40. Im nächsten Leben?

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Vor vier Monaten

Was wir dachten.

Was wir fühlten.

Was wir taten.

Und jetzt ist es alles, was wir haben.

Nur, was war es, was ich in den letzten Tagen dachte?

Es konnte doch nicht so schlimm gewesen sein?

Und was ich fühle, was war das gewesen?

Was hatte ich getan?

Ich hatte über sie nachgedacht. Die beiden wollten mir einfach nicht aus dem Kopf gehen. Weder als ich sie gezwungen hatte, durch meine Taten, noch durch die Gefühle, die sie in mir verursachten.

Schreckliche Gefühle. Aber na ja, man sieht nicht jeden Tag, wie eine Freundin, die man für die beste Freundin gehalten hatte und der feste Freund miteinander schliefen.

Gut – nein, nicht gut, aber ich lenkte meine Gedanken so weit ich konnte, selbst in diese Richtung. Denn das war um Meilen besser, als an das Andere, immer und immer wieder erinnert zu werden.

Ich konnte nicht mehr normal essen und an trinken war gar nicht zu denken. Wenn ich aß oder trank, dann nur im Bad. Nicht, um es gleich absichtlich wieder auszukotzen, nein, das arme Essen. Ich hockte im Bad, falls ich ungewollte brechen musste, oder aber auch falls im Trinken etwas drinnen war. Etwas, was da nicht reingehörte.

Natürlich war das unlogisch. Meine Oma würde niemals solches Zeug in mein Trinken tun. Wobei ich es ihr zutrauen könnte. Sie würde es als neue Trainingsmethode betrachten. Aber sie hatte so etwas noch nie erwähnt.

Auch jetzt, in diesem Moment, waren meine Gedanken wieder dahin geschweift und verknoteten sich.

Ein Auto hinter mir hupte ungeduldig. Meine Gedanken hatten sich so in dem Netz verfangen, dass ich für eine winzige Sekunde dachte, Anna und Leo würden in dem Wagen hinter mir sitzen. Doch es war irgendein Typ mit unheimlich grünen Augen.

Ich fuhr schnell los, in die Gegensätze Richtung meines Ziels.

Mir war trotz des Chaos in meinem Kopf aufgefallen, dass dieses Auto mich schon länger verfolgte. Und in dieser Gegend, würde niemals jemand, mit so einem Wagen fahren.

Ich hatte das starke Gefühl, dass ich ihn nicht so einfach loswerden konnte, also blieb ich an der nächsten roten Ampel wieder etwas länger stehen.

Es dauerte keine fünf Sekunden, nachdem es grün geworden wurde, da hupte der Fahrer schon ungeduldig.

Mit den Stimmungsschwankungen, die ich zurzeit extrem aufwies, stieg ich wütend aus dem Wagen und ging auf das Auto zu. Der Mann wollte grade ebenfalls aussteigen, doch ich trat mit meinem Fuß gegen die Tür, sodass sie wieder zuknallte. Ich beugte mich zu dem Fenster runter, durch das ich nur spärlich sehen konnte. >> Wage es nicht, mich noch eine Sekunde länger zu verfolgen. Du wirst es bereuen, eine wütende Frau, noch wütender gemacht zu haben. <<

Ich richtete mich wieder auf und grinste dabei kurz zu seinem Reifen, in dem nun ein Messer steckte. >> Ich wünsche dir noch einen angenehmen Tag. <<

Sobald ich wieder im Auto saß, fuhr ich nach Hause. Dabei verfolgten mich jedoch diese grünen Augen. Sie erinnerten mich stark an die von Diablo. Doch das war mir lieber, als von den anderen Gedanken und Bildern, heimgesucht zu werden.

Zu Hause wechselte ich mein Auto. Die schwarze Kleidung hatte ich schnell angezogen, was die vergeudeten Minuten zu meinem Ziel wieder aufholte.

Wegen dieser Scheiße in der letzten Woche war ich mehrere Tage nicht aus dem Haus gegangen. So hatte ich nicht mein Ziel erledigen können. Das schlimme war dabei, so konnte diese Gruppe einfach weitermachen. Drogenhändler waren zwar nie so mein Ziel, doch diese Gruppe war zu viel. Drogen an Kinder verschenken. Kinder wie Gael.

The devil's green eyesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt