Chapter 36.

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Taehyung

Jungkook ließ mich tatsächlich mit einer weiteren Erregung gestern Abend alleine und machte es sich in dem Gästezimmer bequem. Anscheinend glaubte er, es wäre mein eigenes Zimmer, in dem sich nichts persönliches befand, weil ich ein emotionsloser und minimalistischer Vampir war, oder einfach persönliche Dinge vor ihm versteckte. Damit es nichts gab, was er über mich wusste.

Denn das tat er auch nicht. Er wusste, dass ich schon seit einer Weile als Vampir auf der Erde mein Unwesen trieb, mich von Blut ernährte und sowohl Menschen, als auch Vampire dazu bekam zu tun, was ich von ihnen wollte. Mit einem kurzen Blick konnte ich diesen Personen befehligen, alles zu tun, was ich ihnen auftrug. Somit erinnerte sich der Barkeeper niemals daran, dass ich ihn vergessen ließ, was er an dem Abend sehen durfte. Um ihn keinesfalls zu traumatisieren. Und auch Jimin verschwand ohne Umwege, da ich ihn dazu manipulierte.

Viel mehr wusste Jungkook jedoch kaum. Er wunderte sich wohl immernoch, wieso ich Tagsüber hinaus gehen konnte. Da er aber wusste, dass er auf seine Frage eher weniger eine Antwort bekam, hielt er sich mit dieser zurück. So wie mit allen anderen Fragen. Eine, die ihm seit einer Weile im Kopf herum schwirrte war zum einen, wie lange ich schon lebte. Und zum anderen, welches Geschlecht ich bevorzugte.

Fragen, die durchaus verständlich waren. Ich ihm aber eigentlich nicht beantworten sollte, da er sonst zu viel über mich wusste. Solange er sie nicht stellte, musste ich mir auch keine Antworten überlegen.

"Dein Vampir Schoßhund scheint hungrig" erinnerte der Mensch mich an den Neuling etwas neben ihm, der aus einem anderen Grund als Jungkooks Kochkünsten so starrte. Er konnte das so süße Blut des Jüngeren riechen. Sein Blut besaß einen unglaublich erregenden Geruch, dem man kaum entkommen konnte. Selbst mir machte er es teilweise sogar schwer, mich mit meiner Blutlust zurück zu halten. Dafür roch er einfach zu gut und sein hübscher Hals lud einen förmlich dazu ein, hineinzubeißen.

Noch musste ich diesen netten Hals jedoch schonen. Ich war die letzten Tage gierig gewesen, was viele Teile seines Körpers anging. Aber die Schmerzen verdiente er durchaus. Das wusste er auch. Immerhin vergaß er den Grund sicher nie, wieso er in dieser Situation steckte und das wohl noch eine Weile. Ich hatte nicht vor, meinen Racheplan so schnell zu beenden. Bei all den Vorzügen die er mir bot, keinesfalls. Unser Sex, den man durchaus auch als Hate-Sex bezeichnen könnte, so würde es sicherlich Jimin oder Jungkooks bester Freund.

"Er würde dich auch so ansehen, wenn er es nicht wäre. Dafür ist dein Geruch zu einladend und er ein untrainierter Neuvampir" erklärte ich und bei meinen Worten kam mir tatsächlich auch eine sehr gute Idee. Durch Jungkooks Anwesenheit lernte Jimin, seine Blutlust zurückzuhalten. Egal wie gut dieser Mensch roch und was für ein einfaches Opfer er gerade wäre. Naja, halbwegs. Ich ließ keinesfalls zu, dass jemand anderes das Blut des Menschen genießen durfte, bis auf mich selbst.

"Apropos. Da du heute einen freien Tag hast... Wärst du ein perfektes Hilfsmittel, diesen Neuvampir ein wenig zu trainieren." hauchte ich, leicht provokant in das Ohr des Menschen neben mir, der bloß genervt mit den Augen rollte und seufzte. Er bekam heute einen freien Tag und wollte diesen definitiv anders verbringen als mit dem, was ich für ihn vorhatte. Denn er bot sich wirklich perfekt als Hilfsmittel an. Ich könnte ihm ein paar kleine Wunden hinzufügen, nichts extremes, etwas, dass schnell wieder heilte und ich es nicht selbst heilen müsste. Von dieser Fähigkeit sollte er erst später heraus finden. Wenn er es jemals würde.

Und durch das strömende Blut wurde die Kontrolle von Jimin aufs extremste strapaziert. Perfekt um ihn auf die Welt außerhalb meiner Villa vorbereitet zu bekommen. Jungkook jedoch schien von dieser Idee eher weniger beeindruckt und griff, bevor ich ihn davon abhalten konnte nach einem Küchenmesser und stach es beiläufig, aber durchaus wütend in meine Hand. Diese befand sich dummerweise direkt neben ihm, da ich neben ihm stand und lässig gegen die Kücheninsel lehnte. Naja zumindest bis der Jüngere mir ein Messer in die Hand rammte und mich deswegen unzufrieden brummen hörte. Der Schmerz war definitiv auszuhalten, doch der Menschling erlaubte sich wirklich etwas zu viel.

Sein genervter Blick, als er sich leicht zu mir drehte, machte das ganze keineswegs besser. Immerhin bekam Jimin somit etwas anderes, worauf er sich konzentrieren konnte.

"Du kannst mich Mal, Taehyung. Trainiere ihn selbst. Immerhin ist er dein Schoßhund, nicht meiner." Und ich glaubte zu erkennen, dass tatsächlich ein wenig Eifersucht aus ihm sprach. Ich widmete meinen Tag jemand anderem, einem wirklich hübschen Jungen, immerhin hatte ich nicht umsonst sein Blut ausgesaugt und ihn ausversehen in einen Vampir verwandelt. In dieser Nacht wäre zudem um einiges mehr passiert, hätte ich meine Kontrolle behalten. Und ihm etwas Blut in seinem Körper gelassen, statt ihn auszusaugen.

Tja, das hatte ich jetzt davon. Einen Schoßhund neben mir, der ein langsamer Lerner war. Aber sich heute tatsächlich als etwas hilfreich erwies. Denn Jungkook wurde eifersüchtig. Seine Augen formte er zu zwei kleinen, wütenden Schlitzen und widmete sich dem Essen welches er kochte, anstatt mir weiter den Anblick seines eifersüchtiger Ausdrucks zu gewähren. Zudem waren seine Gedanken ziemlich eindeutig. Er versuchte zwar sie ein wenig zu lenken, da er sich vorstellen konnte, dass ich ihn ihnen herum wühlte, aber auch ohne seine Gedanken wüsste ich, wie eifersüchtig er war.

Verständlicherweise. Dennoch brauchte ich, durch meinen hübschen Rivalen niemand anderen. Ich wollte zu diesem Zeitpunkt tatsächlich niemand anderen, außer Jungkook. Unser Sex wurde immer besser, je wütender wir aufeinander waren und je weiter uns der andere in die Verzweiflung trieb. Sobald wir intim wurden sprach aus uns die pure Lust und das Verlangen, den anderen dort hin zu bekommen, wo wir ihn am liebsten sehen wollten. Etwas unterwürfig, kraft- und hilflos, dem anderen durch und durch ausgeliefert.

So wie wir gestern miteinander spielten. Er glaubte, mich ohne Konsequenzen zu quälen, also tat ich mit ihm genau das gleiche. Wenn er erst einmal verloren in meinen Berührungen war und genau so erregt wurde wie ich, fiel es mir so einfach mit ihm. Ich hätte gestern tun können, was auch immer mir beliebte. Und er würde es hinnehmen. Egal was ich ihn nehmen ließ.

"Nun, deine Antwort war deutlich. Obwohl ich es einfach hätte dich dennoch dazu zu bekommen, Doll" raunte ich mahnend in sein Ohr, als er das Essen, welches er gekocht hatte, gerade auf einen Teller verlegte. Aus der Pfanne wollte er sicher nicht essen. Es wunderte mich immernoch, dass er hier überhaupt etwas essbares fand, das nicht vor zehn Jahren abgelaufen war. Denn ich brauchte selbst nur Menschenblut. Und Jimin genau so. Also besaß ich meistens kein gewöhnliches Essen hier, da ich es selbst nie brauchte. Hin und wieder tat ich es, wenn ich einen Menschen zu mir einlud.

Deswegen fand der Jüngere, der wieder nur mit den Augen rollte tatsächlich etwas essbares. Drehte sich noch einmal zu mir um und seufzte, bevor er seine letzten Worte sprach, ehe er mit seinem Essen verschwand.

"Da bin ich mir sicher, Vampir. Aber viel Spaß mit deinem Schoßhündchen, statt mit mir"

Den würde ich haben, Jungkook. Aber vorallem freute ich mich darauf, den Menschen heute Abend wieder zu sehen. Und ihn mit seiner Eifersucht etwas zu provozieren.

So wie er es nur all zu gerne mit mir selbst tat.

"Wow dieser Mensch ist wirklich... Besser als ich dachte." und damit behielt Jimin recht. Deswegen gefiel mir der Mensch so sehr. Er war interessant und unglaublich frech. Dieser Mensch ließ sich von niemandem zuvor so berühren, außer von mir. Seinem Rivalen. Da ihn unsere Beziehung zueinander genau so in den Wahnsinn trieb wie mich.

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Long live sassy king Jungkook

Bloodred Lips // 𝑇𝑎𝑒𝑘𝑜𝑜𝑘 ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt