Betrunken 2/2

861 39 0
                                    

L I N A

Sonnenstrahlen fallen durch das Fenster ins Zimmer. Langsam und quälend öffne ich meine Augen. Das Zimmer kommt mir bekannt vor, doch es ist definitiv nicht meins! Luce ist es auch nicht, dass kenne ich in uns auswendig. Plötzlich spüre ich einen starken Arm, welcher um mich geschlungen ist und den regelmäßigen warmen Atem auf meinen Nacken spüre. Schlagartig überfallen mich die Gedanken der letzten Nacht. Abfüllen. Betrunken. Geburtstag. Kloschüssel. Kotzen. Bett. Markus. Ich liebe dich. Scheiße! Er hatte es wirklich gesagt. Verfluchte zwei Mal. Zwei Mal hat er gesagt, dass er mich liebt! Verdammt- was mach ich denn jetzt? Abhauen? Rausschleichen? Ihn wecken? Ihn drauf ansprechen? Es einfach sein lasen?
Noch bevor ich was machen kann hebt der Arm sich von mir und der werte Herr stöhnt gequält auf. „Fuck", nuschelt er und guckt mich geschockt an. Ich liege nur stumm neben ihn, doch da ich mich dabei unwohl fühle setzte ich mich an das Kopfende seines Bettes. „Haben wir-?"
„Herr Gott nein! Du warst viel zu dicht, um überhaupt einen hoch zu bekommen", entgegne ich entgeistert und schüttle den Kopf. „Was machst du dann in meinem Bett?", fragt er und setzt sich im Schneidersitz an die Wand, da sein Bett an der Wand steht. „Also, erstmal es tut mir leid, ich hätte mich nicht darauf einlassen sollen. Aber- Luce wollte, dass ich dich abfülle, damit", ich presse die Lippen aufeinander und schließe die Augen. Ich kann sie doch nicht verpetzten! „Damit sie was?"
„Damit Joshi sie küsst"- Gott ich fühle mich eine Verräterin. „Und das hätte er nicht gemacht, wenn ich nüchtern geblieben wäre, wie ich es meinen Eltern versprochen hatte?", fragt er und sieht mich kritisch an. „Hätte er nicht, weil er sich anspannt sobald du in der Nähe bist! Gott gib ihm doch einfach deinen Segen, dass er sie Vögeln darf"
„Jaja, aber es ist doch eh zu spät. Wenn sie geknutscht haben, haben sie garantiert auch gevögelt habe ich recht?", fragt er und ich sage nichts, doch das ist Antwort genug. „Bist du deswegen in meinem Bett?"
„Jain" – das ist nur die Wahrheit, wenn er wüsste, was er gestern noch gemacht hat bzw. heute Morgen.

-Flashback-

„Ich schlafe dann mal auf der Couch", sage ich und will wieder aus seinem Zimmer gehen. Die Gäste habe ich rausgeschmissen und bin dann nochmal zu Markus, um zu gucken ob alles okay ist. „Bleib doch einfach hier und leg dich zu mir. Mein Bett ist groß genug", nuschelt er, doch ich schüttle nur den Kopf. Das kann ich nicht machen, er ist betrunken. „Nein"
„Doch", sagt er und steht plötzlich auf. Nur in Boxershorts kommt er auf mich zu und schleift mich zu seinem Bett. Umgezogen hatte ich mich gerade schon im Bad, da mein Rucksack glücklicherweise draußen im Flur noch stand. „Komm jetzt", sagt er und zieht mich runter ins Bett. „Markus", sage ich, doch schon schlingt er seine Arme um mich. „Halt die Klappe und schlaf, Lina"

„Fuck", sagt er geschockt und vergräbt das Gesicht in seinen Händen. „Scheiße", flucht er weiter. Stumm bleibe ich sitzen und spiele mit meinen Händen. Das er gesagt, dass er mich liebt habe ich noch nicht mal gesagt- Plötzlich schaut er mich wieder an. „Da ist doch noch was", seufzt er und stellt sich wahrscheinlich auf alles Mögliche ein. „Du hast vielleicht gesagt, dass du mich liebst", murmle ich und sehe nur wie seine Augen großen werden und sein Mund sich öffnet, nur um dann doch nichts zusagen. „Zwei Mal", füge ich noch hinzu und sehe unsicher zu ihm. Markus sieht verzweifelt und geschockt aus, während er sich durch die Haare fährt. „Du warst betrunken- ich- ich kann nachvollziehen, wenn du nur schwachsinn gelabert hast und"
„Lina" – augenblicklich stoppe ich meinen Satz, als er näher zu mir rückt – „Betrunken sagt man die Wahrheit, stimmts?". Es ist ein murmeln, doch ich verstehe genau was er gesagt hat. Jetzt bin ich diejenige die geschockt aussieht. „W-was?", stottere ich und mein Mund bleibt leicht geöffnet. „Scheiße ich hab mich in dich verliebt Lina", murmelt er und kommt meinem Gesicht näher. Ich spüre seinen Atem meine Lippen streifen und seinen leisen Seufzer, als er sich wieder von mir entfernt. „Sorry", murmelt er und sieht irgendwie enttäuscht aus. Er hat sich in dich verliebt! 5 Sekunden brauche ich, um es zu realisieren, 3 weitere Sekunden brauche ich, um einen Entschluss zu fassen. Ohne lange nachzudenken beuge ich mich vor und drücke ihm einen flüchtigen Kuss auf den Mund, ehe ich mich wieder schüchtern zurück setzte. „Wie jetzt? Ich dachte-?"
„Nur weil ich nicht direkt Antworte heißt es nicht, dass ich mich nicht auch in dich verliebt habe. Außerdem bist du der"
„Der Bruder deiner besten Freundin, schon klar", seufzt er und zieht mich plötzlich so, dass ich prompt unter ihm liege. „Darf ich dich küssen oder geht das gegen eure Beste-Freundinnen-Prioritäten?", fragt er und grinst mich an. „Sie weiß es nicht, also küss mich lieber, bevor sie beginnt mich zu suchen", antworte ich ebenfalls grinsend und schon liegen seine Lippen auf meinen. Der Kuss ist unglaublich und fühlt sich einfach nur wunderbar an. Winzige Stromschläge durch fahren meinen Körper, während ich meine Hände in seine Haare vergrabe. Markus senkt seinen Körper auf mich. Kein Blatt passt mehr zwischen uns. Mein Puls rast, mein Herzschlag ebenso. In meinem Unterleib beginnt es zu Kribbeln, als er sein Becken gegen meins presst. Ein Keuchen entlockt er mir damit, als plötzlich die Tür aufgeht und wir ruckartig auseinander fahren. „Gott- ich wollte euch nicht stören! Macht nur weiter!", sagt sie, hält sich die Hand vor die Augen und will wieder gehen. „Stört es dich nicht?", fragt Markus skeptisch. „Warum? Nur weil sie mir nicht gesagt hat, dass sie auf dich steht, heißt es nicht, dass ich es nicht gesehen habe. Glaub mir Lina, so auffällig wie du geschmachtet hast, konnte ich es nur sehen", grinst sie mich an. Ich lächle nur entschuldigend. „Weiter machen", sagt sie dann und schließt die Tür von außen. „Das lasse ich mich nicht zwei Mal sagen", grinst Markus und beginnt mich wieder zu Küssen. Nochmals drückt er sein Becken gegen meins und das wird definitiv nicht bei Küssen bleiben. 

--------------------------------------------------------------------------------------------------------

DWK Markus OneShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt