3.Barbiepuppe

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Ich starre von einem Dach nach unten auf die Straße. Früher, bei meinem ersten Mal, wurde ich extremst nervös, weil der Mann drei Minuten zu spät kam. Das war schon etwas. Aber mittlerweile – auch wenn die Frau erst meine sechste ist – bin ich entspannter.

Mein erster Mord war, ja, wie soll ich es ausdrücken, durch die vielen Filme, die es heutzutage gibt, nicht schlecht durchgeplant und dennoch ging manches schief. Nicht nur, dass ich diesen schweren Mann, in den Wald schleifen musste, nein, alles hat viel länger gedauert als geplant und beinahe wäre ich erwischt worden. Aber ich hatte Glück, dieser Mann hatte nicht nur den Tod verdient, sondern auch das, was ich davor getan hatte. Hallo? Er hätte etwas viel Schlimmeres verdient, als dass ich nur seinen Schwanz Stück für Stück abschneide. Na ja, leider war er am Ende nicht mehr beim Bewusstsein und ich wusste nicht, wo hin mit ihm, außer unter die Erde. Aber wieso gab es überhaupt so Leute wie ihn? Ich fing zwar an, welche von ihnen zu beseitigen, aber nur in Spanien. Wer weiß, wie viele Sex gesteuerte Serienmörder, die es auf minderjährige Frauen abgesehen haben, es noch in der Welt gibt. Wenn ich könnte, würde ich jeden von ihnen eigenhändige in die Hölle schicken und dort mit Vergnügen weiter foltern – natürlich nur, wenn es die Hölle gibt.

Ich wurde von einem Geräusch aus meinen Gedanken gerissen und konzentrierte mich auf die Frau. Ihr Name passte auch wie die Faust aufs Auge zu ihr. Dolores, er bedeutet Schmerz. Nicht nur, dass sie ihn ohne Gewissensbisse verteilte, nein, heute Abend würde sie ihn zu spüren bekommen. Und ich werde dafür sorgen, dass sie ihre Taten bereuen wird!

Sie stieg in einen Wagen ein und ich rannte sofort über die Dächer los. Auch wenn ich wusste, wo sie hinging, blieb ich dicht hinter ihr.

In der Stadt war so spät abends mehr los, weshalb es mir leicht fiel, ihr unauffällig bis zu ihrem Glashaus zu folgen. Auf dem Dach fing ich an dieses neue Abseilgerät festzuklemmen und zog dran, in der Hoffnung es würde halten – es hielt.

Ich blickte auf meine Uhr und wartete noch fünf Minuten, dann sah ich zum Ende des Dachs. Wenn dieses Ding nicht halten würde und ich später vom Boden abgekratzt werden müsste, dann – dann fresse ich einen Besen. >> Also gut, dann mal los. << Ich rannte und sprang vom Rand ab, um nicht mehr stoppen zu können. Dann fiel ich ein paar Meter, ehe ich mich zu der Glaswand umdrehe und mit den Füßen dagegen donnere und das Glas in viele kleine Einzelteile zerspringt. Hätte ich das Glas nicht vorher präpariert, wäre ich sicher wie ein Vogel dagegen geknallt.

Ich rollte mich geschickt ab und sprang sofort auf meine Füße, um zu beobachten, wie sie mit aufgerissenen Augen aus ihrem Ankleidezimmer rannte. Bevor sie anfangen konnte zu schreien, stand ich schon hinter ihr und drückte ihr ein Messer an die Kehle. >> Ein lauter Ton von dir und du bist Tod. << Hätte sie gewusst, dass sie ohnehin sterben würde, hätte ich an ihrer Stelle geschrien. >> Also schön, setzt dich doch bitte <<, sagte ich, schubste sie aber regelrecht auf einen Stuhl und holte sofort Kabelbinder, um ihre Hände zu fesseln. Ich kenne Dolores und weiß, dass sie nichts kann, außer wie eine Barbiepuppe auszusehen und sich um ihre Mädchen zu kümmern. Allein der Gedanke an diese Mädchen macht mich so wütend, dass ich sie hätte sofort töten können, aber das wäre zu harmlos gewesen.

>> Bitte ich tue alles, was du willst. Ich habe Geld! Wie viel willst du? << Natürlich war es das, woran sie als Erstes dachte. Ich zog meine zu große Kapuze ab und blickte ihr in ihre blauen Augen.

>> Ach Dolores, was glaubst du denn, wieso ich hier bin? << Sie schien mich nicht zu erkennen und das, obwohl sie meinte, ich wäre hübsch.

>> Woher soll ich das bitte wissen <<, flüsterte sie hysterisch, um nicht zu schreien. Ich ging langsam um sie herum und schüttelte tadelnd meinen Kopf, dann landete eines meiner Messer in ihren Beinen und ehe sie schreien konnte, hielt ich ihr meine Hand auf den Mund. >> Bitte <<, wimmerte sie, >> Ich habe doch nichts Schlimmes getan << Für diesen Satz fing sie sich gleich das nächste Messer in ihr anderes Bein ein.

The devil's green eyesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt