Schwäche

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Es wird anders...<3

-Liara-

Laut. Voll. High.
Die Musik ist laut.
Meine Ohren sind zu.
Mein Kopf dröhnt.
Mein Herz bebt.
Mein Pegel hoch.

In den 7 Monaten, 32 Wochen oder 227 Tagen, die ich in ihn verliebt bin war ich mehr glücklich als alles andere und das obwohl ich aufs feiern mit meinen Freunden verzichtet hatte. Feiern gehen. Trinken. Das was ich am besten konnte, doch ich lies, weil er wenig bis gar keinen Alkohol trinkt und ich mich nicht sturz besoffen vor ihm blamieren wollte.
Er war seit diesem Tag alles was ich wollte.
Ich habe mich von Typen ferngehalten.
Ich habe mit keinem Jungen mehr geschrieben.
Ich habe alle abgewiesen die was von mir wollten. Die mich wollten.
Er guckte mich immer so an und diesmal bildete ich es mir nicht ein. Er war fast 3 Jahre älter, also 19 und es war ausnahmsweise egal. Ich sah ihn jeden Tag 7 Stunden.
Mir war egal, ob ich ihn anstarrte.
Ich spielte mit dem Feuer. Jedes Mal.
Doch mir war es das Wert. Die Aufmerksamkeit von ihm war mehr als alles andere das, was ich wollte.

Doch plötzlich fühlte ich mich eklig und grausam. Seine Nähe war immer noch das schönste, aber schaute nicht mehr.
Eine Zeit lang war ich wie aus seinem Blickfeld, doch dann ging alles wieder los.

Und jetzt?
Jetzt bin ich hacke in einem neu eröffneten Club in München und hoffe, dass ich abgeschleppt werde.
Ich habe ihn gesehen.
Heute in der Schule, so wie jeden Tag. Aber es war anders.
Er war bei einem Mädchen.
Einem hübschem Mädchen.

Complexe, wie ich sie doch hasse.
Doch sobald er auch nur in eine Sekunde eine andere anguckt, denk ich wieder, dass ich hässlich bin.
Doch wenn der Alkoholpegel steigt, vergesse ich alles um mich herum und tanze mir all meine Probleme raus. All das, was mich belastet. Ich tanze.
Hüfte zum Takt schwingen.
Hitzige Bewegungen und die Aufmerksamkeit aller auf mich ziehen. So wie ich es bei ihm täglich mit allem möglichen versuche.

Ich, Liara - 16 Jahre alt, wohnhaft in Grünwald - fühle mich gerade beobachtet. Und das obwohl ich absolut sturz betrunken bin und eigentlich nichts mehr mit kriegen dürfte.
Ich tanze, während ich an ihn - Markus - denke und mir vorstelle mit ihm zu tanzen.

Markus Von Theumer, der Junge, der mir seit Anfang des Kalenderjahres nicht mehr aus dem Kopf geht. Ständig Träume ich von ihm.
Er ist attraktiv.
Und ich bestehe darauf, dies zu sagen, weil ich mich nicht nur wegen seinem unglaublich gutem Aussehen in ihn verliebt habe, sondern wegen seiner Art und Weise. Wie er sich gibt. Wie er sich verhält. Und wie er mit mir umgeht. So anders.
Jede seiner Blick macht mich Schwach.
Er ist meine Schwäche.

Das Lied endet abrupt und ein neues setzt ein, doch ich fühle es nicht und öffne meine Augen.
Ein Shot geht noch.
Ich begbe mich also auf den Weg Richtung Bar und erschrecke, als ich Markus da stehen sehe. Neben Marlon und Maxi. Während seine beiden Fteunde in die Menge schauen, schaut Markus direkt mich an. Mich. Und er lächelt schwach. Ich blinzle ein paar Mal, um schwach, um mich zu vergewissern, dass ich mich nicht verguckt habe.
Habe ich nicht.

-Markus-

Sie bewegt sich unglaublich gut zu dem Takt der Musik.
Wie froh ich doch manchmal bin, etwas unklug zu sein - wie ich es gerne nenne. Sitzen geblieben und in ihre Klasse gekommen. Das beste was mir passieren konnte. Seit Anfang des Schuljahres will ich nur sie. Liara. Sie ist wunderschön. Klug. Witzig. Humorvoll. Schlagfertig. Aggressiv. Kleiner Kampfzwerg.
Einfach genau das, was ich so sehr verabscheue, weil es mich schwach macht.
Sie macht mich schwach.

Das Lied setzt aus, ein neues ein.
Liara hört auf zu Tanzen, wahrscheinlich weil sie das Lied nicht besonders mag. Sie ist betrunken.
Langsam bewegt sie sich von der Tanzfläche zur Bar, wo ich mit Maxi und Marlon stehe. Liara erblickt mich und meinen verstohlenen Blick, der auf ihr liegt. Sie bleibt stehen.
Blinzelt ein paar mal.
Sie kann es nicht glauben, dass ich hier stehe. Sie glaubt nicht, dass mein Blick die ganze Zeit auf ihr lag.
Und plötzlich schwangt sie. Taumelt auf der mich zu.
„Einen Shot” - sie bestellt sich noch einen. „Nein!”, sage ich zum Barkeeper unf blicke zu ihr. „Wasch solln desch?”, lallt sie und blickt mich empört an. Wahrscheinlich noch erschrocken, über ihre eigenen verschleierten Worte.
„Du hast genug. Komm ich fahr dich nachhause”, biete ich ihr an, wobei ich es ehr bestimme. In dem Moment bin ich wieder froh, dass ich wenig bis eigentlich gar keinen Alkohol trinke und noch nie andere Drogen genommen habe. Dieses Zeug ist die Pest.

-Liara-

Er will was?
Wieso sollte er?
Er mag mich nicht mal, oder?
Warte, mag er mich?
Sorgt er sich gerade um mich?

Noch bevor ich was sagen kann, höre ich ihn mit seinem Freunden sprechen. „Ich hau ab, habe hier ein kleines Problemchen”
„Na hör mal!”, rufe ich lauter als gewollt aus und blicke empört zu ihm. „Meld dich”, wird nur von seinem Kumpel erwidert. Markus nickt, zumindest nehme ich es so war.
Plötzlich werde ich über die Schulter geworfen und nach draußen getragen. Sein Geruch. Nur an seinem Geruch erkenne ich ihn. Markus.

Mich hätte jetzt ja auch irgendwer entführen können. Oder will er?

„Willst du mich entführen?”

-Markus-

Sie fragt es so trocken, dass ich kurz vor meinem Auto stehen bleibe und sie vor mir abstelle. Sie ist eindeutig müde, ihre Augen verrraten es. „Ich wollte dich zu dir nach Hause schaffen” erwidere ich.
„Nimm mich doch einfach mit zu dir, von dir entführt werden? Solange du mich nicht folterst, sage ich nicht nein”, grinst sie mich plötzlich betrunken an, sodass ich grinsen muss.
Verliebt Grinsen muss.
Verdammte scheiße, sie ist wirklich meine Schwäche.

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DWK Markus OneShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt