Better with you(🌶️?)

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{🌶️?)

Vika

Mein Leben war das reinste Chaos. Nichts funktionierte so wie ich es will.
Meine Ausbildung hatte ich vor 2 Jahren abgebrochen.
Meine Selbstständigkeit ging vor 3 Monaten Pleite und Insolvent.
Mein Freund hatte sich vor 2 Wochen von mir getrennt.
Meine Affäre, das reicht eigentlich schon, hat eine Freundin.
Ich habe gerade mal einen Hauptschulabschluss.
Wie soll ich mein Leben jemals auf die Reihe bekommen? Es würde nichts glatt laufen, weil es niemals glatt gelaufen ist. Ich kann mein Leben nicht unter Kontrolle haben.
Nicht mit dieser Vergangenheit.
Doch immer dann, wenn seine Lippen auf meine treffen, wenn sein heißer Atem meine Haut trifft, immer dann vergesse ich alles was in meinem verkackten Leben schief gelaufen ist.

Genauso wie jetzt.

Seine Lippen berühren jede Stelle meines Körpers. Jede noch so kleine Schwachstelle findet er und saugt sich fest. Bei jeder noch so kleinen Berührung muss ich scharf die Luft einziehen. Ich muss mich zusammen reißen, um nicht komplett die Kontrolle zu verlieren. Doch wann hatte ich schon Kontrolle? Wenn ich sie im Alltag nicht hatte, wie sollte ich sie bei ihm haben? Wie sollte ich mich bei ihm beherrschen können? Bei dem Mann, den ich liebte. Doch er wollte nur eins. Sex.

Er hatte eine Freundin, die er eigentlich liebte, doch vögelte nebenbei mich.
So wie jetzt gerade auch.

Sein Atem trifft auf meine Haut. Seine Lippen berühren meinen Hals. Er küsst diesen hinunter, über mein Schlüsselbein bis zu meiner Schulter und schlussendlich mein Dekolleté. „Du bist so wunderschön, Vik", hauchte er und sah mir sehnsüchtig in die Augen. Ich wollte ihn genauso sehr wie er mich, nur wollte ich mehr von ihm. Ich wollte nicht nur seinen Körper, ich wollte alles von ihm. Seine Komplette Liebe, die einer anderen galt. Der blonde greift an den Saum meines Shirts und zieht es mir schließlich über den Kopf. Jedes Mal läuft mir ein Schauer über den Rücken, wenn er an mir herunter guckt. Jedes Mal zucke ich zusammen, wenn er über diese Stellen fährt. Doch er darf es. Er hat mich einmal um Erlaubnis gefragt und er ist der einzige der sie anfassen darf. Sie. Meine Narben.
Ruhig, aber voller Sehnsucht nach ihm, ziehe ich ihm sein Pullover aus, wobei auch sein Shirt hoch rutscht, was ich sofort danach ausziehe. Sein Oberkörper ist mehr als nur definiert. Er ist durchtrainiert. Sein Körperbau ist generell athletisch und wenn ich in seine Kastanienbrauen Augen gucke sehe ich jedes Mal die Liebe, die ich für diesen Mann verspüre. Ich war 26 und bereits in mehreren Beziehungen gewesen. Doch niemals, nie im ganzen Leben habe ich so etwas gefühlt. Und ausgerechnet er hatte eine Freundin. Ausgerechnet er war meine Affäre.
Langsam streift er mir die Hose und schließlich auch dem Slip vom Körper. Ich lag komplett entblößt unter ihm, während er wie jedes Mal meinen Körper betrachtete. Er bewunderte ihn. Er bewunderte meine Narben und es gefiel mir. Nie hat mir jemanden dieses Gefühl gegeben.
Langsam mache ich mich an seinem Gürtel zu schaffen und entblöße auch ihn vor mir, nach nur wenigen Minuten. „Ich könnte dich stundenlang angucken" – ich nahm seine Worte wahr, aber nicht ernst. Er hatte immer noch eine Freundin.
Seine Lippen berührten meine. Wieder und wieder. Er küsste mich, als wäre es unser letzter Kuss. Er küsste mich, als gäbe es kein morgen mehr. Er küsste mich als wäre ich zerbrechlich und vielleicht war ich das auch.
Er streifte sich das Kondom über und drang schließlich in mich ein. Wie jedes Mal machte er sanft, ruhig und dennoch bestimmend. Ich hatte nichts am Tempo zu sagen. Er war derjenige, der bestimmte wie schnell er machte, wie doll und in welchem Rhythmus. Doch das schlimmste daran war, dass mir das gefiel. Es gefiel mir kein Mitspracherecht zu haben. Ich wollte domminiert werden und genau das tat er.
Er wurde immer schneller, härter und rücksichtsloser. Ich war seine Affäre, an der er alles auslassen konnte was ihn belastete. Und das indem er mich fickte. Hart und Rücksichtslos. So wie er es bei seiner Freundin nicht durfte, weil sie bestimmte.
Ich liebte es wie er mit mir umging, wie hart sein Schwanz für mich wurde und wie er mich zum kommen brachte. Mehrmals in einer Nacht, auf verschiedene Weisen. So wie jedes Mal, wenn wir uns trafen und miteinander schliefen. Er brachte meine Beine zum Zittern. Meine Atmung zum Kollabieren. Meine Lippen zum Bluten. Mein Herzschlag zum Rasen. Er war der einzige der mich fickte. Er war seit zwei Wochen der einzige für mich und selbst davor war er der einzige. Meinen jetzt Ex-Freund habe ich ausgeblendet. Doch ich bin nicht die einzige für ihn. Ich vergaß es. Ich vergaß, dass meine Gefühle unerwidert waren, wenn er meine Hände über meinen Kopf in die Matratze drückte und mich gnadenlos durch einen nach dem anderen Höhepunkt fickte. Ich wusste, dass ich morgen nicht mehr laufen konnte. Das er weg war, sobald ich wach werden würde, doch es war mir alles wert.

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Letzte Nacht war wie jede dieser Nächte wunderschön. Kaum hatte ich mich von einem Höhepunkt erholt, rückte der nächste schon näher. Er ließ mich nie erholen, doch es war mir egal. Ich vergaß alles und das war es wert.
Meine Beine spürte ich ein wenig, doch wenn ich sie bewegen wollte, begannen sie nur zu zittern. Meine Narben bebten auf der Haut und mein Herz raste immer noch. Er war weg, das wusste ich. Er ging immer ziemlich früh, doch ich spürte, dass heute etwas anders ist. Die Bettseite neben mir war kalt, wie erwartet. Aus der Küche drang Musik. Aber wieso? Ich wohne alleine, meine Familie wohnt mehrere 100km von mir entfernt. Plötzlich ging die Tür auf und er kam mit einem Tablet herein. „Guten Morgen, Frühstück gefällig?", lächelte er mich an und ich setzte mich hin. Wieso war er hier? Müsste er nicht längst bei sich zu Hause sein und seine Freundin begrüßen. Er müsste ihr Frühstück ans Bett bringen und nicht mir. Das kann doch nicht...

„Ich habe mich übrigens getrennt. Lieber bin ich mit dir zusammen, als mit jedem anderen Menschen auf der Welt, Vik"

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DWK Markus OneShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt