42. Schwarze Tinte

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Es wäre gut gewesen, wenn ich geheult hätte, bis nichts mehr gekommen wäre. Doch ich konnte nicht. Ich hörte auf, als raus war, was dringend herausmusste. Dann verschloss ich alles wieder.

Alexei hielt mich fest umklammert, bis ich wieder gleichmäßig atmete. Ganz sanft drückte er mich von seiner Brust weg und wischte mir die Tränen aus dem Gesicht. Ich lächelte unwillkürlich. >> Ich habe Hunger, lass uns in die Küche gehen. <<

Ich erwiderte nichts darauf und legte meinen Kopf stattdessen auf seiner Schulter ab. Er stand einfach mit mir auf, wobei er angestrengt stöhnte und sich an der Couch abdrückte. Ich löste sofort meine Beine um ihn, doch er packte mich schnell am Rücken. Ich drückte mich von ihm weg, um in sein Gesicht sehen zu können und entdeckte ein leichtes Schmunzeln. Dafür boxte ich ihm in den Bauch, was er mit einem leichten Husten quittierte.

Er drückte mich wieder näher an sich und flüsterte mir ins Ohr. >> Egal wie viel schmerzen ich habe, dich lasse ich nicht los. <<

>> Lass mich runter. << Er zögerte keine Sekunde, doch sein Gesichtsausdruck sprach Bände. Er war nicht sehr begeistert davon. Seine Hände lagen weiterhin auf meinen Hüften. >> Lass mich los. << Angestrengt ließ er mich los, doch seine Augenbrauen wanderten immer näher zusammen.

Er öffnete seinen Mund, um etwas zu erwidern, doch ich hob nur meine Hand hoch und kein Ton kam über seine Lippen. Dann machte ich einen Schritt von ihm weg. Und noch einen, und noch einen, und noch einen. Seine geballten Hände, drückte er so fest zusammen, dass seine Knöchel weiß hervortraten. Es schien ihm alle Mühe zu kosten, nicht zu mir zu kommen. Mein Grinsen wurde immer breiter. >> Was willst du? <<

>> Oh Liebes, das willst du gar nicht wissen. <<

>> Was willst du <<, fragte ich mit einer festeren Stimme und hocherhobenem Hauptes.

>> Dich so hart nehmen, dass du alles vergisst und du es nie wieder wagst, mir das hier anzutun <<, kam es wie aus einem Maschinengewehr geschossen.

Ich zeigte ihm mittlerweile meine Zähne, so breit grinste ich. >> Oh mi Diablo, du glaubst ja gar nicht, was ich alles dafür tun würde, um dich bis an diesen Punkt zu treiben, mich alles vergessen zu lassen. <<

Seine Nasenflügel bebten und ich wollte ihn nicht länger auf die Folter spannen. >> Komm her. <<

Er machte schnelle und große Schritte auf mich zu. >> Stopp <<, sagte ich kurz, bevor er mich berühren konnte. Er presste seine Lippen aufeinander und ließ mich nicht eine Sekunde aus den Augen. >> Beweg dich nicht <<, befahl ich in einer verführerischen Stimme, als ich den letzten Abstand zwischen uns überwand.

Ich hob meine Hand zu seinem Gesicht und fuhr die Konturen seiner schmalen Nase, seiner leichten Wangenknochen und seines Kinns nach. Ich strich ihm eine Strähne aus dem Gesicht, die gleich darauf wieder zurückfiel. Ganz leicht strich ich mit meinen Fingern über seine dichten Augenbrauen, seine langen Wimpern und schließlich über seine vollen Lippen. Da entdeckte ich eine kleine Narbe. Diese hatte ich noch nicht entdeckt.

Ich strich seinen Hals hinunter bis zum Bund seines Hemds. Meine Hände glitten darunter und legten sich auf seinen Bauch, was ihn tief einatmen ließ. Ich wanderte immer höher mit meinen Händen und strich leicht über seine Seiten. Sein Kiefer presste sich fest zusammen. >> Wie lange hältst du es noch aus? <<

Ein Schmunzeln breitete sich auf seinen Lippen aus. >> Liebes, ich habe mich gut unter Kontrolle. Die Frage ist hier eher, will ich es noch länger aushalten? <<

>> Und? Willst du? <<

Alexei lachte rau, was durch meinen Körper vibrierte. >> Ich genieße es. <<

The devil's green eyesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt