Bloodred Lips // 𝑇𝑎𝑒𝑘𝑜𝑜𝑘 ✓

Chapter 27.

Taehyung

Ich fühlte mich fast etwas high. Oder womöglich passte betrunken sogar ein wenig besser. Denn alleine der Weg zu mir nach Hause stellte sich als eher schwierig dar. Deswegen bekam Jungkook diese Nacht wohl eine etwas ruhigere und normalere, da ich keinesfalls mehr in der Lage dazu sein würde, sie zum Tag werden zu lassen. In Form von verschiedenen Dingen, so wie die Nächte davor auch. Nur wohl eher weniger ohne den heißen Sex, da der Hintern des Jüngeren weiterhin ziemlich schmerzen müsste.

Sicher nicht der einzige Teil seines Körpers, der schmerzte. Unsere Position zuvor, wie ich ihn gegen die Wand gedrückt hatte, verloren in meiner Lust und somit mit wenig Zurückhaltung, dürfte keinesfalls angenehm gewesen sein. Auch sein Hals, gerade die Stelle, an der ich das unglaublich einladende Blut des Jüngeren ausgesaugt hatte, musste ein wenig mehr als gewöhnlich Schmerzen. Da ich erst gestern sein Blut kosten durfte, an der gleichen Stelle.

Was mich natürlich eher weniger störte. Zu wissen, dass der Jüngere wegen mir mit einem schmerzenden Körper herum lief. Heute morgen konnte er sein Humpeln keinen Moment lang verstecken, weswegen er sich erneut mehrere Ausreden ausdenken musste. Selbst im Pausenraum hatte er dauerhaft seine Sitzposition ändern müssen, aufgrund des ziehenden Schmerzes in seinem süßen Hintern.

Apropos heute morgen. Es wunderte mich tatsächlich, dass Jungkook den Fakt erst einmal ruhen ließ, dass er mich Tagsüber dort gesehen hatte. Laut seines Wissens dürfte ich als Vampir keinesfalls, während die Sonne schien, meine Villa verlassen. Da ich entweder verbrannte, so wie es der Mythos besagte, oder er etwas zu viele Filme ansah und glaubte, meine Haut fing an zu glänzen, als wäre sie mit kleinen Edelsteinen besetzt.

Ich hätte ihm mein kleines Geheimnis sicherlich nicht verraten, immerhin gab ihm dies eine einfache Möglichkeit, zurück zu schlagen. Was das Gegenteil von dem darstellte, was ich wollte. Mir gefiel es, so viel Macht über den jungen Menschen zu besitzen, in vielerlei Hinsicht. Er schaffte es vielleicht, hin und wieder derjenige zu sein, der ein wenig Kontrolle an sich riss, zum Beispiel heute, indem er mich eifersüchtig machte. Jedoch blieb unser Machtverhältnis, vorallem aufgrund dem Fakt, dass ich ein Vampir war, ein wenig unausgeglichen.

Und so sollte es auch weiterhin bleiben. Er bekam keine Chance, mir auszuweichen. Was er zwar tat war mir die Hölle heiß zu machen, da ich auf diese Art und Weise Rache nahm und ihn keine Sekunde aus den Augen ließ, doch mehr konnte er momentan nicht. Da er viel zu wenig über mich und das Wesen, welches ich war, wusste.

Und seine süße Qual ließ ich gerne über mich ergehen. Denn auch wenn ich es keinesfalls gerne zugab, gefiel es mir, was heute passierte. Die Art wie ich den Jungen eingekesselt hatte und er dennoch die Kontrolle an sich riss. Es war heiß, so erregend und ließ einen mehr wollen. Wenn ich in der Lage dazu gewesen wäre und nicht förmlich betrunken von seinem Blut, hätte ich ihn vielleicht genau dort gegen die Hauswand gefickt und gequält, wie er mich quälte.

"Du bist ja nurnoch weg" beschwerte sich eine mir all zu bekannte Stimme, jedoch aus einem triftigen Grund, denn er hatte ja Recht. Die letzten Tage verbrachte ich fast durchgehend bei dem Menschling, immerhin nahm ich ja auch Rache. Weswegen ich etwas weniger Zeit in Jimin und sein Training steckte. Er war sowieso jemand, der langsamer lernte, als jeder vor ihm. Selbst diejenigen, die eher weniger Vampire sein wollten, lernten schneller als er. Obwohl er sich solangsam damit abfand, nun ein Leben als Untoter zu leben, welcher sich am Leben hielt, indem er Blut trank. Irgendwann könnte er womöglich auch auf Tierblut umsteigen.

Das Blut eines anderen Vampirs zu trinken, taten die wenigsten. Nur unter einem sehr bestimmten Umstand, ein sehr intimer Umstand, wenn zwei Untote, die intensive Gefühle füreinander hatten, ihr Blut teilten. Keinesfalls so intensiv, wie es mit einem Mensch zu teilen, jedoch kam es nahe an dieses Gefühl heran. So wirklich sättigen tat es jedoch nicht.

"Tut mir leid Jimin, aber ich war ein wenig mit meinem Date beschäftigt, welches mich umgebracht hat. Rache nehmen beansprucht ein wenig Zeit. Also entschuldige mich" kam es, doch ein wenig genervt aus mir. Ich war Schuld an dieser Situation. Dennoch könnte Jimin sich definitiv ein wenig mehr anstrengen. Ich rechnete eher damit, dass er sich um einiges mehr ins Zeug legte, da er mich so schnell wie möglich verlassen wollte.

"Wieso tust du das? Mit dem Menschen? Was hast du davon?" eine sehr offensichtliche Frage, die er sich theoretisch selbst beantworten könnte. Wozu nahm man denn Rache? Zudem, da er ein Mensch war, machte es das ganze um einiges interessanter und lustiger. Gerade weil Jungkook eine sehr interessante Persönlichkeit bot, von der ich gerne noch mehr kennen lernen würde. Egal wie sehr er mich teilweise in den Wahnsinn trieb.

Also schmunzelte ich vorerst nur und machte es mir auf einem der vielen, durchaus bequemen Sesseln meines Wohnzimmers bequem, stützte meine Arme auf den zwei lehnen und breitete meine Beine ein wenig aus. Eine deutlich dominante Position, die den Vampir vor mir bloß dazu brachte, die Augen zu verdrehen.

"Es macht Spaß. Als spielte man mit seinem Opfer, bevor man es vernascht" erklärte ich also, denn bestreiten konnte ich den Reiz dabei sicherlich nicht. Außerdem würde es mit jemand anderem nur halb so viel Spaß machen. Diese Dynamik zwischen dem jungen Menschen und mir war erfrischend. Zudem war unser Sex unglaublich. Unser Hass aufeinander machte es nurnoch besser und unvergesslicher, wenn ich ihn dann berühren und für mich ruinieren durfte.

Ein Mensch, der Schmerz nicht einfach aushielt, er gefiel ihm. Es machte ihn an, wenn ich hart war, wenn er mich noch Tage danach spürte, oder durch die vielen verschiedenen Markierungen an seinem Körper daran erinnert wurde. Ihm gefiel es, auch mal eher unterwürfig zu sein, zumindest im Bett. Sonst war er das tatsächlich eher weniger. Aber genau das machte ihn so unglaublich interessant. Und sorgte dafür, dass ich wohl noch etwas damit warten würde, meinen Racheplan zu vollenden und ihn tötete.

"Also willst du den Jungen 'vernaschen'?" meinte Jimin etwas aufmüpfig, rollte dabei erneut mit den Augen und seufzte. Meine Freude an dem Menschling machte er mir damit keinesfalls kaputt. Seine Frage jedoch beantwortete sich sehr leicht.

Denn als ob er glaubte, dass ich dies noch nicht getan hätte. Jungkook zu vernaschen.

"Das habe ich schon. Auf mehr als eine Weise." erklärte ich, mit einem stolzen Grinsen. Jimin auf der anderen Seite sah nur, fast etwas eifersüchtig ins Leere. Ich konnte mir auch schon vorstellen, warum.

Denn heute dürfte ich Jungkooks besten Freund, Min Yoongi kennen lernen. Ich war mir sicher, dass es ein paar Menschen mit dem Namen Yoongi gab, doch dieser passte perfekt auf die Beschreibung des Jungen direkt vor mir, die er so hin und wieder, eher unterbewusst preisgab.

"Du verurteilst mich ja förmlich. Dabei stehst du auf einen Mann, der mit dir ganz andere Dinge tun will, als ich sie mit Jungkook tue"

Und sofort schoss Jimins Blick zu mir. Erstens wohl, da ich seinen Crush offensichtlich kennen gelernt hatte, zum anderen weil er sich offensichtlich wunderte warum und vorallem aber woher ich das, was ich gerade aussprach, wusste.

"W-wovon... Redest du?" entweder fragte er mich es, da er nicht genau wusste, worauf ich hinaus wollte oder, weil er es sehr genau wusste.

"Seine Vorlieben. Er ist definitiv kein Mensch, der auf Blümchensex steht. Ganz im Gegenteil, Jimin. Und du scheinst mir definitiv zu prüde, um seine Vorlieben zu teilen" erläutete ich, während Jimin nur zuhörte, ohne zu widersprechen. "Oder du siehst nur so unschuldig aus. Egal was es ist, ich denke, dass er eher weniger ein Problem mit deiner Unsterblichkeit hätte. Mit mir schien er keine Probleme zu haben"

"Aber ich wäre an deiner Stelle dennoch etwas vorsichtig, wenn ihr euch das erste Mal trefft und im Bett landet. Ich habe gehört, dass man danach vielleicht von dem hübschen Arzt erstochen wird" meinte ich und machte mich dabei fast sogar etwas lustig über meine Situation mit Jungkook.

"Ich glaube ich bin nicht so gedankenlos wie du, Taehyung"

~

Phahaha Jimin, ich lieb dich