19. Geheim

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Ich stieg beim Anwesend aus dem Auto und lief direkt zu meinem neuen Zimmer. Davor blieb ich noch einmal stehen und drehte mich zu Javier um. >> Bleibst du die ganze Nacht vor meiner Tür stehen, oder gehst du auch mal schlafen? <<

>> Kommt darauf an. <<

Ich kniff meine Augen zusammen und wartete, dass er weiter sprach, doch das tat er nicht. Glaubte er, ich könne Gedanken lesen? >> Worauf? <<

>> Was Alexei sagt. << Damit schien, für ihn das Gespräch beendet und er stellte sich links neben die Zimmertür. Ich schüttelte nur meinen Kopf und ging in mein Zimmer.

Das Zimmer war sehr groß, ähnlich wie Inés Zimmer. Das Bett, in dem drei oder mehr Männer schlafen könnten, daneben an der Wand ein Frisier- oder Schminktisch. Dann kamen das Bad und das Zimmer mit den vielen Kleidern. Eine etwas kleinere Sofaecke in einem schönen dunklen Grau war mit einem Glastisch ausgestattet. Auf dem entdeckte ich sogar mein Kuchenstück. Hoffentlich war das noch gut, denn ich hatte Lust darauf. Ich ging jedoch nicht sofort darauf zu, sondern blickte auf die andere Seite meines Zimmers. Die vierte Tür hatte meine volle Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Ich drückte den Türgriff hinunter und trat mit offenem Mund in den genauso großen Raum. Ich fragte mich sofort, wie so etwas, so schnell zusammengebaut werden konnte. Oder hatte dieses Haus schon vorher ein voll ausgestattetes Katzenzimmer. Nicht nur, dass alles Katzen gerecht war, als hätte ein Profi dies eingeräumt, ein paar Dinge, sahen wie die Lieblingsspielzeuge von ihnen aus.

Ich musste auch gar nicht nach den Drein rufen. Sol, Menta und Florette kamen auf mich zu gesprintet, als hätten wir uns Jahre nicht gesehen. Ich setzte mich zu ihnen auf den Boden, streichelte und kuschelte sie. Allerdings dauerte es auch nicht lange und sie beschäftigten sich wieder mit den Sachen im Zimmer. Ich konnte verstehen, dass das interessanter war. Es lagen nicht viele Spielsachen auf dem Boden, zu viel wäre auch gar nicht gut, aber die ganzen Renn-, Versteck- und sogar Klettermöglichkeiten an den Wänden waren überwältigend. Ich fand sogar eine sich bewegende Wasserquelle und leere Futterschalen an verschiedenen Orten. Katze müsste man sein. Das Beste kam noch zum Schluss, ich fand sogar eine Klappe, die nach draußen führte, doch das schien noch nicht fertig zu sein. >> Dann viel Spaß euch noch. <<

Ich ließ mich in meinem Zimmer auf die Couch fallen und griff nach dem Kanton. Das Stückchen sah noch gut aus und ich biss genussvoll rein. Ich hätte aufstöhnen können, so lecker war er. Auch wenn viele den salzigen Geschmack von Frischkäse im Kuchen nicht mochten, mit der Säure der Zitrone und dem süßlichen Geschmack von Zucker war dieser Kuchen für mich unvergleichbar. Dazu kam noch diese cremige und saftige Konsistenz. Kuchen war bei mir nicht leicht, vor allem da ich die Kuchen, die stopfen oder trocken waren, so gar nicht mochte.

Das Stückchen war schnell aufgegessen und ich griff nach dem Deckel. Ich fand die Verzierung wunderschön, aber auch aufwendig. Jeder Kuchen hatte seine eigene und sie passten immer perfekt. Man konnte sich so den Geschmack fast bildlich vorstellen.

Ich strich über die leichten Erhebungen im Karton und drehte in herum, um es auch von innen zu berühren.

Mit der schwarzen Schrift darinnen, hatte ich allerdings nicht gerechnet. Zwar hatte ich mir noch nie nur ein Stück Kuchen gekauft und wusste so nicht, ob das normal war, doch als ich darüber wischte, verschmierte es ein wenig.

Ob das aus Versehen war? Konnte eigentlich nicht sein, in diesen Deckel zu schreiben, war sicher etwas aufwendig gewesen. Außerdem war das eine ganz schöne Sauklaue.

Ich versuchte die ersten Buchstaben zu entziffern, doch das Wort ergab keinen Sinn. Denn alle Buchstaben sahen entweder wie ein X oder ein A aus, eines sogar wie ein C. Um so länger ich diese Schrift anstarrte, umso besser erkannte ich, was das für Symbole sein sollten. Ich kannte die Zeichen, natürlich, meine Oma hatte mir diese Geheimschrift beigebracht. Wobei, wer auch immer das geschrieben hat, hätte die Geheimschrift nicht nutzen müssen, jeder zweite hätte sofort aufgegeben, etwas verstehen zu wollen.

The devil's green eyesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt