe es kommen noch weitere von diesen Geräuschen aus deinem hübschen Mund", lacht er laut und öffnet seinen Reißverschluss. Nein. Nein.

Mit aller Kraft versuche ich mich nochmal hochzustemmen doch vergebens. „Hör auf dich zu bewegen du Hure!", schreit er und schlägt mit geballter Faust auf meinen unteren Rücken, was mich wieder auf die Knie zwingt. Meine Arme hat er hinter meinen Rücken verschränkt, sodass ich mich nicht mehr bewegen kann. Verdammt.

„Fuck", sagt er außer Atem, „wenn ich dich flachlege, dann schneidet mit der Boss bestimmt den Schwanz ab - da müssen wir uns doch wohl für etwas anderes entscheiden."
Mit einer Hand zieht er meinen Körper nach oben und drückt mich in das dreckige Badezimmer.

Banks Hand greift nach dem Duschkopf, ehe er den Schlauch von dessen nimmt und ihn um meinen Hals legt. „Wag es dir!", zische ich und schaue in sein lachendes Gesicht. Sofort zieht er den Schlauch fest und mir geht die Luft aus.
Ich trete ihn immer stärker und öfter in seinen Magen, jedoch ohne Wirkung. Vereinzelte Laute kommen aus meinem Mund und meine Hände umklammern den Schlauch, der sich immer fester zuzieht. Mit zusammengepressten Lippen rücke ich nach hinten und merke, wie mich meine Kraft verlässt.

Ein lauter Schlag ertönt und Banks Gesicht färbt sich rot. Einzelne Tropfen laufen über seine Stirn und in seine Augen, bis er auf mir zusammensackt.
Mein Blick schnellt nach oben und in das Gesicht von Matteo.
Dieser zieht Banks von mir herunter und schmeißt ihn zwischen die geöffnete Tür. Währenddessen reiße ich den Schlauch ab und atme tief ein. Schmerzhaft halte ich meinen Hals fest und drücke mich aus der Wanne heraus. Matteo steht mit seinem Rücken zu mir und schlägt die Tür immer wieder auf und zu. Oh, bitte nicht.
Ein lautes Knacken ertönt und Matteo dreht sich blitzschnell um. „Augen zu", sagt er tief und zieht mich auf seine Arme.

„Wo hat er dich überall angefasst?", schreit mich Matteo an und drückt mich in der Dusche an die Wand. „Wo verdammt nochmal?", schreit er mir in mein Gesicht. Ich habe Angst.

Matteo hat einen bestialischen Blick und zeigt seine Zähne. Seine Schläfe pocht und er ballt die Fäuste. Mit seinem Körper hat er mich eingekesselt und drückt mich immer weiter nach hinten in die Dusche. „Antworte!", brüllt er wieder. Ich kann nicht mehr. Es ist zu viel. Ich habe keine Kraft mehr.

„Hör auf!", schreie ich zurück und drücke Matteo von mir weg. Wie gewohnt bewegt er sich keinen Zentimeter. „Antworte!", brüllt er und mir platzt fast das Trommelfell. „Hör auf zu schreien!", brülle ich und schlage Matteo mit flacher Hand in sein Gesicht. Sein Kopf schnellt zur Seite, ehe er mich mit aufgerissenen Augen anschaut.

„Cazzo! (Fuck!)", jault er und fällt auf die Knie. Sein klägliches Weinen wird lauter und sein Körper fängt an unter den Tränen zu beben. „Ich konnte dich nicht beschützen!", schluchzt er und vergräbt sein Gesicht in seinen Händen, „ich habe dich angeschrien und dir Angst gemacht."
Hilflos rutsche ich die Wand herunter und falle auf den nassen Boden. Ich kann nicht mehr.

Matteo beugt sich über meinen Körper und stellt die Dusche hinter mir aus. Pitschnass bleibt er über mir stehen und greift nach meinem Gesicht.

„Es tut mir leid, dass ich dich im Stich gelassen habe und nicht für dich da war", sagt er und streicht sich mit einer Hand die Tränen weg. „Ist schon okay", gebe ich zurück und stehe auf. Matteo läuft mir hinterher und hält mich am Handgelenk fest. Schnell schüttelt er den Kopf. „Nicht", sagt er und schlingt seine Arme um mich, „nichts ist okay."
Mir egal. Mir ist alles egal.

Nach Matteos vielen Entschuldigungen habe ich mich erschöpft in sein Bett gelegt. Vorsichtig hat er sich neben mich gesetzt und mich die ganze Zeit beobachtet. „Verzeihst du mir?", fragt er und schaut auf seine Hände. „Ja, aber sei nächstes Mal eher da", antworte ich und Matteo atmet laut aus. „Es wird kein nächstes Mal geben", sagt er. „Solange ich da bin, wird dir nichts passieren", sagt er und legt sich neben mich. Lüge.

„Hörst du das?", fragt er nach zwei Stunden der Stille und schreckt auf. „Nein, was denn?", frage ich und fühle, dass mein Körper immer noch wie taub ist. „Das Piepen", sagt er ernst und schnellt vom Bett auf. „Ich höre nichts, vielleicht bildest du es dir ja nur ein", beruhige ich ihn, während er das halbe Zimmer auseinandernimmt.

„Raus!", brüllt er auf einmal und zieht mich an meinem Arm aus dem Bett. Er rennt mit mir die Treppen herunter. „Runter!", brüllt er und drückt mich auf den Marmorboden.

Nachdem er mich hinter den Küchenblock gezogen hat, explodiert die oberste Etage. Ein lauter Knall schallt durch sein Anwesen und Steinsplitter fliegen herum. „In den Keller!", ruft er durch den Lärm und ich laufe in gehockter Haltung zur dessen Tür, während immer mehr neben uns in die Luft geht. „Komm. Schnell!", ruft Matteo und wirft mich nach zwei Stufen über seine Schultern. Er rennt weiter und weiter, bis er mich auf einen der Ledersessel wirft.

„Was zur Hölle ist hier los?", schreie ich. Mein Ohr fiept schon wieder - wie ich es hasse. Ich hasse dieses Leben. „Ein Attentat, oder einfach nur so aus Spaß. Würde ich auch machen", lacht Matteo dunkel und räumt Kisten hin und her und schiebt diese in Richtung der Treppe, von der wir gekommen sind.

„Unter den Tisch!", ruft er und schaut mich befehlend an. Ich gehorche und kauere mich unten den massiven Holztisch. „Es wird alles gut, kleines", sagt Matteo. Das Adrenalin schießt immer noch durch meinen Körper und verdoppelt sich bei jedem Knall und zusammenbrechen der Wände. Nach dem Fertigstellen seiner Konstruktion kriecht Matteo unter den Tisch und beugt sich, wie ein Schild über meinen Körper. „Vertrau mir, es wird alles gut", sagt er, ehe die ersten Sprengsätze in der hintersten Ecke des Kellers hochgehen. Der Dreck und Geröll wird durch die Luft gefeuert und trifft in die Weinregale.

Mein Herz bleibt bei dem Anblick stehen, wobei Matteo den Griff nur wieder um mich festigt und meinen Kopf nach unten drückt.

Minuten später hört alles auf und Stille breitet sich aus. „Ich glaube es ist vorbei", sagt er und mein Körper sinkt in sich zusammen. Er stellt sich gerade hin und schaut sich in dem Chaos um.
„Deine Hände", sage ich und deute auf die blutverschmierten Handinnenflächen, die er an seiner Hose abwischt. Er zieht sein T-Shirt hoch und sucht nach einer potenziellen Wunde. Sein Blick schnellt nach oben und sein Gesicht wird bleich, bevor er zusammensinkt.

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