37. Kein Traum

11 1 0
                                    

Trigger Warnung!

Nora

Mein Kopf dröhnte, als hätte ich Tage lang nichts getrunken. Als ich meine Hand hob, um mir an den Kopf zu fassen, kam sie dort nicht an.

Ich spürte meinen Körper nicht mehr.

Panik - blanke Panik durchströmte mich, als ich mich wieder erinnerte.

Ein Mann, ein Stich und alles wurde schwarz.

Eiseskälte drang durch meinen Körper und ließ meine Lungen schmerzhaft zusammen drücken.

Endlich spürte ich meinen Körper wieder - doch auf die Schmerzen hätte ich verzichten können.

Das Erste, was ich sah, als ich keuchend meine Augen öffnete, waren schwarze, abgenutzte Schuhe. Erst da ging das Rauschen in meinen Ohren weg, was ich bis eben noch nicht realisiert hatte.

>> Na sieh mal einer an, wer ist denn da endlich aufgewacht? <<

>> Ich <<, antwortete ich mit viel zu rauer Stimme. Mir wurde schlecht, Kots übel, doch es kam nichts hoch.

Ein belustigtes Schnauben ertönte über mir, bevor ich an meinen Haaren gepackt und nach hinten gerissen wurde. Ich wollte seine Hand packen, jedoch war ich mit Händen und Füßen am Stuhl befestigt.

>> Da ist aber jemand munter - und das, obwohl du fast fünf Tage nicht bei Bewusstsein warst. <<

Fünf Tage. Mein Herz ließ mit jedem Schlag die Panik in mir weiter ansteigen.

Fünf Tage. Fünf! Wie konnte ich noch leben?

>> Was <<, ich musste schlucken, ehe ich weitersprechen konnte. >> willst du von mir? <<

Er ließ meine Haare einfach nicht los. Stattdessen nahm er noch seine andere Hand und fuhr leicht über mein Kinn, bis er es mit seinem Daumen und Zeigefinger festhielt. >> Oh, Süße. Eigentlich will ich ja gar nichts von dir. Eigentlich. Aber du bist nun mal seine einzige Schwachstelle. Auch wenn du nicht die Kleine von früher bist, bist du dennoch seine Verlobte. Vielleicht mag er dich ja so sehr, dass er dich dafür retten wird. << Der breite Mann lachte trocken auf. >> Na ja, oder zumindest wird er damit aufhören. Dich retten wird und kann er nicht. Denn dann stirbst du. << Ich wollte mein Kinn aus seinen Fingern befreien, doch ergriff nur fester zu und beugte sich zu mir runter. >> Na, na, na. Lass uns doch etwas Spaß haben. <<

Ich legte meinen Kopf, soweit es mir möglich war, schief. >> Definiere Spaß. <<

>> Du bist mir aber eine. Lass es mich dir zeigen. << Er verstärkte seine Griffe noch mehr und drückte seine Lippen auf meine. Ich wollte meinen Kopf schütteln, um ihn loszuwerden, doch es ging nicht. Also tat ich das, woran hätte jeder denken können.

Ich biss zu.

Fluchend löste er sich von mir und wich ein paar Schritte zurück. Ich spuckte sein Blut auf den nassen Steinboden und wischte es so weit es ging, an meiner Schulter ab. Als ich wieder grinsend aufblickte, landete eine geballte Faust auf meiner Wange. Mein Kopf fuhr herum und ein pochender Schmerz breitete sich auf der Wange aus. Ich versuchte den Schmerz wegzuatmen, es wurde weniger - immerhin.

>> Du verfluchte Schlampe! <<

Ich lehnte mich an die Lehne und starte zur Decke. Das Licht flackerte leicht, weswegen ich zu dem Mann blickte. Meine Haare versperrten mir etwas die Sicht, doch größtenteils mussten sie noch mit dem Haargummi zusammen sein.

Der Mann stand vor einem Tisch, auf dem ich unterschiedliche Gegenstände erblicken konnte. Waffen, Messer, Zangen, den Rest sah ich mir nicht so genau an.

The devil's green eyesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt