love of my life

1.2K 30 0
                                    

-Cara-

Ich war ein furchtbarer Mensch. Nein ich bin einer.
Genau das stelle ich mal wieder fest, als Markus Lippen auf meine Haut treffen. Meinen ganzen Körper versehrt er mit Küssen und ich kann nicht anders als es trotz allen Umständen zu genießen.
Verflucht ich war 26 und wollte heiraten!
Was tat ich hier!?
Cara – ich hörte meine Namen mehrmals hintereinander, ehe ich realisierte das Markus vor mir saß und mich besorgt ansah. Scheiße ich hatte mich wieder nicht auf ihn konzentriert. Aber wie auch, wenn ich ständig im Kopf habe, was für ein schlechter Mensch ich bin?
„Hm?“, antworte ich nur. Ein verfluchtes hm mehr nicht. „Du bist nicht bei der Sache, so brauchen wir das ganze hier nicht machen“, knurrte Markus plötzlich und stand auf, um sich sein Oberteil wieder anzuziehen. „Tut mir ja leid, dass ich meine scheiß Beziehung im Kopf habe, was ich hiermit komplett versaue“, antworte ich ihm schnippisch und vergrabe mein Gesicht dann in meinen Händen. Fang bloß nicht an zu heulen! „Deine Beziehung!? Weißt du was ich mit dem Dreck hier aufs Spielsetzte!?“, faucht Markus mich plötzlich an. Seit die Hochzeit näher kam, stritten wir nur noch, wenn wir zu zweit waren. Unter anderen waren wir professionell. „Verflucht Cara ich liebe dich, ok!?“ – er hatte es ausgesprochen, was ich am liebsten vor einem Jahr von ihm gehört hätte. Aber jetzt war es zu spät. „Cara! Sag was!“ – „Das geht nicht“, und das war das was ich niemals aussprechen wollte. Zumindest nicht zu Markus. „Dann gehe ich wohl lieber. Aber wenn du das wirklich mit der Hochzeit durchziehst, siehst du mich nie wieder“ – und damit verlies Markus das Schlafzimmer und die Wohnung. Wann hatte ich mich wieder in Markus verliebt? Ich weiß es nicht, aber ich weiß, dass es zu spät ist, um jetzt irgendwas zu ändern. Morgen heirate ich und dann ist alles, was ich jemals wollte wie in einer anderen Welt. Und ich werde Markus nie wieder sehen.

-

„Cara, schatz du siehst wunderschön aus!“, lächelte meine Mutter mich am nächsten Morgen an. In einer Stunde werde ich vorm Standesamt stehen und ja sagen.
Mit Tränen in den Augen stehe ich vorm Spiegel und betrachte mich in meinem Hochzeitskleid. Ich sollte glücklicher denn je sein und das sollte der schönste Tag meines Lebens sein, aber ich bin weder glücklich, noch ist es der schönste Tag meines Lebens. „Wow, mein lieber Mann! Schwesterherz du siehst bezaubernd aus“, grinsten Joschka und Juli, meine Brüder, mich an. „Danke jungs“, antworte ich ihnen. Ich bin die jüngste von uns und somit immer die kleine gewesen. Es war für meine Mutter wie ein Traum, dass ich die erste bin, die heiratet. „Auf geht’s, wir müssen los!“, wendet meine Mum sich ein und schon bewegen wir uns alle Richtung Auto und dann Richtung Standesamt.

-

Meine Mutter führte mich rein. Mein Vater kannte ich ja nicht.
Mein Blick flog nur so über die Gäste, die alle wegen mir und ihm hier sind. Wegen mir und Leon. Nicht Markus.
Oh verflucht ich hatte meinen Verlobten betrogen, so wie er damals Vanessa mit mir betrogen hat.
Wieso war ich so?
Mein Blick an Markus hängen, der mich grimmig und auch enttäuscht ansah. Wir hatten damals schon was miteinander, als ich Gefühle für ihn und Leon hatte. Als er dann mit Sahra zusammen kam, verlor ich die Gefühle. Ich dachte es zumindest, doch ich tat es nicht. Leon war plötzlich da und dann landeten wir im Bett. Er hatte Vanessa betrogen, die heute mit Fabi zusammen war und sich mit Leon und mir besser denn je verstand. Sie freute sich sogar für mich und Leon. Doch ich freute mich nicht für mich und Leon.
„Du siehst wunderschön aus, Engel“, flüsterte Leon mir lächelnd zu, doch ich konnte nicht lächeln. Ich konnte nicht. Es tat so weh. Ich-
Der Standesbeamte unterbrach meine Gedanken.

-

„Geloben Sie, Leon Masannek, Cara Reik zu lieben und zu Ehren in guten wie in schlechten Zeiten, bis das der Tod sie scheidet, dann antworten Sie mit Ja“ – „Ja“, Leon lächelte wie schon lange nicht mehr und es tat immer mehr weh. „Geloben auch Sie, Cara Reik, Leon Masannek zu lieben und zu Ehren in guten wie in schlechten Zeiten, bis das der Tod sie scheidet, dann antworten auch Sie mit ja“
Ich zögerte. Zu lange wahrscheinlich, denn Leon sah mich skeptisch an. Als es dann im Saal raschelte und ich sah wie Markus raus ging wurde es mir nicht klar. Ich habe mich gestern nicht gefragt was ich da mit Markus tat, sondern was ich jetzt in diesem Moment hier tu! Wieso will ich Leon heiraten, wenn Markus meine Große Liebe ist und ich ihn mehr liebe als mein Leben!?
Schlagartig lies ich Leons Hände los und Tränen stiegen mir in die Augen. Als ich in Leons Augen sah wurde mir schlecht. Sie waren voll mit Tränen und er wusste was hier passiert. „Es tut mir leid, Leon“, murmelte ich nur und schon rannte ich aus dem verkackten Standesamt. Mir liefen die Tränen über die Wangen und ich hatte nur ein Ziel: Markus finden und ihm alles sagen.
Draußen sah ich mich um, doch ich sah ihn nicht. „Fuck Markus, wo bist du?“, Krätze ich ohne Stimme und dann sah ich ihn an einem Baum lehnen und eine Zigarette rauchen. „Warum bist du hier?“, fragte er mich, „Um dich zu verabschieden?“ – Ich feuerte ihm den verkackten Brautstrauß ins Gesicht, sodass Markus mich verdutzt ansah. „Halt deine verkackte Fresse! Mit 14 habe ich mich in dich verliebt! Mit 15 hatten wir was miteinander und ich liebte dich immer mehr! Mit 16 hast du Sahra kennengelernt und ich war abgeschrieben! Mit 17 kam Leon und ich landete mit ihm in Bett! Mit 18 dachte ich über dich hinweg zu sein und Leon zu lieben! Mit 19 merkte ich das mir was fehlt! Mit 20 gingst du weg und ich habe mich die nächsten drei Jahre gefragt was mit mir passiert ist! Mit 22 wurde ich wegen Depressionen eingewiesen! Mit 23 wurde ich entlassen und du warst wieder da! Mit 24 merkte ich, dass du meine große Liebe bist! Mit 25 machte Leon mir den Antrag und wir beide sind im Bett gelandet! Und mit 26 frage ich mich warum ich Leon heiraten wollte, wenn ich doch eigentlich dich liebe“ – die Tränen liefen wie ein Wasserfall und ich wusste, dass alle der Gäste hinter mir standen und ich wusste auch was ich hier tat. Egal was passierte. Das hier war das Richtige.

-----------------------------------------------------------------

Mal ein etwas andere OS:)

DWK Markus OneShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt