25. Accidente

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TRIGGER WARNUNG!!!

Wenn ich eben noch behauptet hatte, es wäre für mich nicht schlimm, wenn Oma sich nicht melden würde, dann hatte ich ein wenig gelogen.

Ich war seit nicht mal einer Woche hier und ich konnte nicht einschlafen.

Ja, es lag daran, dass ich an Candela dachte. Würde sie sich wirklich nicht melden? Oder hatte sie es schon längst vorgehabt und ihr war nur etwas zugestoßen?

Mein Herz schlug schnell, jedoch nicht allein wegen Oma. Ich lag im Bett, bewegte mich nicht. Aber meine Gedanken, meine Gedanken fuhren Karussell. Auch wenn ich in den letzten Nächten nicht allzu schlimme Alpträume hatte, sah ich es immer wieder, wenn ich die Augen schloss um zu schlafen.

Momia – ein verbrannter Körper, der mich ansah und anflehte zu laufen.

Gael – einen Mann, einen Jungen, der zu dem ich Ja sagte.

Natürlich wusste ich, dass ich nur im Traum Ja sagte, doch es war zu viel.

Ich hielt es nicht mehr aus und stand auf, um eines der Fenster aufzureißen. Kühle Nachtluft umfing mich und ich sog sie gierig ein. Auch wenn mein Oberkörper noch ganz blau, langsam grünlich war, tat es dank der Salbe nicht schlimm weh. Tatsächlich fast gar nicht mehr, nur wenn ich mich bückte oder meinen Oberkörper zu lange belastete.

Der Mond war weit oben und sah aus, wie die Grinsekatze. Ich grinste genauso zurück, bis ich ein Auto vorfahren hörte. Unwillkürlich machte ich einen kleinen Schritt nach links, um nicht gesehen zu werden, was jedoch gar nicht verboten gewesen wäre. Ich schüttelte über mich selbst den Kopf, beobachtete aber den schwarzen SUV weiterhin unauffällig.

Er fuhr zu dem versteckten Weg, der hinters Anwesend führte. Sofort wusste ich, wo dieser Weg endete. Ich wusste auch, oder vermutete es zumindest, was da gleich gemacht wurde. Und auch wenn ich mir das denken konnte, war meine Neugierde geweckt. Ich wollte darunter und sehen, wie es so bei einer Mafia ablief.

Ich ließ mir keine Zeit, mich umzuziehen und rannte förmlich zu der Tür, die in den Flur ging. Erst öffnete ich sie nur einen Spalt breit, um sicherzugehen, dass kein Bodyguard vor meiner Tür lauerte. Zu meiner Erleichterung stand weder Javier noch ein anderer hier. Vielleicht hätte mich das auch etwas wundern sollen, immerhin stand die letzten Tage immer jemand vor meiner Tür.

Ich richtete mich auf und ging wie selbstverständlich den Flur entlang. Mir kam keine einzige Seele entgegen, auch nicht die Treppe runter, bis ich vor den zwei Türen stand. Die, die raus führte, beachtete ich gar nicht, sondern schlüpfte sofort durch die andere. Da die Räume schallisoliert waren, konnte ich nicht mal dumpfe Geräusche wahrnehmen.

Ich nahm mir keine der Folterkammern vor, ging stattdessen in den Raum, in dem die ganzen Monitore standen. Kein Mensch war hier, die PCs waren aber alle eingeschaltet.

Ich ließ mich auf einen der Stühle fallen und rollte näher an den PC rann, der vor mir stand. Das Bild zeigte den kahlen Raum, den Inés mir gezeigt hatte, nur dass er nicht mehr ganz so leer war.

Es waren drei Menschen, den ihn füllten und zwei von denen kannte ich.

Neben dem Mann, der schon ein wenig mitgenommen auf dem Stuhl in der Mitte saß, waren auch Alexei und Mateo im Raum. Sie redeten etwas, was ich leider nicht verstand, da Lippenlesen nicht so mein Fachgebiet war. Der Mann auf dem Stuhl schien zu lachen und fing sich dafür einen gebrochenen Finger ein. Das ganze passierte so schnell, dass ich es erst realisierte, als Mateo einen Schritt zurück machte und der Mann zu schreien anfing. Außer er lachte mit aufgerissenem Mund, das konnte natürlich auch sein. Der kleine Finger stand in einen unnatürlichen Winkel ab und mich überkam sofort eine Gänsehaut.

The devil's green eyesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt