Vergessen

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Ein Handyklingeln riss mich plötzlich abrupt aus dem Schlaf. Kerzengerade saß ich nun im Bett und musste kurz realisieren, was hier passiert, ehe mir klar wird, dass er sein Handy vergessen hat. Natürlich.
Vergessen.
Ausversehen vergessen.
Tzz, wer's glaubt.
Grummelnd schwinge ich die Beine aus unserem viel zu weichem Bett, nur um dann zur Kommode im Flur zu gehen und den Anruf auf seinem Handy anzunehmen. „Hallo?"
„Meißner hier, ist mein Auto fertig?"
„Tut mir leid, ich kann Ihnen nicht helfen. Herr Von Theumer hat sein Handy vergessen. Ich werde es ihm gleich bringen und ihm sagen er soll sie zurückrufen, in Ordnung?"
„Okay Dankeschön" – und schon war der Anruf beendet.
Etwas unsanft lege ich das Handy meines Verlobten wieder auf die Kommode und begebe mich ins Schlafzimmer. Einmal in meinem Leben habe ich früh keine Uni und dann kommt der Herr auf die Idee sein Handy zu vergessen. Irgendwann bringe ich ihn dafür um und dann belebe ich ihn wieder, weil ich nicht ohne diesen Vollidioten kann.
Aus einem der vielen Wäschehaufen krame ich meine blaue Lieblingsjeans und ziehe mir einen von Markus seinen Pullis drüber. Vorher ziehe ich natürlich noch meinen Lieblings BH an – schwarz mit spitze und etwas sehr freizügig. Meine Haare binde ich zu einem unordentlichen hohen Pferdeschwanz, ehe ich im Flur in meine Crocs schlüpfe, den Wohnungsschlüssel, sowie Markus Handy nehme und aus der Wohnung runter in die Werkstatt gehe.
„Morgen", sage ich und lächle die Sekretärin, Kaja, freundlich an. „Morgen, was machst du denn hier?", fragt sie und ich halte nur Markus Handy hoch. „Weißt du wo der werte Herr steckt?", frage ich dann noch und sehe sie erwartungsvoll an. Ihn suchen wollte ich nicht noch. „Tut mir leid, bin gerade erst rein. Aber Marlon weiß es bestimmt, der ist auf jeden Fall in der Werkstatt", lächelt sie und ich nicke dankend, ehe ich in die Werkstatt stolziere und nach Marlon Ausschau halte. „Wow, das man dich hier sieht ist echt selten, außer Markus ist alleine unten", grinst mich Marlon plötzlich blöd von der Seite an. „Kein Kommentar. Weißt du wo er ist?", frage ich und halte sein Handy hoch. „Er müsste im Büro sein und ein Gespräch mit einer Kundin haben" – „Danke", knurre ich und gehe zurück zum Büro. In mir zieht sich alles zusammen. Ich hasse diese Aussagen, weil ich scheiße Eifersüchtig bin und es nicht unter Kontrolle habe. Dennoch will ich keinen Aufstand machen und klopfe ruhig am Büro. „Ja?", ertönt es von drinnen. Eindeutig seine Stimme. Langsam öffne ich die Tür und gehe rein. „Morgen", sage ich nur, lächle der Frau freundlich zu und lege dem Blonden das Handy vor die Nase. „Ich bring dich irgendwann um", knurre ich und drücke meine Lippen auf seine. Grinsend erwidert er, doch ich löse mich schnell wieder von ihm. Die Frau, welche wahrscheinlich in unserem Alter ist, sieht mich skeptisch an und wendet sich dann mit einem zuckersüßen Lächeln zu Markus. Gerade als ich gehen will, hält Markus mich am Arm fest und zieht mich wieder zu sich. „Warte noch kurz", murmelt er gegen meine Lippen und drückt einen Kuss darauf. Herr Gott, niemals werde ich genug von ihnen bekommen. „Frau Killing, ich denke sie verstehen. Ich muss jetzt etwas Privates klären und ich denke wir sind fertig"
„Natürlich", sagt die Frau und verschwindet mit schnippischem Blick ohne ein weiteres Wort zu sagen. „Sie steht auf dich", murre ich nur. „Und? Ich stehe nur auf dich", antwortet er mir und verschließt seine Bürotür. Natürlich...
„Ein Kunde hat angerufen und wollte wissen was mit seinem Auto ist, ich habe gesagt du rufst zurück", meine ich und meine Stimme klingt mehr als nur genervt. „Ja später", grinst er und hebt mich plötzlich auf seinen Schreibtisch. „Ich hasse dich", knurre ich, als er sich zwischen meine Beine stellt. „Tust du nicht", grinst er mich an und legt seine warmen Hände an meine Taille unter seinen Pulli. „Dein blödes Handy hat mich geweckt" – meine Augen verengen sich zu dünnen schlitzen, während sie ihn wütend anfunkeln. „Ja und? Jetzt bist du hier und kannst mit mir rummachen bevor du zur Uni musst", grinst er mich an und zieht mir den Pulli über den Kopf. Ohne es steuern zu können gehen meine Hände zu dem Saum seines Shirts und ziehen es ihm ebenfalls über den Kopf. „Ich liebe diesen BH an dir", grinst er wieder und beginnt mein Dekolleté zu küssen. „Scheiße, wenn du mich während deiner Arbeitszeit vögeln willst, schreib mir verdammt und tu nicht so, als hättest du dein Handy ausversehen vergessen", sage ich und ziehe scharf die Luft ein. Seine Küsse machen mich zu sehr süchtig und wahnsinnig. „Einverstanden", grinst er und legt seine Lippen grinsend auf meine.
Ich hasse ihn eigentlich, aber ich liebe ihn zu sehr. 

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DWK Markus OneShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt