Epilog

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Jahre Später

Ich hätte nie gedacht, dass die Zeit, so schnell umgehen kann. Zumindest fühlten sich die letzten Jahre an wie wenige Monate.

Viele Dinge, die passiert waren, konnte ich immer noch nicht glauben.

Mein erstes Kind war ein Junge geworden. Alexei und ich hatten uns auf einen Namen geeignet – na ja, ich hatte einen vorgeschlagen und er hatte keine Einwände. Es war der Name meines Vaters. Ernesto.

Ernesto verstand sich gut mit dem Kind von Luna und Adrian. Die beiden hatten sich für den Namen Lucia entschieden. Sie meinten, er sollte einer Erinnerung an meinen Namen sein. Den Namen, den mir Candela gegeben hatte, als sie noch nicht wusste, wer ich eigentlich war. Ich hatte nicht gewusst, was ich darauf sagen sollte.

Candela und ich waren in kurzer Zeit wieder miteinander klargekommen. Sie wurde von allen die Oma, selbst Gil, mein Schwiegervater hatte Respekt vor ihr. Vor allem, wenn es um ihr Essen ging. Gil hatte sich inzwischen zurückgezogen, aus dem Geschäft und uns die Arbeit überlassen.

Der Verlust meines Kindes, Ernestos Zwilling, schmerzte zu sehr. Manchmal wachte ich doch wieder mit einem Albtraum auf, in dem ich Ernesto zweimal sah. Einer von beiden verschwand immer. Am schlimmsten waren die Albträume, wenn Alexei nicht bei mir war, weshalb ich angefangen hatte, nie ohne ihn zu schlafen. Das hatte Alexei zu schnell bemerkt und war dann nicht mehr von meiner Seite gewichen.

Ich glaubte auch, dass Ernesto etwas fehlte. Wir hatten ihm lange nichts davon erzählt, auch weil ich es nicht konnte. Es wussten auch lange nicht alle, dass ich ein Kind verloren hatte.

Die Zeit ging um. Kein ganzes Jahr später wurde ich wieder Schwanger. Und dann kam Angelito zur Welt. Als ich ihn sah, kam mir sofort dieser Name in den Kopf. Kleiner Engel. Dieser Name und die exakte Ähnlichkeit mit Ernesto waren zu viel. Das konnte kein Zufall sein.

Das Mädchen, welches wir vor Pablo gerettet hatten, hatte recht gehabt. Seelen haben eine zweite Chance – ab und zu. Vielleicht verhalten sich die beiden deshalb so, als wären sie Zwillinge. Als hätten sie nur ein Gehirn, denselben Gedanken zur gleichen Zeit. Aber nicht nur das, ihr Aussehen war absolut identisch. Gut, Ernesto war eher still, zeigte nicht viel von seinen Gefühlen und wirkte sehr ernst. Angelito war dagegen, wie ein Flummi. Immer und überall dabei. Wenn er könnte, hätte er schon die ganze Welt umreist und wäre überall Fallschirm gesprungen.

Ich hatte nie den Traum von Kindern gehabt, kein einziger Gedanke, wie viele ich wollte. Doch ich liebte diese große Familie.

Unser drittes Kind wurde auch ein Junge. Raul war auch still, aber nicht so wie Ernesto. Er schien seinen gegenüber genauestens zu beobachten und zu Analysen. Er hatte auch schon viele Bücher gelesen über die Anatomie des Menschen.

Alexei hatte mir auch die Wahl des Namen unseren vierten Jungen überlassen. Rodrigo, der Ruhmvolle. Der Name war auch passend. Er hatte schnell den Dreh raus, wie er im Internet Geld verdienen konnte. Alba und Abril hatten ihn gleich unter Beschlag genommen und ihm alles gezeigt, was er wissen musste. Mit fünf konnte er sich schon fast überall hinein hacken.

Pepe, unser fünfte Junge, wurde ein Anhängsel von seinem Onkel. Juan konnte fast keine freie Minute mehr ohne ihn verbringen, da er immer von Pepe verfolgt und geärgert wurde. Am Anfang hatte Juan noch mitgemacht und so getan, als würde er die Fallen nicht sehen, die Pepe für ihn vorbereitet hatte. Doch es dauerte nicht lange, da hatte Juan, jede Falle entschläft und für Pepe gestellt. Was ich nicht schlimm fand, solange sie das Chaos wieder wegmachten. Am schlimmsten war es, wenn ich in die Fallen hineingeriet. Und dann bekam die Zwei richtige Angst. Am schlimmsten war es jedoch, wenn es um meinen Bauch ging. Obwohl alle meine Kinder gesund zur Welt kamen und sogar mein verlorenes Kind, wieder gekommen war, tat ich – ob ich schwanger war, oder nicht – alles um meinen Bauch zu schützen. Das hieß jetzt nicht, dass ich immer mit einer schusssicheren Weste herumlief.
Juan verstand sich ziemlich gut mit Kiki was ich sehr schön fand. Sie hatte kein Problem mit der Mafia und Juan trainiert mit ihr auch regelmäßig.

The devil's green eyesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt