28. Shoppen

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Ich lag eine ganze Weile einfach nur in seinen Armen und lauschte seinem Herzschlag.

Vielleicht waren nur zehn Minuten oder auch eine halbe Stunde vergangen, als ich es nicht mehr aushielt einfach nur herumzuliegen. Der Tag hatte erst begonnen und außerdem war ich noch ganz verschwitzt vom Training und dreckig von meinem kleinen Ausflug in den Wald.

Ich musste unbedingt duschen. Also rappelte ich mich auf, um ins Bad zu gehen.

>> Wo gehst du hin? <<

>> Duschen <<, sagte ich schlicht und lief ohne einen einzigen Stofffetzen am Körper rüber ins Bad. Dass meine Hüfte sich dabei ein bisschen mehr bewegte als sonst, wollte ich gar nicht bestreiten. Eigentlich wollte ich mir Zeit lassen beim Duschen, wahrscheinlich aus demselben Grund, wieso ich die Badezimmertür nicht abgeschlossen hatte, doch ich war schneller fertig als gedacht und das allein.

Ich wickelte mich in ein Handtuch ein und überlegte mir gedanklich, was ich anziehen sollte. Die Auswahl war so groß. Als ich zur Tür blickte, machte mein Herz einen Satz, der meine Beine fast in Pudding verwandelt hätte. Er lehnte mit einem Arm im Türrahmen und ließ seinen Blick über meinen Körper wandern. Inzwischen hatte er wieder eine Hose an, die gefährlich tief saß und seinen braun gebrannten Oberkörper noch mehr betonte.

Ich wischte die Fantasien, die in meinem Kopf spuckten, energisch weg und hob mein Kinn etwas an. >> Ist was? << Ich konnte meine Stimme nicht normal klingen lassen, die Rauheit in ihr war nicht zu überhören.

>> Leider ja. << Alexeis Stimme war gepresst, als müsste er sich wirklich im Zaum halten, mich nicht hier und jetzt zu nehmen. >> Wenn nicht, dann würde ich dich hier und jetzt dazu bringen, nur noch meinen Namen zu kennen. <<

Hitze stieg in mir auf, die meinen Körper entflammte. Meine Fantasie ging nun komplett mit mir durch. Ich bekam das Bild nicht mehr aus dem Kopf, wo er von hinten in mir ist und mir Tränen in den Augen stehen.

Ich wusste nicht, was für Fantasien er hatte, doch ich war mir sicher, dass meine harmlos dagegen waren. Nicht nur, dass ich sicher so gut wie keine Erfahrung hatte, ich hatte auch nie Zeit, diese tollen Bücher zu lesen.

Ich räusperte mich, um wieder klar denken zu können. >> Und was genau durchkreuzt deine Pläne? <<

>> Ich! Also schieb jetzt deinen Arsch aus dem Bad, zieh dir was Anständiges an und las uns fahren. << Erst überraschte mich Inés Stimme, doch kurz darauf kam ein Lachen aus mir heraus, welches ich nicht unterdrücken konnte. Ich musste mich am Waschbecken festhalten, um noch stehen zu können. Der Versuch mich zu beruhigen ging nach hinten los, als ich Inés aufgebrachte Stimme hörte. >> Das ist nicht witzig! Komm da jetzt raus! <<

Ich wischte mir Tränen aus den Augen und sah zu Alexei auf, der noch immer im Türrahmen stand, jedoch hatte sich seine Haltung komplett verändert. Sie wirkte entspannt und ein echtes, ein wirklich echtes Lächeln zierte sein Gesicht. Ich lächelte in an und schlüpfte an ihm vorbei, um einer versucht wütend aus zusehenden Inés entgegenzublicken. >> Hier, zieh das an. <<

Ich schnappte mir die Klamotten, zog mich schnell an und grinste sie dann breit an. >> Fertig. Was genau haben wir vor? <<

>> Du, Luna und ich gehen shoppen. Du brauchst dringend ein paar schöne Klamotten. <<

>> Aber der- <<

>> Nichts Aber! Los, komm jetzt. Luna wartet schon am Auto. Und keine Sorge, sie ist zwar ruhig, aber sobald sie dich mag, ist sie ganz anders. <<

Inés packte mich am Arm, doch ich konnte mich gerade noch so von ihr lösen. >> Warte, ich muss noch << Ich lief zu meinem Nachttischchen, ohne den Satz zu beenden und öffnete die oberste Schublade. Dort hatte ich meine wichtigsten Sachen reingetan. Neben der Kette mit dem USB-Stick, die ich schnell anzog, lag auch eine schwarze Kreditkarte, die ich mir in meinen BH steckte. Dort war eine kleine Tasche eingenäht, die perfekt für Geld war.

The devil's green eyesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt